ich möchte ein Tattoo für meinen verstorbenen Vater in Latein machen lassen.. ich habe schon dieses und weitere Foren durchforstet und möchte um eure Hilfe bitten, damit ich alles zusammen kriege und dann auch korrekt habe.
Es geht einmal um die Sprüche welche wir bei der Beerdigung gewählt haben und ich mir unter die Haut stechen möchte.. in Latein, damit es nicht gleich jeder versteht (Sinn und Unsinn dessen sei dahingestellt).
Danke für Alles -> ...
Ich vermisse dich -> EGO TE DESIDERO
Für immer ein Teil von mir -> PARS MEI IN PERPETUUM
Und dann noch die Daten...
22.11.1954 -> XXII-XI-MCMLIV
14.07.2015 -> XIV-VII-MMXV
Ich habe bereits in Erfahrung gebracht, dass dies nicht die korrekte Schreibweise ist, wenn man historisch korrekt sein möchte. Kann man das aber als neo-römische Schreibweise akzeptieren für ein Datum?
Vielen Dank für eure Hilfe.
Andi
Re: Hilfe für Tattoo benötigt
Klaus am 19.8.15 um 13:36 Uhr, überarbeitet am 19.8.15 um 13:37 Uhr (Zitieren)
danke für alles= gratias ago pro omnibus ( ich denke, du willst „omnibus“ nicht tätowiert haben)
Ich vermisse dich -> EGO TE DESIDERO
Das EGO würde ich weglassen, es bedeutet, dass du den Vater vermisst, andere aber nicht, also ein betontes „ich“
PARS MEI IN PERPETUUM das ist o.k.
Die Datumsangaben gehen so garnicht. Ich würde nur die Jahreszahlen schreiben.
Ich nehme an, ich kann das Datum auch komplett in Grossbuchstaben schreiben? Also...
A.D. X. KAL. DEC. MCMLIV
PRID. ID. IUL. MMXV
Oder spricht etwas dagegen?
@ Klaus: Omnibus ist bei uns Schweizer nicht so ein verbreiteter Begriff.. daher nicht so tragisch. ;)
Re: Hilfe für Tattoo benötigt
Klaus am 19.8.15 um 16:04 Uhr, überarbeitet am 19.8.15 um 16:07 Uhr (Zitieren)
Ja, das kannst du so schreiben, ist sogar korrekter als in Kleinduchstaben. Nur musst du U=V schreiben, also : PRID.ID.IVL.MMX
Das fand ich im Netz:
: Nei, i mein, Sie sind doch Berner?
M: Jä, heit dir öppis drgäge?
D: Degäge? Nei, im Gegeteil. Aber sie könne, ja, doch, des könne Sie, Sie könne mir doch sicher sage: Wann fährt der nächschte Omnibus nach Worb?
M: Dr nächscht Omnibus nach Worb?
D: Nach Worb, ja.
M: Ja, wenn das dä fahrt?
D: Ja, wenn das de fahrt.
M: Nie!
D: Aha. Was wieso, ha, wieso nie?
M: Jä wüu nach Worb ä ke Omnibus fahrt.
D: Nach Worb da fährt gar kein Omnibus?
M: He nei, da fahrt kene.
D: Ach du meine Güte! Ja, sage sie mal, kame nach Worb auch gehe?
M: Ja, we me wott cha me scho.
D: Ha, ja, und wie geht me denn da?
M: Jä z’Fuess.
??
Das ist letztlich Geschmackssache. In der Antike aber gab es nur Großbuchstaben und kein U. V wurde für U und V verwendet. Das müsstest du oben noch ändern.( ...ID IVL).
Ganz dezenter Hinweis: Unter Berücksichtigung der hier bei uns herrschenden Sepulcral- und Totengedächtniskultur würde ich für mich als Sohn die Bezeichnung „Teil des Vaters“ (pars patris) und nicht umgekehrt (pars mei) vorziehen.
Ich wede abe eher beim der ursprünglichen version bleiben. Die idee ist ja, dass er in mir weiterlebt obwohl er nicht mehr auf erden weilt.
Das heisst ich muss nur die U durch V ersetzen und dann passt das mit den grossbuchstaben?
@ Klaus: dein text mit dem Berner ist ironisch zu verstehen. Ein berner sagt einem omnibus „böss“. Da die berner sehr eigen sind sagt er ihm nicht das ein bus fahren würde, da es der deutsche nicht richtig ausspricht resp er tut so al verstünde er nicht. So zumindest interpretiere ich diese konversation.