Latein Wörterbuch - Forum
Menandros monostikoi 304 - 305 — 611 Aufrufe
Manfred Knapp am 16.9.15 um 11:00 Uhr (Zitieren)
Hallo, ich bitte um Eure Hilfe!
Auf der Webseite NAVICULA BACCHI finde ich folgendes Zitat:
In vita occrevit nobis ut gramen mulier, malumque hoc opus est servemus domi.
Ich habe übersetzt:
Im Leben erwuchs uns die Frau wie Unkraut, und dieses Unheil ist nötig, wir wollen es zu Hause hüten.
Davon teilweise stark abweichend liefert NAVICULA BACCHI folgende Übersetzung:
Ein schlimm Gewächs erwuchs im Leben uns die Frau, und wir besitzen sie als unumgänglich Leid.
Wer kann mir das bitte aufklären?
Manfred
Re: Menandros monostikoi 304 - 305
Klaus am 16.9.15 um 11:25 Uhr (Zitieren)
opus est servemus= wir müssen aufbewahren/hüten

Beide Übersetzungen sagen doch das Gleiche, aber schau die dieses Bild an, o Manfred:

https://de.wikipedia.org/wiki/Gender#/media/File:Michelina_de_Cesare.jpg
Re: Menandros monostikoi 304 - 305
esox am 16.9.15 um 12:59 Uhr (Zitieren)
Mit Klausens Korrektur ist der erste Satz richtig; im Zusammenhang mit „malum hoc“
ist die Übersetzung von „gramen“ als Unkraut wohl richtig.
Der Autor dieses Satzes rät in nicht nachvollziehender Weise, das Unkraut zuhause zu er-/behalten. Wer macht denn sowas? Meint er nicht eigentlich ...„extinguamus“ und hat nicht den Mumm, das zu sagen?
Scripsit mulier curiosa.

Klaus, das Bild ist ein schöner Fund!
Re: Menandros monostikoi 304 - 305
Kuli am 16.9.15 um 13:16 Uhr, überarbeitet am 16.9.15 um 13:19 Uhr (Zitieren)
Es handelt sich einfach um eines von zahlreichen Beispielen griechischer Misogynie. Der Konjunktiv ist (wie Klaus schon dargestellt hat) abhängig von opus est und hoc ist Objekt zu servemus; malum steht prädikativ.

Bei Navicula Bacchi steht auch das griechische Original (mit dem Verb κτώμεθα, was „wir erwerben“ i. S. v. „heiraten“ heißt). Daran orientiert sich die dort mitgeteilte deutsche Übersetzung (in sechshebigen Jamben).

Die lateinische Übertragung durch Joh. Fr. Dübner gibt die jambischen Trimeter des Originals ebenfalls metrisch (durch Senare) wieder. Dadurch ergeben sich sprachliche Freiheiten. (In der Wiedergabe bei Navicula Bacchi ist ein Wort ausgelassen worden, wodurch das Metrum gestört wird, urspr. heißt es „... ut gramen malum | ...“)
Re: Menandros monostikoi 304 - 305
Manfred Knapp am 16.9.15 um 14:20 Uhr (Zitieren)
Herzlichen Dank !
 
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Mit Klausens Korrektur ist der erste Satz richtig; im Zusammenhang mit „malum hoc“
ist die Übersetzung von „gramen“ als Unkraut wohl richtig.
Der Autor dieses Satzes rät in nicht nachvollziehender Weise, das Unkraut zuhause zu er-/behalten. Wer macht denn sowas? Meint er nicht eigentlich ...„extinguamus“ und hat nicht den Mumm, das zu sagen?
Scripsit mulier curiosa.

Klaus, das Bild ist ein schöner Fund!
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