ich bräuchte die Hilfe von Jemandem, der mehr fachliche Kompetenz in Latein hat, als ich.
Es geht um folgenden Satz aus Ciceros Schrift In Verrem (Liber 4, Paragraph 25) :
„Ecqua civitas est, non modo in provinciis nostris verum in ultimis nationibus, aut tam potens aut tam libera aut etiam tam immanis ac barbara, rex denique ecquis est qui senatorem populi Romani tecto ac domo non invitet? “
Der Satz ist mir insoweit eigentlich ganz klar. Allerdings frage ich mich warum nach dem qui am Ende der Konjuntiv folgt und wie dieser im Deutschen übersetzt werden kann?
Handelt es sich hierbei um einen seltenen Dubitativ in der 3. Person (d.h mit soll übersetzen, was irgendwie komisch klingt)? Oder um einen Relativsatz mit einem Nebensinn innerhalb eines Fragesatzes? Oder soll der Konjuntiv schlicht als Indikativ übersetzt werden?
In der Königsübersetzung wird der letzte Abschnitt mit Indikativ wie folgt übersetzt: „gibt es überhaupt einen König, der einen Senator des röm. Volkes nicht unter sein Dach und in sein Haus einlädt?“
Soweit so gut, allerdings frage ich mich ob das nun stimmt, und ob dann alle direkten Fragesätze in denen ein Konjuntiv vorkommt, mit Indikativ übs. werden?
Ich wäre für ein paar Anregungen sehr dankbar.
Grüße,
Stefan
Re: Cicero, Hilfe bei Konjunktiv im direkten Fragesatz
filix am 28.6.17 um 21:37 Uhr, überarbeitet am 28.6.17 um 21:38 Uhr (Zitieren)
„esse“ drückt hier eine Existenzbehauptung aus („est X, qui“ -„es gibt einen X, der ...“), der Konjunktiv im Relativsatz wird gewöhnlich als Ausdruck eines konsekutiven Nebensinns gewertet (MBS § 592 unter 1(h)). Siehe auch: http://www.albertmartin.de/latein/forum/?view=35520#4
Re: Cicero, Hilfe bei Konjunktiv im direkten Fragesatz