Latein Wörterbuch - Forum
Bestattungsrituale — 1671 Aufrufe
Ovidius am 31.12.09 um 14:45 Uhr (Zitieren) II
Wie war die römiche Bestattung normal?

Legte man den Verstorbenen Münzen auf die Augen oder eine in den Mund, damit sie das Fährgeld für Charon bezahlen konnten?
Re: Bestattungsrituale
Bibulus am 31.12.09 um 14:52 Uhr (Zitieren) I
Das waren die Griechen...
Die Römer der klassischen Zeit haben ihre Toten Feuerbestattet
http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6mische_Bestattungsrituale
Re: Bestattungsrituale
Ovidius am 31.12.09 um 16:34 Uhr (Zitieren) I
Und Münze wurde gar nicht gegeben wegen Charon?
Gab es die Unterweltsvorstellungen mit Styx und Co gar nicht?
Irgendwie musste der Fährmann doch bezahlt werden.
Re: Bestattungsrituale
Ovidius am 1.1.10 um 19:24 Uhr (Zitieren) I
Hier steht zumindest:
In den Mund legte man ihm nach griechischer Tradition eine Münze, die dazu diente, seine Überfahrt über den Fluß Styx durch den greisen Fährmann Charon in das Unterweltreich des Hades zu bezahlen.

http://mitglied.lycos.de/GemeindeNauheim/roemer/roemer2.htm

Weiß denn keiner, ob es nun und wie es mit einer Münze war?
Gab es Styx, Charon, Elysium, Tartarus, etc echt nicht?
So frage ich mich, warum werden sie dann bei Orpheus und Eurydice erwähnt?
Re: Bestattungsrituale
lateinfreak am 1.1.10 um 19:33 Uhr (Zitieren) II
ja genau :)
Re: Bestattungsrituale
lateinfreak am 1.1.10 um 19:33 Uhr (Zitieren) II
ja genau :)
Re: Bestattungsrituale
lateinfreak am 1.1.10 um 19:36 Uhr (Zitieren) I
also nein. also wir haben mal gelernt dass das schon mit den münzen war. für charon dafür dass der die toten über den einen fluss gebracht hatt. das war scho so .
Re: Bestattungsrituale
Bibulus am 2.1.10 um 1:56 Uhr (Zitieren) I
Man muß unterscheiden:
Zwischen den Jenseitsvorstellungen der Griechen
und der Römer:

Die Griechen hatten die Vorstellung einer Unterwelt (Schattenreich, unterirdisch, Reich des Pluton bzw. Hades)
und des Elysion (Insel der Seeligen,
im äußersten Westen der Welt gelegen,
für die Helden,
die nicht zu den Göttern auf dem Olymp erhoben
worden).

Die Römer hatten keine ausgeprägte Vorstellung
eines Nach-Tod-Zustandes.

Die Volksreligion nahm an, daß die Geister der Verstorbenen (die Laren) noch auf der Erde wandelten, entweder als Schutzgeister oder aber
auch als bedrohliche Mächte.
Die Kaiser wurden oft divinisiert (also vergöttlicht).

Aber im Allgemeinen haben die pragmatisch,
prosaisch und rational denkenden Römer
keine Jenseitsvorstellung entwickelt.

In der klassischen und der Kaiserzeit haben sie
einige Vorstellungen von den Griechen und
den anderen Völkern des Orients übernommen,
so die Sache mit der Münze für Charon,
eine Unterwelt (später dann vom Christentum zur „Hölle“ weiterentwickelt)

Die Wiedergeburt, bzw.
die Auferstehung von den Toten
ist uraltes Gedankengut der Völker
im Orient und keineswegs eine
„Erfindung“ des Christentums.

Oder die Vorstellung des wie auch immer
geartete „Weiterlebens“ nach dem Tode,
sei es als „Schatten“, „Seele“ oder „Geistwesen“
ist eigentlich von den Römern von den Etruskern,
ihren ersten Lehrmeistern, übernommen worden.

Im Übrigen waren sich die Römer auch nicht ganz im Klaren:
Noch in der klassischen Zeit wurde Besuchern Roms ein Stein auf dem Forum Romanum gezeigt,
(lapis niger) der die Stelle markierte, an der Romulus
begraben worden ist, aber gleichzeitig galt die
„offizielle “ Version, daß Romulus während einer
Heerschau „entrückt“ wurde.
(Himmelfahrt, von Jupiter körperlich in den Himmel
aufgenommen, um als Gott „Quirinus“ verehrt zu werden)
Re: Bestattungsrituale
Bibulus am 2.1.10 um 2:17 Uhr (Zitieren) II
Ergänzung:
Das Gebiet des Forums war tatsächlich ursprünglich
mal der Friedhof der beiden Siedlungen auf dem Palatin
und auf dem Aventin
(das Forum liegt im Tal dieser beiden Hügel).

Das Gebiet des Forum war aber oft von
Hochwassern des Tibers betroffen.
d.h.
wenn Caius um 750 v.Chr. aus seiner Hütte auf dem
Palatin trat und ins Tal blickte, sah er schon wieder
Großvater oben schwimmen, obwohl er ihn doch
mindestens einen Klafter tief begraben hatte.

Irgenwann kam ein kluger Kopf (ein Etrusker ???)
auf die Idee, einen Graben zu budeln
(„fossa“ -> „fossil“-> „forum“; „cloaca maxima“).

Als die Gegend entwässert und trocken war,
nutze man die ebene Fläche als Markt- und
Versammlungsplatz.

Da der Graben aber auch alle Abwässer samt
der menschlichen und tiereischen Verdauung in
den Tiber beförderte, war das Tiberwasser
ungenießbar geworden..

Man mußte also „aquaeductae“, die
Trinkwassser aus sauberen Quellen
nach Rom brachte, bauen....

Aus diesen Gemeinschaftsaufgaben entwickelte
sich dann ein politisches Gemeinwesen.
(so war es in Ägypten, Mesopotamien, China,
am Indus auch...)
 
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