na ja, weil auch der Lateiner kaum die Formulierung „einer, dem man Krieg führen muß“ (Gerundivum = Verbaladjektiv mit passivischer Bedeutung), bis auf Cicero ab und zu, verwenden würde...
Ergänzung
„bellandi“ als Gerundium Genitiv („wegen der Kriegsführung“) ist in den meisten Fällen einfach sinnvoller
„ius bellandi“ -> das Recht in der Kriegsführung („Kriegsrecht“)
„causa bellandi“ -> „der Grund der Kriegsführung“ -> „Kriegsanlaß“
„casus bellandi“ -> „Kriegsfall“, „Kriegsanlaß“, „Ursache des Krieges“
@Dagma,
einen Grundwortschatz sollte man parat im Kopf haben,
denn das Nachschlagen im Wörterbuch/Vokabelheft
kostet Zeit und bringt einen aussem Konzept...
(wenn man schon den Ansatz des Satzes gefunden
hat und nur wegen einer Vokabel den
Gedankengang unterbrechen muß)
;-)
das Problem mit dem GerundiVum ist,
daß es diese Form in der deutschen Sprache nicht gibt.
Man muß also bei einer Übersetzung eine geeignete „deutsche“ Form finden.
Übrigens:
Das Gerundivum kann mit und ohne „esse“ vorkommen...
Unterscheide:
„liber legendus“
und
„liber legendus est“
Ich rate dringend davon ab, sich solche „Regeln“ zu „merken“.
Sie taugen nichts.
Man muß einfach die Grundbedeutung der Vokabeln
(im Falle von Gerundivum und Gerundium -> Verba)
lernen und bei Verben eben auch die Flexionen,
die in der lateinsichen Sprache zum Leidwesen
der Schüler sehr umfangreich sind.
(in einigen Fällen haben Verba über 150 verschiedene Formen!
zum Vergleich:
das englische Verb mit den meisten Formen ,
„to go“, hat nur 5 verscheide Formen
go,
goes,
gone,
going,
went
Das chinesische Verbum
(wenn man es denn so nennen kann)
hat nur eine einzige Form.
„zou“ kann alles heißen
„gehen“
„(ich) gehe“ -> „wo zou“
„(ich) ging“
„(du) gehst“
„(er/sie/es) geht“
„(wir) gehen“
„das Gehen“
„gehend“
„gegangen“
„ginge“
usw...
was das mit dem Gerundium zu tun hat?
nun,
man muß begreifen, daß das Gerundium ein Verbalsubstantiv ist und demnach
dekliniert wird (weil eben „Substantiv“).
Die Frage war ja,
wie „erkenne“ ich ein Gerundium, bzw. Gerundivum.
Man muß sich den grundsätzlichen Unterschied zwischen „Verb“, „Gerundium“, „Gerundivum“
und „Nomen“ und ihrer Bedeutung in einem Satz
klar sein.
Woran du das Gerundiv noch erkennen kannst:
Weil es ADJEKTIV auf -us, -a, -um ist, hat es viel mehr Formen als das Gerundium. Denn das ist ein SUBSTANTIV und hat nur und genau die Endungen -i, -um, -o. Alles, was hinter einem -nd- anders weitergeht, ist ein Gerundivum.
@Elisabeth,
meine Erfahrung durch dieses Forum ist,
daß die meisten Fragesteller bzgl.
Gerundium/Gerundivum
sich nicht über den Unterschied im Klaren sind.
(das mag eben auch daran liegen,
daß es die eine Form, „Gerundivum“, so nicht
im Deutschen gibt.
Daher plädiere ich eben dafür,
daß die Stammformen „sitzen“,
zumindest für die gängisten und häufigsten Verba
(die, die in der üblichen Schullektüre vorkommen).
Es ist bezeichnend, daß es für alles Mögliche „Merkverse“ gibt, aber eben nicht für „Gerundium/Gerundivum“...
Da die nd-Formen vom Präsensstamm abgeleitet werden, sind die Stammformen dafür nicht notwendig.
Und die Unterscheidung Gerundivum / Gerundium ist eigentlich auch nicht notwendig. nd-Form reicht eigentlich aus fürs Übersetzen aus dem Lateinischen, wenn man nur die verschiedenen Konstruktionen kennt.
Zur Unterscheidung kann man sich vielleicht merken:
- Gerundium = nicht anderes als der substantivierte
Infinitiv!
Und so verhält er sich syntaktisch (im Satzbau) auch.
Im Unterschied zum Deutschen kann er aber auch ein
Akk.-objekt bei sich haben!
consilium Italiam relinquendi = der Plan, Italien zu verl.
- Steht die nd-Form (eindeutig) im Maskulinum oder
Femininum oder im Plural, MUSS sie ein Gerundivum
sein.