„Quin ego ipse, cum scirem ita maiores locutos esse, ut nusquam nisi in vocali aspiratione uterentur, loquebar sic, ut pulcros, Cetegos, triumpos, Cartaginem dicerem; aliquando, idque sero, convicio aurium cum extorta mihi veritas esset, usum loquendi populo concessi, scientiam mihi reservavi.“
Um dem Traditionalismus vieler Latinisten entgegenzuwirken ;-)
Ich habe das heute gelesen, und fand es einerseits überraschend, andererseits aber auch erfrischend, dass Cicero modernen Sprachentwicklungen nachgeht, auch wenn er weiß, dass es „anders richtig“ ist.
(Daher natürlich die Überschrift, die man vorwiegend überall findet, auch in Fernsehsendungen und -filmen der öffentlich-rechtlichen Programme)
Cicero hat sich auch nicht immer klar und deutlich ausgedrückt.
Im Moment erleben wir ja auch so ein Phänomen mit unserem Staatsoberhaupt...
Wenn das klassische Latein von den nachgeborenen Philologen in den Rang einer „absoluten“ Sprache erhoben worden ist, dann ist das eben aus meiner Sicht ein Irrtum.
Aber dennoch soll Sprache Kommunikation ermöglichen.
Die ersten grünen Männchen, die uns besuchen,
werden Chinesisch sprechen und nicht in L.A., Ca., landen.
Wir verstehen heute einander, wenn auch Goethe sicherlich Verständigungsprobleme hätte. So wird man sich, und so werden sich unsere Nachkommen, in Zukunft immer verständigen können, aber die ältere Generation wächst daraus hinaus, wenn sie sich nicht anpasst.
@Sappho
nein wir verstehen uns nicht wirklich, sondern - wie die Neurophysiologen und auch die Linguistiker sagen - wir haben das Gefühl, dass wir uns verstehen - was ja auch ganz nett ist, wenigstens so lange, bis es bei Offenbarwerden dieses Irrtums dann ordentlich kracht
Das tut doch jetzt nchts zur Sache und ist eine ganz andere Frage, für die es völlig schnuppe ist, ob ich die Subjunktion ‚weil‘ im Hauptsatz verwende oder Aspirationen dort einsetze, wo sie nicht hingehören (das mein Gesprächspartner aber weiß).