Latein Wörterbuch - Forum
Lebensbild aus dem Dreißigjährigen Krieg — 1323 Aufrufe
Bernd Geischer am 24.11.07 um 8:48 Uhr (Zitieren)
Liebe Lateiner,
in einem Brief aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges fand ich folgenden lateinischen Satz:
hanc tua rantio, ostende vel adfer jam nobis Principis pecuniam.
Ich hab da ungefähr mal so verstanden: entweder löst sich der Betreffende selbst aus (Ranzion = Lösegeld), oder man holt (bringt ihn?) jetzt den (zu dem?) Anführer der Truppe, um an das Geld zu kommen.
Hm, ob das stimmt?
Danke für die Hilfe,
Bernd Geischer
Re: Lebensbild aus dem Dreißigjährigen Krieg
Elisabeth am 24.11.07 um 10:03 Uhr (Zitieren)
Lösegeld - wieder was gelernt!
Den ersten Teil des Satzes hast du, glaub ich, richtig verstanden.
Den zweiten Teil verstehe ich so:
... oder bringe uns das Geld des - was immer princeps bedeuten soll: des Fürsten, des Anführers oder so ähnlich.
Re: Lebensbild aus dem Dreißigjährigen Krieg
Plebeius am 24.11.07 um 11:05 Uhr (Zitieren)
hanc tua rantio
Wie passt das zusammen?hanc - rantio
rantio finde ich in keinem Wörterbuch, könnte aber diese Bedeutung haben, .. siehe u. rancon

rancio(it) --> Ration; Soldatenkost
rancon(frz---> Lösegeld
Re: Lebensbild aus dem Dreißigjährigen Krieg
Elisabeth am 24.11.07 um 15:03 Uhr (Zitieren)
Grammatisch passt das natürlich überhaupt nicht, da hast du schon recht.
Bei tua könnte man sich immerhin noch vorstellen, dass das Endungs-m ausgefallen ist, aber auf diese Weise wird nicht rationem zu ratio.
Denkbar wäre auch, dass hanc ein Schreib- oder Lesefehler für haec ist.
Re: Lebensbild aus dem Dreißigjährigen Krieg
Peter am 24.11.07 um 15:38 Uhr (Zitieren)
Das Leben war härter als heute. Im Krieg war das Volk Das Dildo und die Könige die Frau. Das Volk wurde ausgenutzt.
Re: Lebensbild aus dem Dreißigjährigen Krieg
Peter am 24.11.07 um 15:46 Uhr (Zitieren)
Religionskrieg

Unter Religionskrieg wird ein Krieg verstanden, der der Religion halber geführt wird. Im engeren Sinne sind damit die Konfessionskriege zwischen Protestanten und Katholiken in Europa im 16. und 17. Jahrhundert gemeint.

Inhaltsverzeichnis
1 Motivation
2 Verbindung von Religion und (Außen-)politik
3 Religionskriege im Inneren
4 Religion als Mittel der Kriegsführung
5 Literatur
6 Weblinks



Motivation Nahezu alle großen Religionen sind eschatologisch, d.h. sie beinhalten eine Heilslehre, wonach die Menschheit in die ‚Rechtgläubigen‘ und die ‚Ungläubigen‘ eingeteilt wird. Nur den Rechtgläubigen soll das Heil offenstehen - ob im Diesseits oder einem metaphysischen Jenseits nach dem Tode. Die Ungläubigen hingegen fallen der Verdammnis anheim. Da zumindest das Seelenheil ohne Annahme des wahren Glaubens verschlossen ist, sind fast alle Religionen missionarisch, ebenso wie fast alle zu bestimmten Zeiten ihrer Entwicklung zumindest teilweise gewaltsam zu missionieren suchten. Insbesondere bei den drei großen monotheistischen Religionen und der sich von ihnen ableitenden Konfessionen und Sekten dient die Bekehrung zum rechten Glaube der Rechtfertigung für den Verstoß gegen das Gebot „Du sollst nicht töten“, in einem ursächlich vor allem wirtschaftlich motivierten Krieg.


Verbindung von Religion und (Außen-)politik In großen Teilen der Welt gab und gibt es Religionen, die den Charakter einer allgemein verbindlichen Staatsreligion annehmen. Die Verbindung zwischen Staat und Religion wurde in der Geschichte vor allem dann aggressiv, wenn sich missionarischer religiöser Eifer und imperialistische staatliche oder gesellschaftliche Tendenzen trafen. Als klassisches Beispiel mögen die Kreuzzüge dienen, die aufgrund päpstlichen Aufrufs im Mittelalter von verschiedenen europäischen Herrschern und Staaten gegen den Islam geführt wurden, ebenso wie die Eroberungszüge, die von Herrschern und Staaten von der Zeit des frühen und Hochmittelalters bis in die Neuzeit hinein geführt wurden. Im Falle der Kreuzzüge wurde als Motivation vornehmlich die ‚Befreiung‘ des ‚heiligen Landes‘ von der Herrschaft der Ungläubigen propagiert, indessen standen auch konkrete politische und ökonomische Interessen auf dem Spiel, wie zum Beispiel die Handelsinteressen der Republik Venedig im westlichen Mittelmeerraum. Es ist heute schwer, zu entscheiden, ob bei diesen genannten Beispielen die Religion oder politisch-ökonomische Interessen im Vordergrund gestanden haben.


Religionskriege im Inneren Die Geschichte der Europäischen Nationen kennt indessen gerade in der Zeit der Entstehung der Nationen im engeren Wortsinne Auseinandersetzungen, die als Religionskriege ihren Ursprung nahmen oder zumindest als Religionskrieg bezeichnet wurden, wie beispielsweise der Dreißigjährige Krieg (1618-1648), der durch die gegenreformatorischen Bestrebungen des Kaisers Ferdinand II. ausgelöst wurde, gegen die sich wiederum mehrere protestantische Staaten und Herrscher zusammenschlossen. Ging es vordergründig um die Entscheidung für die protestantische oder katholische Konfession, so standen im Hintergrund politische Interessen der Reichsfürsten und der europäischen Nachbarstaaten um Ausweitung der jeweiligen Herrschafts- und Einflusssphären, bei denen zum Beispiel das katholische Frankreich unter der Führung des Kardinals Richelieu unter Ludwig XIII. aus Machtinteresse die protestantische Seite unterstützte.


Religion als Mittel der Kriegsführung. In Religionskriegen dient die Religion nicht nur als Mittel der Propaganda, sondern religiöse Versprechungen werden von den kriegsführenden Staaten auch zur Motivation des eigenen Volkes, insbesondere der am Kampf teilnehmenden Soldaten gebraucht. Die materiellen Opfer des Krieges werden dem religiösen Opfer gleichgesetzt, was eine höhere Bereitschaft zur Hinnahme materieller Nachteile (Verknappung von Lebensmittel etc, Erhöhung von Steuern und Abgaben) bewirkt. Insbesondere den Kämpfern werden religiöse Vorteile versprochen wie z.B. der vollständige Ablass durch die Katholische Kirche für die Teilnahme am Kreuzzug oder das Versprechen des unmittelbaren Eintritts in das Paradies durch islamische Autoritäten für die Teilnahme am Heiligen Krieg bis zum heutigen Tage.

Mit dieser Instrumentalisierung von Religion durch kriegsführende Staaten oder sonstige Mächte nicht gleichgesetzt werden darf indessen die seelsorgerische Betreuung von Angehörigen von Religionen durch Feldgeistliche, wie sie in den neuzeitlichen Kriegen in Europa üblich geworden ist.

 
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