es gibt eine Rehe von Adverbia, die das ausdrücken:
„parum“ -> „zu wenig“
„nimis“ -> „zu sehr“
und ähnliche.
Dann gibt es die Möglichkeit, es mit dem Komparativ ohne „quam“ zu bilden:
„epistula brevior“ -> „ein zu kurzer Brief“
(„epistula brevis“ -> „ein kurzer Brief“)
Oder mit dem Elativ:
„epistula brevissima“ -> „ein allzu kurzer Brief“
(kann aber auch „der kürzeste Brief“ bedeuten, wenn im Satz ein Vergleich angestellt wird.)
„zu große Ohren“ -> „aures maiores“
(Komparativ ohne „quam“, es fehlt der Vergleichgegenstand, daher wird der Komparativ „maiores“ -> „größere“, von „magna“ -> „groß“,
hier mit „zu große“ übersetzt.)
Wenn im Satz die Ohren mit anderen verglichen werden, heißt es „größere Ohren als“ ->„aures maiores quam“
@Petra,
nochmals:
die 1:1 Übertragung von sprachlichen Phrasen
von einer Sprache in eine andere,
unterliegt nun mal bestimmten Gegebenheiten.
Im Deutschen „etwas kurz“ ausgedrückt,
wird im Lateinischen nun mal anders formuliert.
„paulum“ hat nun mal mehrere Bedeutungen,
je nach Sinnzusammenhang in einem lateinischen Satz.
Ebenso „brevis“.
Es hat auch mehrere Bedeutungen
„epistula brevis“- > „ein kurzer Brief“
(von der Länge, bzw. von seinem physikalischem Umfange her, ein oder zwei Sätze...)
Aber, es kann auch „ein unbedeutender Brief“ heißen,
egal, wie lang und breit er gehalten ist.
Und wenn er den Umfang vom Bello Gallico haben sollte...
„aures maiores“ hat zwei Bedeutungen, wenn mal so will:
1.) „größere Ohren“ (wenn im Satz ein Vergleich mit anderen Ohren angestellt wird.)
2.) „zu große Ohren“ (wenn im Satz nur auf diese Ohren hingewiesen wird.)
Das Lateinische kennt das Deutsche „zu“ in diesem Zusammenhang nicht.
„maiores/longiores quam pro homine aures tibi esse putes“
Die Schwierigkeit dabei: Für „quam pro homine“ gibt es zwar Einträge
bei Georges & Co, aber keine klass. Belegstellen; bei Ovid
liest man „[...] iam tum mihi currere visus / plus homine est, alasque pedes sumpsisse putares.“ - das meint aber tatsächlich „als ein Mensch“.