Da ich selbst kein Latein gelernt habe, habe ich das Internet durchforstet. Leider habe ich verschiedene schreibweißen für die Übersetzung gefunden. Jetzt bin ich total verwirrt denn es gibt den satz wohl auch andersherum also. „Alles besiegt die Liebe“.
Die Satzstellung im Lateinischen ist frei, d.h. es ist egal, wie du es schreibst. Wenn du es allerdings als Vergil-Zitat verwenden willst, solltest du „omnia vincit amor“ schreiben. (Eclogen 10,69)
Hoppla, wollte mich auf das Beispiel im Wörterbuch berufen...: Labor omnia vincit - Unablässiges Mühen bezwingt alles, bringt alles fertig.
...und dadurch Missverständnisse vermeiden.
Haben wir im Deutschen doch auch!
„Die Liebe besiegt alles.“
„Alles besiegt die Liebe.“
„Die Liebe alles besiegt.“ (Gut, eher nur im Nebensatz: „Man kann sagen, daß die Liebe alles besiegt.“)
„Besiegt die Liebe alles?“ (auch hier der Einwand: Fragesatz)
Im Lateinischen herrscht eine sehr freie Wortstellung innerhalb eines Satzes vor.
Im Englischen hängt die Bedeutung von Wörtern von der Stellung innerhalb des Satzes ab. Wie im Chinesischen.
Das Deutsche nimmt eine MIttelstellung ein.
Faustrgel:
Je mehr eine Sprache Flexionen verwendet (Deklination, Konjugation), desto freier die Wortstellung.
Je weniger eine Sprache Flexionen, bis hin zur völligen Nichtflexion (wie z.B. das Chinesische) gebraucht,
desto wichtiger die Wortstellung im Satz für die Bedeutung eines Wortes.
Dann solltest du die Zitat-Version wählen.
Falls dich dann jemand drauf ansprechen sollte, kannst du denjenigen ja unter Umständen etwas über Vergil aufklären. ;-)
Wenn dir die Sprache so gut gefällt, wäre es dir sicherlich nicht zum Nachteil, wenn du etwas über die Herkunft deines Sprüchleins wüsstest.
@Trinity1507,
ein lateinisches Wort bekommt durch die Flexion seine Bedeutung innerhalb eines Satzes.
„amor“ ist ausschließlich Nominativ und kann nur „die Liebe“ bedeuten
(Im Deutschen ist es in diesem Falle ein wenig anders:
Deklination von „Liebe“ im Deutschen:
Nominativ („wer?“oder „was?“) - >„die Liebe“
Genitiv („wessen?) -> “der Liebe"
Dativ („wem?) -> “der Liebe"
Akkusativ („wen?“ oder „was?“) -> „die Liebe“
Im Deutschen haben die meisten Substantive feminin im Nominativ / Akkusativ,
und im Genitiv / Dativ die gleiche grammatikalische Form.
Da kommt es auf den Zusammenhang an,
um die genaue Bedeutung zu erkennen.
„omnia“ ist im Lateinischen sowohl
Nominativ Plural Neutrum
als auch Akkusativ Plural Neutrum
(das Lateinische verwendet „alles“ ein wenig anders als das Deutsche:
„omnia“ ist Plural Neutrum,
weil der Lateiner neutrale Substantive gerne im
kollektiven Gebrauch ausdrückt:
„omnia“ -> „alle (Dinge)“ -> „alles“:
die Gesamtheit aller Dinge
Eine Ergänzung:
der „normale“ lateinische Satz folgt im allgemeinen dem Prinzip:
Subjekt - Objekt - Prädikat.
Das ist der „Normalfall“.
(Im Deutschen: Subjekt - Prädikat - Objekt [wie im Englischen])
Nun kann aber der lateinische Schriftsteller,
weil eben die Worte durch die Flexionen ihre
Stellung erhalten, mit der Wortstellung „spielen“,
um einen gewissen Sprachrhythmus zu erzielen.
Lateinische Schriften waren nie als Bettlektüre gedacht,
sondern als lauter, sprachlicher Vortrag vor Publikum,
vorgetragen von dafür ausgebildeten Rednern.
Wohlklang und sprachlicher Rhythmus waren
für die Autoren wichtig.
Zudem war die Höhrerschaft nicht der Tagelöhner,
der Sklave, die Hure, der Bäcker, der Kutscher,
die wahrscheinlich ein ebenso schlechtes Latein
gesprochen haben dürften wie ich,
sondern die gebildete absolute Oberschicht der römischen Gesellschaft.
Cicero wandte sich in seine Reden zwar an die Volksversammlung,
meinte aber die entscheidenden 5 Comiteen,
die den Rest stets überstimmen konnten.
(es war ein Zensuswahlrecht, die oberen 5 hatten zusammen mehr Gewicht als der Rest.)
Wenn das Alter gemeint ist, nimmt man „maior oder maxima (natu)“ :
b) insbes., v. Pers., im Compar. u. Superl., mit u. ohne natu od. annis, der ältere, der älteste, α) v. Lebensalter: maior natu (Ggstz. aequalis, gleichalterig), Suet.: natu maior frater, Cic.: maximus natu e filiis, Liv.: una e multis, maxima natu, Pyrgo, Verg.: ebenso maior, maximus aevo, Ov.