Achso, frei nach Forumsregel Nr. 2 versuche ich mich mal an einem eigenen Versuch:
Zu konstatieren ist:
1)Vor langem ō steht Einfach- vor kurzem o Doppelkonsonanz
2) Auch die Nomina agentis auf -tor enden im Gen. auf -tōris.
Die Einfachkonsonanz könnte also Grund sein. Dass m ein Nasal ist, welche ja gerne mal an Irregularitäten Schuld haben, scheint keine Rolle zu spielen (vgl. -tōris).
Die erste Silbe in amor ist aber dennoch beide Male kurz, die in arbor beide Male lang. Spielt also die Silbenlänge eine Rolle?
Dazu: auctor - auctōris. Auch hier ist Doppelkonsonanz da und die erste Silbe ist lang, wie in arbor, aber der Gen. hat ein langes -ō-.
Somit bleibt nur noch übrig:
a) Die Kombination aus r+b ist der Grund.
b) Das r ist der Grund.
c) Das b ist der Grund.
Da Liquide wie Nasale oft Grund für „unerwartete“ Entwicklungen sind, ziehe ich c) nicht in betracht, sondern höchstens a) oder b).
Somit wäre zu überprüfen, ob auch ein r alleine denselben Effekt hat, und danach, ob nur ein r, oder als Liquid auch ein l so eine Vokalkürzung verursacht. Ich kenne aber kein Nomen, das auf -ror endet.
4) Es heißt āctor - āctōris
Hier hat eine (über?)lange erste Silbe einen gelängten Genitiv zur Folge.
Wieder drängt sich der Gedanke auf, das ein r für die Silbenkürzung verantwortlich sein müsse...