Latein Wörterbuch - Forum
Galens Viersäftetheorie — 8551 Aufrufe
Max am 29.5.12 um 14:27 Uhr (Zitieren) II
Moratum siquidem (hominem) ipsum efficiunt humores. Sanguis hilariorem quidem ipsum reddit. Flava vero bilis iracundiorem vel audaciorem vel truculentiorem vel etiam utrumque. At pituita pigriorem et stupidiorem. Atra denique bilis ferociorem et impudentiorem.
(moratum: durch einen bestimmten Charakter gekennzeichnet)
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Meine Übersetzung: Die Säfte nämlich machen den Menschen selbst, der durch einen bestimmten Charakter gekennzeichnet ist. Das Blut macht jedenfalls den Menschen selbst glücklicher. Aber die gelbe Galle macht ihn zorniger, frecher, grimmiger oder auch (utrumque =???). Dagegen macht der Schleim ihn fauler und dümmer. Zuletzt macht ihn die schwarze Galle wilder und unverschämter.

Wäre sehr dankbar über eine Korrektur!
Vielen Dank im Vorhinein!
Re: Galens Viersäftetheorie
Max am 29.5.12 um 15:46 Uhr (Zitieren) III
Evtl. noch eine Frage:

Nunc autem admonere etiam oportet, quod natura nulli parti nervum frustra inseruit, sed iis (partibus), quae sensu solo aut motu voluntario indigebant;...

Meine Übersetzung: Nun aber gehört es sich auch darauf hinzuweisen, weil die Natur den Nerv ohne Erfolg keinem Teil einfügte, sondern diese Teile, welche allein die Wahrnehmung oder die willentliche Bewegung benötigten;...

Danke nochmals :)
Re: Galens Viersäftetheorie
Max am 29.5.12 um 16:04 Uhr (Zitieren) I
Evtl. noch eine Frage:

Nunc autem admonere etiam oportet, quod natura nulli parti nervum frustra inseruit, sed iis (partibus), quae sensu solo aut motu voluntario indigebant; neque iis rursum temere, sed iis, quibus sensu exactiore erat opus, nervos molles, iis vero, quae motum voluntarium flagitabant, duros omnes; quibus autem utrisque opus erat, nervorum genus utrumque inseruit, natura hic quoque - ut arbitror - providente ac praeparante: Ad sensum quidem nervum, qui facilius pateretur, ad motum autem, qui valentius ageret....

Meine Übersetzung: Nun aber gehört es sich auch darauf hinzuweisen, weil die Natur den Nerv ohne Erfolg keinem Teil einfügte, sondern diese Teile, welche allein die Wahrnehmung oder die willentliche Bewegung benötigten; aber nicht wieder unüberlegt diesen, sondern diesen, welchen die genaue Wahrnehmung nötig war, den weichen Nerven, aber diesen, welche die willentliche Bewegung forderten, allen harten; welchen (utrisque???) nötig war, die Art des Nervs (utrumque???) einfügte, dieser wurde auch durch die Natur - sodass ich annehme - vorausgeplant und die Vorkehrungen dafür getroffen: Zur Nervenwahrnehmung freilich, der leichter empfindet, zur Bewegung aber, der stärker treibt.

provideo - vorausplanen
praeparo - Vorkehrungen treffen
patior - empfinden
valens - stark

Danke nochmals :)
Re: Galens Viersäftetheorie
Bibulus am 29.5.12 um 16:09 Uhr (Zitieren) I
äh..
Galenus schrieb doch griechisch....
Was ist das für eine lateinische Übersetzung?
Re: Galens Viersäftetheorie
Max am 29.5.12 um 22:25 Uhr (Zitieren) I
Die Texte stammen aus einem Buch, welches mir von meiner Professorin gegeben wurde, was mir für meine Arbeit evtl. helfen könnte. Dieser Text wurde mir so gegeben.
Re: Galens Viersäftetheorie
Bibulus am 30.5.12 um 5:34 Uhr (Zitieren)
Das Buch muß doch Quellenangaben haben.
Galenos wurde öfter ins Lateinische übertragen, mal gut, mal schlecht.
Re: Galens Viersäftetheorie
filix am 30.5.12 um 9:41 Uhr (Zitieren) III
„Zumal ja erst die Säfte den Charakter des Menschen hervorbringen. Das Blut freilich macht diesen selbst heiterer, die gelbe Galle allerdings jähzorniger oder kühner oder grimmiger oder sogar beides.
Der Schleim dagegen macht ihn träger und dümmer. Die schwarze Galle endlich unbändiger und unverschämter.“

„Nun muss aber daran erinnert werden, dass die Natur keinem (Körper)teil einen Nerv überflüssig hinzugefügt hat, sondern jenen (Körper)teilen, welche allein der Sinnesempfindung oder der willentlichen Bewegung bedurften; und diesen wiederum nicht unüberlegt, sondern denen, für die eine genauere Sinnesempfindung vonnöten war, elastische/bewegliche Nerven, denen aber, die willentliche Bewegung erforderten, allesamt harte/starke/ausdauernde.
Denen aber, die beides nötig hatten, fügte sie beiderlei Art von Nerven hinzu – wobei, wie ich meine, die Natur auch in diesem Falle vorausschauend und mit Vorsicht (vorging): für die Sinnesempfindung einen Nerv, der leichter reagiert (wörtlich:leidet=empfindet), für die Bewegung aber einen, der stärker steuert (stärker /wirksamer in Bewegung versetzt)....“
Re: Galens Viersäftetheorie
Max am 30.5.12 um 16:18 Uhr (Zitieren) I
herzlichsten dank!
Re: Galens Viersäftetheorie
Max am 30.5.12 um 20:03 Uhr (Zitieren) I
Quorum molle (genus) quidem inseritur in eis in proprium sensus instrumentum, durum vero in musculos.

Von diesen fügte sie freilich die weiche Nervenart in diese, in den eigenständigen Sinn (wo kommt instrumentum hin?), den harten Nerv aber in die Muskeln.

Tut mir leid nochmals. Aber ich habe mir schwer getan, wo instrumentun hingehört, bzw. zwei mal hintereinander „in“. Und ich war mir nicht sicher ob ich Quorum richtig mit einem Genetivus Partitivus am Anfang übersetzt habe. Oder ist es ein Relativer Satzanschluss? Kann dieser auch im Gen. Pl. stehen?

Danke!
Re: Galens Viersäftetheorie
filix am 30.5.12 um 20:29 Uhr (Zitieren) I
Natürlich kann der rel. Anschluss auch im im Genitiv Pl. stehen.
„Deren (=der Nerven) ‚weiche‘ (Art) freilich wird bei diesen in das eigentliche Instrument der Sinnesempfindung eingefügt, die ‚harte‘ (Art) aber in die Muskel.“
Beispiel: die Zunge, bei der es ( nach dieser historischen Theorie) beide
Arten von Nerven in einem Körperteil gibt: eben für Tast- und Geschmackssinn, aber auch solche für die willentliche Steuerung der Bewegung des Muskelkörpers.
Re: Galens Viersäftetheorie
filix am 30.5.12 um 20:31 Uhr (Zitieren) I
im
 
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