An überlieferten Äquivalenten steht einiges zur Auswahl:
„flumina tranquillissima saepe sunt altissima“ - [ „Die stillsten Gewässer sind oft die tiefsten.“]
„Non credas (besser: ne credas) undam placidam non esse profundam“ - [„Mögest du nicht glauben/Glaube nicht, dass das stille Wasser nicht tief ist.“]
„Quo flumen placidum est, forsan latet altius unda“(Cato)„ - [ ~ “Wo das Gewässer still ist, verbirgt sich vielleicht größere Tiefe."]
„A cane muto et aqua silente tibi cave“ - [„Vor dem Hund, der nicht bellt, und dem stillen Wasser nimm dich in Acht.“]
„Saepe tacens odii semina vultus habet“ (Ovid: ars amat. III,512) - [„Oft schließt ein schweigendes Antlitz die Keime des Hasses in sich“]
filix' Vorschläge machen zweierlei dinge deutlich:
1. Andere sprache -andere vorstellungen und bilder. Das lateinische stille wasser sind tief muss es nicht notgedrungen im lateinsichen geben. aber die miene (vultus) wird gerne zum vergleich/zur metapher herangezogen, wenn es darum geht, dass eine reale gesinnung verheimlicht wird
originalzitate sind daher vorzuziehen
2. aqua silent klingt gut. vielleicht auch stagnum (= stehendes gewässer)
wie wäre es mit
stagna periculosa sunt
aber ob damit die selbe vorstellung für den römer übermittelt wird bleibt fraglich