Den Satz hatten wir auch mal in Latein. In dem Fall macht nur Dativ einen Sinn. Was debentur und debetur angeht, muss ich noch nachschlagen, falls das bis dahin nicht geklärt ist.
Vielen Dank! Die Schwierigkeit lag also nicht in der Übersetzung als solcher, sondern in der mir fehlenden Vorstellung, dass den Göttern Menschen geschuldet werden.
Soll man sich das vorstellen wie beim Schach? Die Götter spielen mit den Figuren, die durch Menschen verkörpert werden, und da fehlen dann mal Soldaten oder auch mal ein Feldherr?
hier mit Schulden zu übersetzen ist aber ein bisschen unschön.
Etwas freier übersetzt kann debere auch „bestimmt sein“ bedeuten.
Also :Aus dem einem Volksteil sind den Göttern Soldaten bestimmt, aus dem anderen (wird) der Feldherr (bestimmt).
Die Latiner und die Römer waren Feinde? Ging das römische Reich aus Stammeskämpfen hervor, bei denen das Kerngebiet Latien vernichtet wurde? Woher kamen dann die Römer, wenn nicht aus Rom? Wenn ich es richtig verstanden habe, war Latien doch das Gebiet um Rom, oder?
Danke für Nachhilfe in Sachen Geschichtslücken!
Re: Prima.Nova - L. 24Z
Prof. Allwissend h.c. am 3.9.12 um 15:01 Uhr (Zitieren) III
Au ja. Geschichte ist mein Lieblingsfachgebiet
So ist es nicht ganz Richtig. Rom befand sich mitten im Latium und nicht umgekehrt. Rom war nämlich ein eigener Stadtstaat, der von Etruskern und/oder Sabinern gegründet worden sein soll. Auch wenn davor schon Latiner an dieser Stelle gewohnt haben. Die Herrscher dieses Staates wollten natürlich ihr Einflussgebiet vergrößern und deswegen haben zuerst mit den Latinern gekämpft und dann mit anderen Stämmen, bis schließlich ganz Italien den Römern gehörte.
Was dann passierte weisst du ja. ;)
Ich hoffe ich konnte dir weiter helfen,
Prof. Allwissend
Ich hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, dass noch jemand antwortet und siehe da: Prof. Allwissend h. c.! Wer hat denn den Ehrentitel verliehen? Spaß beiseite und zur Sache:
Wenn Rom, wie ich es auch dachte, mitten in Latien war, weshalb waren die Römer dann nicht in Latien? Irgendwie verstehe ich es immer noch nicht ganz.
Mensch, Brigitte, das kannst Du doch überall im internet nachlesen.
In der Antike wurde unter Latium nur das Gebiet zwischen Tiber/Küste und den Sabiner Bergen verstanden.
Rom lag sozusagen nur am südlichen „Rande“.
Okay, wenn Rom also am südlichen Rande von Latien lag, so war es immerhin innerhalb Latiens. Meine Frage ging in die Richtung, weshalb die Römer und die Latier Feinde waren, wenn sie das- selbe Gebiet bewohnten. Oder war Latium nicht als ein einheitliches Gebiet zu verstehen. Ich schließe nicht aus, dass ich hier eine Blockade habe. Geschichte und Geographie interessieren mich zwar mehr als früher, aber mein Fokus ist auf anderen Gebieten und ich gebe Lücken gerne zu. Ich bitte also um Nachsicht und Wohlwollen!
Nun ja, in allen Mythologien stecken ja Körnchen von Wahrheiten.
Die Römer sehen sich ja als Nachfahren des aus Troja entkommenen Aeneas und seinen Kindern an..
Der berühmte „Trojanische Krieg“ wird ja um 1.200 v.Chr. datiert.
In der Tat war der Mittelmeerraum zu dieser Zeit sehr unruhig
(„Seevölkersturm“)
Betroffen waren nahezu alle Küsten des Mittemeeres:
Ägypten geriet unter eine Fremdherrschaft,
Palästina wurde sowohl kriegerisch als auch friedlich eingenommen.
die minoische Kultur auf Kreta wurde zerstört,
wenig später auch Mykene.
Überall taucheten neue Völker auf, siedelten an den Küsten
und vermischten sich mit der Urbevölkerung.
Dabei entstanden die dann in der Antike bekannten Völker:
Hellenen, Phöniker, Juden, etc..
Es ist anzunehmen, daß auch Völkeschften an den Küsten Italiens landeten.
(zu dieser Zeit wurde nur die „Stiefelspitze“, das heutige Kalabrien „Italien“ genannt,
später, als die Griechen kamen wurde daraus die „Magna Graecia“)
Also, der Kern der Sage von Aeneas, dem Flüchtling aus Klenasien,
der im Raum der Tibermündung landet,
mag zutreffen und ist im kollektivem Gedächtnis geblieben.
Auch das Datum der Stadtgründung Roms (753 v.Chr.) ist
so falsch nicht: Archäologen datieren eine „städtische“ Besiedlung
der Gegend von Rom tatsächlich frühestens ins 8.Jahrhundert v.Chr.
Natürlich lebten da auch schon früher Menschen, aber sie waren
agrarisch organisiert.
Und wie das so ist, Neuankömmlinge müssen mit den Alteingesessenen
konkurrieren, d.h. kämpfen.
Nach einigen Generationen aber findet eine Vermischung statt
(Auch darin hat die Sage vom Raub der Sabinerinnen einen wahren Kern:
Rom bestand ursprünglich aus zwei Siedlungen auf den beiden Hügeln,
das Tal dazwischen diente als gemeinsamer Friedhof, wo später das Forum entstand.)
Im 800 Jahrundert vor Chr. kam ein rätselhaftes Volk in Mittel- und Norditalien zur großer Macht:
Die Etrusker.
Wahrscheinlich waren es sie, die die bäuerlichen Siedlungen auf den Hügeln
am Ufer des Tibers zu einer „städtischen“ Siedlung zusammenfassten.
Wobei, „Stadt“ ist natürlich übertrieben, eher „befestigtes Dorf“.
So wurden aus „Römern“ und „Sabinern“ ein „Staat“.
Später kam noch ein drittes Volk hinzu, sodaß „Rom“ aus drei „Stadtteilen“ bestand.
daher auch die auffällig häufige „drei“ in den staatlichen Instutitionen:
„tribus“, die Legion zu 3.000 Mann, 300 Senatoren (bzw. eine glatte Vielzahl von 300
-> 600 bei Sulla, 900 bei Caesar) und andere
Die Etrusker brachten die Schrift und die religiösen Übungen nach Rom.
12. Jahrhundert v. Chr. -> Seevölker landen in „Latium“
9./8. Jahrhundert v.Chr.
-> Etrusker gewinnen die Herrschaft über Mittelitalien, gründen zahlreiche Städte.
kurz danach -> Hellenen siedeln in Sizilien und Unteritalien („Magna Graecia“)
„Gründung“ Roms, wird von Etruskern beherrscht, sagenhafte 7 Könige,
meistens KEINE Römer (dieses Indiz ist sehr auffällig, selbst die römischen
Sagen machen aus denen keine Römer, obwohl die Leistungen von einigen
durchaus gewürdigt wird.)
laut Sage: 510 v.Chr.: -> Rom wird Republik, der letzte (etruskische) König wird vertrieben.
Das Datum ist aus heutiger Sicht nicht zu halten, man muß einige Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dazugeben, also ca. 460 - 450 v.Chr.
Die „Stadt“ Rom beherrscht den Salzhandel, ist aber eine völlig unbedeutende Stadt,
vielmehr nur ein größeres Dorf aus mit Stroh bedeckten Lehmhütten.