Tum demum Narcissus eam audit adeuntem, sed non videt.
Was ist ‚adeuntem‘ für eine Form bzw. wie wird sie übersetzt?
Für ‚tum demum‘ steht im Wörterbuch ‚erst jetzt‘, aber das passt nicht so ganz in den Kontext.
ist auf keinem Fall Englisch.
Oder das Englsiche hat sich innerhalb kurzer Zeit so weiterentwickelt und hat auch die letzten Reste der
Flexionen der Verben abgeworfen....
‚He hears her come‘ ist schon Englisch, wie gast schrieb. Das geht aber nur bei den Verben der Wahrnehmung und war schon immer so.
Abgesehen davon, hat sich seit unserer Schulzeit aber eine Menge geändert!
Ein Beispiel: Noch ich musste lernen, dass bei der 1. P. Sg. und Pl. für Futur ‚shall‘ steht, das ist heute total veraltet! Alle gesprochenen Sprachen sind im Fluss, und in unserer Zeit besonders!
War es nicht schon Heraklit, der sagte: Alles ist im Fluss? Das lateinische Original habe ich vergessen, du weißt es bestimmt!
@rico
Danke schön! Im besagten Satz steht accendere, weil wohl incendere für Personen etwas zu heftig wäre!
@paeda,
ich weiß, gerade das Englische verändert sich rasant.
Wir haben noch das Oxford-English gelernt
(mit dem man sich in London auch nicht oder nur schwer verständigen konnte,
in London wird Cockney gesprochen, das Pendant zum „Berlinerischen“)
;-)
Es ist die Narcissus-Geschichte, bezieht sich aber im besagten Fall auf Echo, also der Liebenden = Gen. Sg., wie von dir angemerkt. Da sind wir uns ja einig!
Da mir die Geschichten nicht immer so geläufig sind, interessiert es mich wer da Glieder abtrennt und warum!
Danke für die Links, die ich schon mal bekommen habe. Wenn ich vorankommen möchte, benutze ich aber einfachere Wörterbücher, da ich ohnehin etwas langsam, da gründlich, bin.
Cockney sagt mir auch noch was: Als ich damals mit 19 oder so für eine Woche in England war, hörte ich „How’s the weather today“, „today“ ausgesprochen wie „to die“. Ich hatte einen Kulturschock!
praeda, hier die übersetzung der Originaltextstelle aus den Metamorphosen ( Gottwein) zur Info ;-)
Aber die Liebe verbleibt und wächst vom Schmerz der Verachtung.
Wachende Sorge verzehrt den kläglich vergehenden Körper;
Siechtum macht einschrumpfen die Haut, und die Säfte des Leibes
Schwinden gesamt in die Luft. Nur Stimme ist übrig und Knochen.
Stimme verbleibt; zu Gestein - so sagen sie - wurden die Knochen.
Seitdem birgt sie der Wald, und nie im Gebirge gesehen,
Wird sie von allen gehört. Als Schall nur lebt sie beständig. (Ov. Met. 3, VV.395-401)
Aus Liebeskummer verweigert sie die Nahrung.
Narziß wird dadurch bestraft, daß er sich in sein eigenes Spiegelbild verliebt und ebenfalls zugrunde geht.
Die ganze Geschichte ist, wie bei mythologischen Geschichten der Griechen dramatisch und komplex:
Echo, eine Nymphe wird von Zeus beauftragt,
durch Geschichtenerzählen seine Gattin Hera abzulenken,
damit er mal wieder einen Seitensprung machen kann.
Hera kommt dahinter und bestraft Echo dadurch,
daß Echo nur noch die letzten gehörten Worte aussprechen kann.
Echo verliebt sich in Narziß, kann ihm aber nicht ihre Liebe gestehen.
Narziß stößt sie zurück
(vielleicht verständlich, wenn die Kommunikation so schwierig ist.)
Echo verfällt dem Liebeskummer,
zieht sich in eine Höhle zurück, „löst“ sich auf und nur die Stimme bleibt.
Aber Narziß wird auch bestraft, eben dadurch,
daß die Ursache des Schicksals von Echo auch sein Schicksal wird:
Er verliebt sich auch in Narziß, also in sich selbst, und geht daran zugrunde.
Es gibt Variationen des Mythos, die blutiger und brutaler sind.
Das wird ja immer bunter! Echo eine Art arabische Scheharazade?
Echo wird dafür bestraft, dass sie dem Befehl des Zeus gehorcht? Hätte sie sich verweigern können?
Noch eine Frage:
Verliebt sich Narziß nicht in sich selbst, weil er gar nicht erkennt, dass es sich um sein Spiegelbild handelt?