Es geht um selektive Vorgangsweisen vorzugsweise bei der Geschichtsschreibung: „fuga (Fortlassen) et (und) electio (Auswahl)“ i.e. dessen, was man darstellt bzw. nicht darstellt oder was geeignet oder nicht geeignet scheint, die eigene Position zu stützen).
Interessant! Mich würde noch interessieren, seit wann diese selektiven Vorgangsweisen in der Geschichtsschreibung bekannt sind bzw. bewusst verwendet werden.
Im Grunde antwortet schon Herodots „λεγειν τα λεγομενα“ („das Gesagte (weiter) sagen“) als historiographisches Prinzip auf dieses Auswahlproblem, setzt also ein gewisses Bewusstsein voraus.
Gemeint ist: ein gewisses Bewusstsein auf der Seite des Historikers, der sich vor die Frage gestellt sieht, ob er alles, was jemals dazu berichtet worden ist bzw. wovon er Kenntnis erlangt, in seine Darstellung einfließen lässt oder nicht. Dies verknüpft sich mit der Frage nach der Bewertung der Quellen: ob er dem einen mehr, dem anderen weniger Glauben schenkt usf.