Wow, ich wusste garnicht, wie bekannt der Text ist :O
Und da sagen immer alle sie seien „nur Hobbylateiner“ :D
Wollte nicht mit gleich IOUESATDEIUOSQOIMEDMITAT... o.ä. kommen ...
och,
das ist doch auch bekannt unter uns Albertmartin-Brüdern und Schwestern:
„iovesat deivos qoi med mitat“
(sehr archaisches Latein:
-> „er ruft die Götter an (er schwört bei den Göttern), der mich schickt“)
Vielleicht stellen wir zunächst noch eine Übertragung des Elogiums in „ordentliches“ Latein ein:
Lucius Cornelius Lucii filius Scipio, aedilis, consul, censor.
hunc unum plurimi consentiunt Romani
bonorum optimum fuisse virum
Lucium Scipionem. filius Barbati,
consul, censor, aedilis fuit apud vos.
hic cepit Corsicam Aleriamque urbem, dedit tempestatibus aedem merito.
Man kann hier deutlich sehen, dass die Nasale vor s und Pausa nicht gesprochen wurden (bzw. mit dem vorangehenden Vokal zu einem Nasalvokal verschmolzen sind). (Ab der 4. Zeile scheint man den Steinmetz bezüglich seiner Orthographie instruiert zu haben.)
Offenbar muss sich aber in gebildeten Schichten das Bewusstsein für die ursprüngliche Lautung erhalten haben, sonst wäre nicht zu erklären, dass sich eine morphematische Orthographie gegenüber der phonematischen gerade in späteren Inschriften durchsetzte.
Die leichte Lösbarkeit deines Rätsels ergibt sich daraus, dass man nur eine Passage aus der Inschrift in das Google-Suchfeld hineinzukopieren braucht und schon auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel verwiesen wird. (Man kann nur staunen, was inzwischen alles bei Wikipedia abgehandelt wird. Auch über die Duenos-Inschrift oder die Manios-Spange gibt es Artikel.)
Die Kunst besteht darin, ein Rätsel zu erstellen, das sich der Googelei widersetzt. D. h. es dürfen keine charakteristischen Begriffe oder Wortgruppen verwendet werden. Am besten eigene Formulierungen.