Der Lateiner vermeidet es,
ein Abstractum zum Satzsubjekt zu machen.
„Du wirst durch die Zeiten verändert.“
->
„per tempora mutaris“
aber besser
„per cursus temporum mutaris“
->
„durch Zeitenläufte wirst du verändert“
Tempora te mutant --Wäre das jetzt wörtlich übersetzt?
Zeiten ändern Dich, bedeutet für mich, dass man sich durch die Zeiten verändert, ja. Aber lieber hätte ich gern die genaue Übersetzung von meiner Überschrift, wenn es dann auch einen Sinn ergibt.
Ich wiederhole:
Der Lateiner vermeidet es, ein Abstractum („Zeit“) zum Subjekt zu machen, wenn im Satz eine tatsächliche Person vorkommt („Du, dich“).
Diese wird dann zum Subjekt („du“).
„per cursus temporum mutaris“
->
„durch die Läufe der Zeiten wirst du verändert.“
Ja, aber hier ist die „Zeit“ auch nur das einzige Nomen.
Ein anderer Fall ist es, wenn man z.B. „Glück“ nimmt,
dann ist es als personifizierte Person gemeint
(„Fortuna“, die Glücksgöttin, oder „Sol“, der Sonnengott).
So kann man in diesem Fall „Chronos“ nehmen, den Gott der Zeit.
Es gibt da zwei Gestalten:
Chronos, Χρόνος -> Gott der Zeit, aus dem Chaos entstanden
und
Kronos, Κρόνος, Sohn der Gaia und des Uranos, Vater des Zeus.
Beide werden gerne verwechselt, schon in der Antike.
Ich schlage vor: „Temporibus mutaris“, das ist kurz und drückt genau das aus, was du willst, nur eben im Passiv.
Deutsch= Durch die Zeiten wirst du geändert.
Es wurde dir ja erklärt, dass die lateinische Ausdrucksweise im Aktiv unüblich ist. Wenn du nicht weißt, was Aktiv und Passiv in der Grammatik bedeutet, dann google!