Wenn man bei DUDEN das Stichwort „bald“ eingibt, bekommt man 225 Treffer! Toll! Man kann dann schnell mal Zeit investieren, ohne dass man die gewünschte Antwort bekommt.
Daher: Falls es bälder, bäldest oder auch baldiger, baldigst geben sollte: Ich werde es nicht benützen, da sich mir die Haare dabei sträuben!
Danke für den Hinweis auf den österreichischen Gebrauch von „bald“. Es gibt ja eine ganze Anzahl von Adjektiven/Adverbien, die sinnvollerweise nicht steigerbar sind, im Sprachgebrauch aber dennoch gesteigert werden. „Bald“ gehört wohl dazu! ;-))
Re: Steigerung
filix am 5.2.13 um 11:09 Uhr, überarbeitet am 22.6.14 um 2:25 Uhr (Zitieren) III
Das Adverb „bald“ lässt sich steigern: „eher - am ehesten“. „Kommen Sie bald, je eher, desto lieber; je eher, desto besser! “ (Eduard Breier, 1864)
Das Adjektiv „baldig“ bildet die Steigerungsformen: „baldiger - am baldigsten“. Man findet auch gegenwärtig Beispiele für den Einsatz:
„Noch nicht ausreichend evidenzbasiert können ergänzend Bisphosphonate als Osteoklasteninhibitoren verabreicht werden, deren Einsatz empirisch und in Fallberichten eine raschere Remineralisierung des Knochens und ein baldigeres Verlassen der Akutphase gezeigt hat.“ (Diabetologie in Klinik und Praxis, 211, S.32)
Der erstarrte Superlativ „baldigst“ ist im Dt. ein Adverb ohne weitere Steigerungsformen - es taucht im 17. Jahrhundert auf und wird auch von Goethe nicht geschmäht: „Er hatte an diesen Dingen eine übergroße Freude, bezeigte sich gegen den ihn begleitenden Vater auf das verbindlichste, und als er vernahm, daß die meisten Künstler noch lebten, sich in Frankfurt und in der Nachbarschaft aufhielten; so versicherte er, daß er nichts mehr wünsche, als sie baldigst kennen zu lernen und sie zu beschäftigen“ (Dichtung und Wahrheit).
Vielen Dank, filix, für den mal wieder hochkarätigen Beitrag! Konventionen und offizielle Regeln gehen mir trotzdem manchmal gegen den Strich.
Nehmen wir das Wort „bald“, das ja über einen genauen Zeitabstand gar nichts sagt und frei interpretierbar ist, was der oder die eine/andere darunter versteht. So ein Wort zu steigern ist für mich strenggenommen fragwürdig.
zunächst ist es ein Akronym, von der Sorte, die aussehen wie ein normal ausprechbares Wort. Ob das Superlativ-Suffix dann zunächst scherzhaft angehängt wurde und sich darauf verbreitet hat, kann ich nicht sagen; vgl. aber „roflen“