Bei vertebatur handelt es sich ja nicht um ein Deponens und „sich wenden“ ist im Wörterbuch mit „se vertere“ angegeben. Wie soll ich mir die Passivkonstruktion erklären?
Ich bin mit all den Abkürzungen nicht gut vertraut (bl. eig., übh., m. (maskulin macht hier ja keinen Sinn), usw.
Dies ist auch immer wieder der Grund, weshalb ich von mir aus nicht zu diesen Links greife.
Was heißt denn „medial“ im Zusammenhang mit Passiv?
Autodidaktisches Lernen hat bedauerlicherweise Grenzen! ;-((
Ich schließe: se vertere entspricht hier verti. Die Feinheiten mögen darin liegen, ob sich jemand bewusst „dreht“ oder durch Außeneinflüsse in eine andere Richtung wendet. Hoffe, es stimmt so einigermaßen.
Das Medium (im Altgriechischen noch eine eigene Diathese) bezeichnet eine „enge“ Beziehung der Handlung auf das Subjekt ohne die Verwendung eines Relativpronomens.
Bei dem konkreten Beispiel kann man „vertebatur“ entweder medial oder passivisch auffassen. Die Übersetzung bleibt gleich - im Dt. reflexiv.
Anmerkung:
„bl.“ = bloß; alles nach „I)“ dient für Belegstellen
Es ist doch immer wieder interessant, dass man zwangsläufig von dem ausgeht, was man schon kennt, und es mehr oder weniger mühsam ist, sich Neuland zu erschließen!
In Anlehnung an das (Alt-)griechische Genus verbi Medium wird eine reflexive Übersetzung lateinischer Verben, die im Passiv stehen, medial genannt.
Das (Alt-)griechische hat bzw. hatte neben Aktiv und Passiv ein drittes Genus verbi, nämlich das Medium. Dieses hat zumeist reflexive Bedeutung oder drückt aus, das etwas im eigenen Interesse geschieht.
http://www.latein-imperium.de/include.php?path=article&contentid=159
Das mediale lateinische Passiv steht analog zu einer reflexiven Konstruktion mit aktivem Verb. Für den Lateiner liegt bei der ersterem wohl der Fokus auf der Person oder Sache, bei letzterem auf der Verbalhandlung. Im Deutschen ist kein Unterschied erkennbar. Verben, die in ihrer passiven Form sowohl passivische als auch mediale Bedeutung haben können, werden als Mediopassiva bezeichnet. Sie vereinigen zwei Diathesen in einer einzigen morphologischen Realisation.
wohl eher nicht. Das Partizip kann auch ein Objekt bei sich haben, wobei das Medium immer auf das Subjekt bezogen ist, z.B. „Das Lied singend läuft er die Straße entlang“
Dem Medium ähnlich Im dt, „ich beile mich“ (man kann nicht sagen „ich beile dich/ihn ...“