Latein Wörterbuch - Forum
Relativsatz — 3078 Aufrufe
Marcus am 10.3.13 um 0:11 Uhr (Zitieren) II
Guten Abend.

Ich habe eine Frage zur Grammatik, allerdings dieses Mal nicht zur Lateinischen, sondern zur Deutschen.

Bei Relativsätzen, deren Verb in der 1. bzw. 2. Person stehen, wird ja gewöhnlich, abgesehen von der Umgangssprache, das entsprechende Personalpronomen (ich, wir, du, ihr) hinzugefügt.
z. B.: Ich, der ich hungrig bin, habe trotzdem lange gewartet.

Darf man auch bei Relativsätzen, deren Verb in der 3. Person steht, auch das entsprechende Personalpronomen hinzufügen?

Hans, der er hungrig ist, hat trotzdem lange gewartet.
Re: Relativsatz
gast am 10.3.13 um 7:34 Uhr (Zitieren) II
Wohl eher nicht. Lass mal den Satz auf dich wirken:
Hört sich doch sehr komisch an, oder ?
Re: Relativsatz
Graeculus am 10.3.13 um 7:40 Uhr (Zitieren) II
Wohl aber gilt auch im Deutschen und auch für Relativsätze die Regel, daß der Numerus des Subjekts das Verb bestimmt.
Daher:
Bei Relativsätzen, deren Verb in der 1. bzw. 2. Person stehen, ...
--> Bei Relativsätzen, deren Verb in der 1. bzw. 2. Person steht, ...
Re: Relativsatz
ONDIT am 10.3.13 um 8:19 Uhr (Zitieren) II
Überblick Relativsätze – die Relativpronomen
Ich, Forum Wirtschaftsdeutsch
http://www.wirtschaftsdeutsch.de
Überblick Relativsätze – die Relativpronomen der, die, das 2
Ist das Bezugswort ein Personalpronomen in der 1. o. der 2. Person Singular/Plural ( ich, du, wir.ihr)
oder das Personalpronomen für die formelle Anrede (Sie) , dann wird dieses im Relativsatz
hinter dem Relativpronomen wiederholt:
(Der Schlichter eröffnet das Treffen:)
Ich heiße Sie zu unserem heutigen, hoffentlich abschließenden Gespräch herzlich willkommen.
Ich habe die Ehre, von Ihnen als Schlichter berufen worden zu sein.
Ich, der ich8/b] habe die Ehre habe, von Ihnen als Schlichter beruf
en worden zu sein, heiße Sie zu unserem heutigen, hoffentlich abschließenden Gespräch herzlich
willkommen.
Ich möchte Sie eindringlich bitten, auf polemische Wortbeiträge zu verzichten.
Sie haben alle schon harte Verhandlungswochen hinter sich.
Ich möchte[b] Sie, die Sie[(/b] alle schon harte Verhandlungswochen hinter sich haben,
eindringlich bitten, auf polemische Wortbeiträge zu verzichten
Ich habe die Ehre habe, von Ihnen als Schlichter berufen worden zu sein, heiße Sie zu unserem heutigen, hoffentlich abschließenden Gespräch herzlich willkommen.
Ich möchte Sie eindringlich bitten, auf polemische Wortbeiträge zu verzichten.
Sie haben alle schon harte Verhandlungswochen hinter sich.
Ich möchte[b]Sie, die Sie
alle schon harte Verhandlungswochen hinter sich haben,
eindringlich bitten, auf polemische Wortbeiträge zu verzichten
Re: Relativsatz
ONDIT am 10.3.13 um 8:21 Uhr (Zitieren) II
Ich, der ich habe die Ehre habe, von Ihnen als Schlichter beruf
en worden zu sein, heiße Sie zu unserem heutigen, hoffentlich abschließenden Gespräch herzlich
willkommen.
Ich möchte Sie eindringlich bitten, auf polemische Wortbeiträge zu verzichten.
Sie haben alle schon harte Verhandlungswochen hinter sich.
Ich möchte Sie, die Sie alle schon harte Verhandlungswochen hinter sich haben,
eindringlich bitten, auf polemische Wortbeiträge zu verzichten
Ich habe die Ehre habe, von Ihnen als Schlichter berufen worden zu sein, heiße Sie zu unserem heutigen, hoffentlich abschließenden Gespräch herzlich willkommen.
Ich möchte Sie eindringlich bitten, auf polemische Wortbeiträge zu verzichten.
Sie haben alle schon harte Verhandlungswochen hinter sich.
Ich möchte Sie, die Sie alle schon harte Verhandlungswochen hinter sich haben,
eindringlich bitten, auf polemische Wortbeiträge zu verzichten
Re: Relativsatz
Graeculus am 10.3.13 um 9:45 Uhr (Zitieren) II
Ich stelle einen Fall für die 3. Person zur Diskussion:
„(Als) Düsseldorfer, der er von Geburt war, konnte er dieses abfällige Urteil über die Landeshauptstadt nicht ohne Widerspruch hinnehmen.“
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 9:57 Uhr (Zitieren) II
Spontan würde ich sagen, dass die Wiederholung des Pronomens im Gliedsatz darauf zurückzuführen ist, dass sich das Relativpronomen nicht auf ein Subjekt, sondern auf ein Prädikativ(um) bezieht. Interessanter Fall! Nehme an, dass „qualifiziertere“ Beiträge folgen.
Re: Relativsatz
Graeculus am 10.3.13 um 10:01 Uhr (Zitieren) II
Und dies hier?
„Der Düsseldorfer (in ihm), der er von Geburt war, konnte ...“
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 10:04 Uhr (Zitieren) II
Ups, Graeculus, das widerlegt meine spontane Annahme, da bin ich (erst einmal) überfragt. Sehr interessant!
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 10:06 Uhr (Zitieren) II
Ich denke, auch im zweiten Satz handelt es sich um ein Prädikativ: Er war Düsseldorfer. In diesem Fall Prädikatsnomen.
Re: Relativsatz
Graeculus am 10.3.13 um 10:09 Uhr (Zitieren) II
„Die Liebe Amaliens, die er zu erlangen hoffte, blieb ihm versagt.“

Ich kenne keine Regel; ich bilde nur Sätze aus meinem Sprachgefühl.
Re: Relativsatz
ONDIT am 10.3.13 um 10:11 Uhr (Zitieren) II
Ist das Bezugswort ein Personalpronomen in der 1. o. der 2. Person Singular/Plural ( ich, du, wir.ihr)
oder das Personalpronomen für die formelle Anrede (Sie) , dann wird dieses im Relativsatz
hinter dem Relativpronomen wiederholt:


1. Hier ist das Bezugswort ein Nomen.
2. Das Personalpronomen muss stehen, ohne macht es keinen Sinn.
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 10:12 Uhr (Zitieren) II
„Die Liebe Amaliens“ ist Akkusativ, also MUSS ein Subjekt folgen. Das vorgestellte Akkusativobjekt dient der Betonung.
Re: Relativsatz
Graeculus am 10.3.13 um 10:14 Uhr (Zitieren) II
„Die Liebe [...] blieb ihm versagt“ - da ist „die Liebe“ doch Satzsubjekt und Nominativ, oder?
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 10:15 Uhr (Zitieren) II
PS: Wenn man französische Grammatik lernt, hat man’s leichter dieses Beispiel zu verstehen, denn da müssen die Relativpronomen nach Subjekt und Objekt unterschieden werden (qui und que). Nach que folgt ein Subjekt, nach qui nicht.
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 10:16 Uhr (Zitieren) II
Korrektur: ... leichter, dieses ...
Re: Relativsatz
Graeculus am 10.3.13 um 10:17 Uhr (Zitieren) II
„Er [Personalpronomen!], der er [!] Deutschland hatte stark machen wollen, richtete es zugrunde.“
Re: Relativsatz
ONDIT am 10.3.13 um 10:23 Uhr (Zitieren) II
„Die Liebe Amaliens, die er zu erlangen hoffte, blieb ihm versagt.“


Dieses ist doch kein Beispiel für o.g. das gramatische „Problem“.
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 10:24 Uhr (Zitieren) II
Ich denke, in deinem letzten Beispiel handelt es sich einfach um Betonung. Wie bei einem Demonstrativpronomen.

Was ich vorher für die französischen Relativsätze gesagt habe, gilt natürlich im Deutschen auch. Nur: Bei femininen Wörtern unterscheidet sich das Relativpronomen im Nominativ und Akkusativ formal nicht.
Re: Relativsatz
Graeculus am 10.3.13 um 10:25 Uhr (Zitieren) II
Dieser Beispielsatz reagierte auf paedas Deutung.
Der andere:
„Er [Personalpronomen!], der er [!] Deutschland hatte stark machen wollen, richtete es zugrunde.“

reagierte auf Dich.
Re: Relativsatz
ONDIT am 10.3.13 um 10:25 Uhr (Zitieren) II
„Er [Personalpronomen!], der er [!] Deutschland hatte stark machen wollen, richtete es zugrunde.“


Die Wiederholung des „er“ ist zumindest überflüssig.
Re: Relativsatz
Graeculus am 10.3.13 um 10:29 Uhr (Zitieren) II
Das Gespräch wird jetzt ein wenig unübersichtlich. Marcus' Ausgangsfrage lautete: Darf man auch bei Relativsätzen, deren Verb in der 3. Person steht, ...?

Meine Antwort, der ONDIT nun implizit zustimmt, lautet: unter bestimmten Umständen ja!

Und: „Die Liebe Amaliens ...“ ist Subjekt. Daran liegt es also nicht.
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 10:30 Uhr (Zitieren) II
Und weil es überflüssig, dient es nur der Betonung. Meine Interpretation!
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 10:31 Uhr (Zitieren) I
Korrektur ... überflüssig ist, ...

Graeculus, du hast Recht: Es geht drunter und drüber!
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 10:33 Uhr (Zitieren) II
„Die Liebe Amaliens“ ist natürlich im Rahmensatz Subjekt, im Relativsatz aber Akkusativobjekt. Das kommt davon, wenn man zu schnell reagiert, andererseits erfordert das Forum schnelle Reaktionen.
Re: Relativsatz
Graeculus am 10.3.13 um 10:35 Uhr (Zitieren) II
Im Relativsatz ist es Objekt, und deshalb erfordert der ein (Personalpronomen als) Subjekt.
Ich glaube, das ist es!
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 10:39 Uhr (Zitieren) I
Das meinte ich, aber manchmal ist Sprache nicht immer präzise genug, auch wenn man sich um eindeutige Formulierungen bemüht. Sie, die Formulierungen, sind ja subjektiv, weil sie der eigenen Sicht entspringen.
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 10:39 Uhr (Zitieren) II
immer
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 10:40 Uhr (Zitieren) II
Das Durchstreichen hat anscheinend nicht geklappt, ich übe es noch!
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 10:42 Uhr (Zitieren) II
immer
Re: Relativsatz
ONDIT am 10.3.13 um 10:44 Uhr (Zitieren) II
Ich wiederhole mich:
„Die Liebe Amaliens, die er zu erlangen hoffte, blieb ihm versagt.“



Dieses ist doch kein Beispiel für Markus' grammatisches „Problem“.
Re: Relativsatz
ONDIT am 10.3.13 um 10:47 Uhr (Zitieren) II
Du, die mir nicht sagt, wenn sie wacht ..Rilke

Regelgerecht:
Du, die du mir nicht sagst, ...
Re: Relativsatz
Graeculus am 10.3.13 um 10:47 Uhr (Zitieren) II
Ein Beispiel, das der hier diskutierten Regel zu widersprechen scheint:
„Du, der so feige ist, forderst mich zum Mut auf!“

Personalpronomen der 2. Person, dennoch keine Wiederholung im Relativsatz.
Doch ich glaube, daß dieser Satz ein unpräziser Sprachgebrauch ist. Umgangssprache halt.
Allerdings möchte ich gerne einmal testen, wieviele Deutschlehrer ihn durchgehen lassen.

Inzwischen können wir wohl Marcus' Ausgangsfrage beantworten: Ja, man darf, wenn man die Person eigens betonen möchte.
Oder gibt es dagegen Einwände?
Re: Relativsatz
ONDIT am 10.3.13 um 10:48 Uhr (Zitieren) II
Regelgerecht:
Du, die du mir nicht sagst, wenn du wachst
Re: Relativsatz
Graeculus am 10.3.13 um 10:48 Uhr (Zitieren) II
Ach, guck mal! Derselbe Einfall von zwei Leuten! Und der heilige Rilke!
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 10:50 Uhr (Zitieren) I
Stimmt, der Satz mit der Liebe Amaliens ist kein Beispiel für Markus' grammatisches Problem, aber ich denke, wir haben das in der Zwischenzeit geklärt. Graeculus schickte ja voraus, dass er aus dem „Bauchgefühl“ konstruiert, und dann haut es eben nicht immer gleich hin. Bei mir sind es oft die voreiligen Reaktionen, denn die Regeln kenne ich weitgehend, wie ich zumindest glaube/hoffe.
Re: Relativsatz
ONDIT am 10.3.13 um 10:51 Uhr (Zitieren) II
Hans, der er hungrig ist, hat trotzdem lange gewartet.

Nach meinem Gefühl gehört das „er“ nicht hin. Ich sehe auch keine besondere Betonung darin.
Re: Relativsatz
Graeculus am 10.3.13 um 10:53 Uhr (Zitieren) II
Es ist wie beim Wettlauf zwischen Hase und Igel: Der Grammatiker ist der Regel-Hase, und der Sprecher ist der Sprach-Igel.
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 10:53 Uhr (Zitieren) II
In der Lyrik ist ja vieles, wenn nicht alles, möglich. Und Rilke hat ohnehin eine besondere Position. Sind wir uns dann einig?
Re: Relativsatz
Graeculus am 10.3.13 um 10:57 Uhr (Zitieren) II
An dieser Hans-Stelle möchte auch ich das „er“ nicht setzen. Doch wenn man es stärker betont ...
„Hans, der er doch so hungrig ist!, hat dennoch lange mit dem Essen gewartet.“
Da zögere ich. Das erscheint mir nicht eindeutig falsch.
Oder:
„Hans, der er doch Amalie so viel mehr liebte als Theodor, unterlag diesem dennoch im Bemühen um ihre Liebe.“
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 10:57 Uhr (Zitieren) II
Zu Korrekturen von Deutschlehrern: Eine Schülerin hat mir die Korrektur ihrer Lehrerin gezeigt. Am Heftrand stand in deutlicher Schrift: Das ist keine Ellipse! Das ist eine Ellipse!
Nisi oculi testes essent, non potuerim. Ich will damit natürlich nicht sagen, dass solche Korrekturen die Regel sind.
Re: Relativsatz
ONDIT am 10.3.13 um 10:59 Uhr (Zitieren) II
Ich lasse nur gelten:
Amalie, der er den Hof machte, gab ihm einen Korb,
Re: Relativsatz
Graeculus am 10.3.13 um 11:02 Uhr (Zitieren) II
Das kommt - ich spreche aus Erfahrung - daher, daß man oft in einer Art mentalen Halbschlafs korrigiert. Klausuren können sehr ermüdend sein. Oder, wie mir ein befreundeter Deutschlehrer einmal sagte: „Ich lese gerne, was junge Leute schreiben, aber nicht fünfundzwanzigmal!“

Morgen werde ich einige Deutschlehrer im Zustand klaren Bewußtseins fragen.
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 11:08 Uhr (Zitieren) I
Zitat von Graeculus am 10.3.13, 10:53Es ist wie beim Wettlauf zwischen Hase und Igel: Der Grammatiker ist der Regel-Hase, und der Sprecher ist der Sprach-Igel.


Nettes Wortspiel! Das gibt einen I-like-it-Klick.

Nach meiner Interpretation ist der Unterschied der folgende:

Hans, der hungrig ist, hat lange aufs Essen gewartet.
Hier handelt es sich um ein einmaliges Geschehen.

Gerade Hans, der er doch immer so hungrig ist, hat lange aufs Essen gewartet. Hier wird eine Eigenschaft/ein Verhalten von Hans betont, das in einem speziellen Fall abweicht.

??? Ich glaube, ich steige aus dem Hase-Igel-Wettbewerb aus.
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 11:10 Uhr (Zitieren) II
Zitat von ONDIT am 10.3.13, 10:59Ich lasse nur gelten:
Amalie, der er den Hof machte, gab ihm einen Korb,


Das ist allerdings kein Spezialfall, sondern ein ganz normaler Relativsatz mit Relativpronomen im Dativ.
Re: Relativsatz
ONDIT am 10.3.13 um 11:17 Uhr (Zitieren) II
Richtig. Ich hatte was vergessen: ;-)
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 11:19 Uhr (Zitieren) II
Danke für den Link, Seneca. Interessant! Wir haben uns aber ohne Termini Technici und ohne Forschungen anzustellen/angestellt zu haben, sozusagen aus dem Stegreif, nicht schlecht geschlagen, oder?
Re: Relativsatz
Graeculus am 10.3.13 um 11:29 Uhr (Zitieren) II
Wir Regel-Hasen und Sprach-Igel, die wir eifrig um die Wette gelaufen sind, wenden uns nach diesem kleinen menatlen Frühsport nunmehr anderen Aufgaben zu.
Stimmt Ihr, die Ihr dies lest, dem zu?
Er, der (er) dies schreibt, wird es jedenfalls tun.
Re: Relativsatz
Graeculus am 10.3.13 um 11:33 Uhr (Zitieren) II
mentalen
Re: Relativsatz
paeda am 10.3.13 um 11:33 Uhr (Zitieren) II
Das philosophische Schlusswort, dem ich, die ich mich auch warmgelaufen und nun Anderes zu tun habe, voll zustimme.

Allen einen schönen Sonntag, wobei „schön“ frei interpretierbar sein soll!
Re: Relativsatz
Graeculus am 10.3.13 um 11:49 Uhr (Zitieren) II
Ein Warmlaufen, genau das war’s. Auch Dir einen schönen Sonntag!
Re: Relativsatz
filix am 10.3.13 um 13:32 Uhr (Zitieren) II
Wo es anfängt, spannend zu werden, hört ihr auf?
Lässt sich die verlinkte Erklärung mutatis mutandis für das Lat. anpassen? I.e:

„ Sed sic, Scipio, ut avus hic tuus, ut ego, qui te genui, iustitiam cole et pietatem ... “ (Cic.: De re pub. 6,13)

Wieso entsteht hier das Problem nicht? Man denkt zunächst natürlich an die starke Flexion im Lat. bzw. die typische Inklusion der Funktion des Personalpronomens in der Verbform. Ist dafür aber nicht die Voraussetzung, dass das Relativpronomen „qui“ hinsichtlich der Person nicht so festgelegt ist, wie im Dt. das entsprechende „der“ auf die dritte?

Welche Funktion erfüllt das Personalpronomen in folgenden Sätzen:

„... sive hunc oratorem, quem ego dico sapientiam iunctam habere eloquentiae“
(Cicero: de Oratore III,142)

„Cum testis ex Sicilia dabo, quem volet, ille eligat, quem ego interrogem de patellis, pateris, turibulis:“ (Cicero: In Verrem II.4,48)"

Qui tu vir, di immortales, et quantus fuisses ....“ (Cicero: Philippica II, .91)"

Beschränkt sich diese in allen Fällen auf ein optionale Betonung, ohne dass Konflikte bezüglich einer Kongruenzforderung etwa auftreten?



Re: Relativsatz
filix am 10.3.13 um 13:33 Uhr (Zitieren) I
eine
Re: Relativsatz
Graeculus am 11.3.13 um 14:19 Uhr (Zitieren) II
Nachtrag:
Ich habe die beiden Sätze
(1) „Du, der so feige ist, forderst mich zum Mut auf“ und
(2) „Hans, der er doch Amalie so viel mehr liebte als Theodor, unterlag diesem dennoch im Bemühen um ihre Liebe“
drei Deutschlehrern zur Prüfung vorgelegt: grammatisch vertretbar oder nicht?
Drei Deutschlehrer - drei verschiedene Antworten. Nur die Antwort „beide falsch“ fehlte.
Re: Relativsatz
arbiter am 11.3.13 um 15:03 Uhr (Zitieren) II
das mag auch am Bundesland liegen; eine promovierte Deutschlehrerin von dorten (keineswegs ohne sonstige Vorzüge) wollte mir mal die Formulierung
„ich bin am essen“ als korrektes Deutsch verkaufen
Re: Relativsatz
Graeculus am 11.3.13 um 15:10 Uhr (Zitieren) II
Du meinst NRW?
Zwei dieser drei Deutschlehrer haben ihre Ausbildung in BW absolviert ... und sind dann später nach NRW verschlagen worden. Ein ‚rheinisches Gerundium‘ zu identifizieren, traue ich beiden zu.
Re: Relativsatz
Graeculus am 11.3.13 um 15:12 Uhr (Zitieren) II
Ach so: Beide konnten für Satz (2) Belege aus der klassischen deutschen Literatur angeben; und für (1) hatten wir ja schon R. M. Rilke.
Re: Relativsatz
filix am 11.3.13 um 15:30 Uhr (Zitieren) II
Hatten sie auch eine Erklärung?
Re: Relativsatz
G4M3R am 11.3.13 um 16:10 Uhr (Zitieren) III
Drück mal „Strg+Alt+Pfeiltaste unten“. Dann kommt ein Lateinwörterbuch mit alles mögliche über Latein raus. Wenn du das Wörterbuch verlassen willst, dann drück „Strg+Alt+Pfeiltaste oben“. Wenn irgendetwas schiefläuft, sag Bescheid!
Re: Relativsatz
Marcus am 11.3.13 um 20:12 Uhr (Zitieren) II
Ich möchte an dieser Stelle noch ein Danke in die die Runde werfen, bevor Graeculus weiter ausführen kann.
Re: Relativsatz
paeda am 11.3.13 um 21:19 Uhr (Zitieren) II
@arbiter

„Ich bin beim Essen“ wäre aber korrekt, oder auch nicht?

„Ich bin am Essen“ könnte auch Schwäbisch sein. ;-))
Re: Relativsatz
paeda am 11.3.13 um 21:24 Uhr (Zitieren) I
Zitat von Graeculus am 11.3.13, 14:191) „Du, der so feige ist, forderst mich zum Mut auf“ und
(2) „Hans, der er doch Amalie so viel mehr liebte als Theodor, unterlag diesem dennoch im Bemühen um ihre Liebe“


Müsste es nicht heißen „Du, der/die DU so feige bist, ...“?

Bei Satz 2) kommt mir das Personalpronomen nach dem Relativpronomen doch deplatziert vor.
 
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