Balzac, der zuweilen sehr katholisch sein kann, schwärmt in seinem Roman „Madame de la Chanterie“ von der „Nachfolge Christi“, einem spätmittelalterlichen Buch, das er auf Jean Gerson als Autor zurückführt.
1. Es ist heute wohl geklärt, daß in Wahrheit Thomas a Kempis (Thomas von Kempen) der Autor ist.
2. Spielt dieses seinerzeit berühmte Werk heute noch eine Rolle? Bezieht man sich darauf noch?
tja...
Ich kenne es nicht, nicht mal dem Namen nach.
Und auch eine Bekannte von mir, ausgewiesene Romanistin
und Balzac-Kennerin, hat, soweit ich mich erinnere
(na ja, über meine Erinnerungsfähigkeiten verlieren wir jetzt mal kein Wort),
auch nie das Werk erwähnt, obgleich sie sonst in jedem dritten Satz
Balzac zitiert...
Mit der Frage 2 habe ich mich übrigens auf „De imitatione Christi“ bezogen, nicht auf Balzacs Roman, der für mich nur der Auslöser war, einmal wieder in diesem Erbauungsbuch zu blättern.