@paeda,
die Monatsnamen in den lateinischen Datumsangaben
sind trotz der üblichen Großschreibung Adjektive:
also wörtlich eigentlich:
„die märzlichen Iden“,
oder „die aprilischen Kalenden“
oder „die julischen Iden“
usw..
;-)
Kalenden sind die ersten Tage eines jeden Monats. Das Wort leitet sich von „calare = ausrufen ab“. An diesen Tagen wurden die Nonen ausgerufen, ob sie auf den 5. oder 7. tag fallen.
Die Nonen sind der neunte Tag vor den Iden. Sie fallen in den Monaten März, Mai, Juli und Oktober auf den 7. Tag. In allen anderen Monaten auf den 5. Tag.
Die Kalenden, Iden und Nonen gebraucht man zur Bestimmung aller anderen Tage des Monats, indem man von ihnen aus rückwärts zählt.
Die Römer hatten ursprünglich einen Mondkalender.
Zu den eindrucksvollsten und auffälligsten Erscheinungen am Himmel gehört wohl der Vollmond.
So ist es natürlich, diesen als „Kalender“ zu verwenden,
weil er ja regelmäßig wiederkehrt.
Leider ist diese „Regelmäßigkeit“ nicht ganz exakt durch eine
ganzzahlige Anzahl von Tagen zu teilen.
Ein „Monat“ dauert zwischen 29,3 und 29,8 Tagen,
also entweder 29 oder 30 „Ganztagen“.
Die Römer rechneten ja noch nicht mit der „Null“, resp.
Sie zählten nicht von „Null“ aus.
Zudem begann ein Tag bei ihnen mit dem Sonnenaufgang.
Die „Kalendae“ sind die Tage des Neumondes,
an denen die Priester den Tag der Nonae, d.h.
den neuten Tag vor Vollmond ausriefen.
Neumond = Neuer Monat
Teilt man den Monat durch vier ( den vier Mondphasen,
man erhält leider keine Ganzzahl),
kommt man auf etwa 7 Tage.
Nun rechneten die Römer ja noch nicht mit der „Null“, resp.
sie zählten nicht von „Null“ aus.
Zudem begann ein Tag bei ihnen mit dem Sonnenaufgang.
Anfangstag und Zieltag wurden mitgezählt.
Damit man bei der Zählung den Vollmond in die Monatsmitte bekommt,
muß man eben tricksen.
Daher gibt es Monate mit 31 Tagen, deren Mitte eben der „15.“ und nicht der „13.“ Tag ist.
Im Laufe der Zeit zeigte sich aber,
daß der Mondkalender nicht so gut den jahreszeitlichen Verlauf der Natur
widerspigelt.
Dazu eigenet sich eher der Sonnenkalender,
wie er von den Ägyptern entwickelt worden ist.
Die Römer übernahmen diesen nach und nach,
bis dann schließlich Caesar seine große Reform durchführte
und ihn endgültig etablierte.
Diesen Kalender nutzen wir noch heute,
mit der Gregorianischen Reform im 16. Jahrhundert.
Ganz herzlichen Dank, Bibulus, für deine Erklärungen zum Mondkalender, von denen ich, ehrlich gesagt, keine Ahnung hatte!
Ob der heutige Kalender noch den jahreszeitlichen Verlauf der Natur widerspiegelt? Es ist fast Mitte Mai, letzter Frühlingsmonat, aber wo bleibt der Frühling? Mir scheint, als seien die Vier Jahreszeiten von Vivaldi abgeschafft zugunsten der Herbst-/Winterphasen! ;-((