@Bibulus
Ob ich Probleme beim Übersetzen habe, kann ich auf die Schnelle nicht sagen. Ich versuch mich mal an dem Text und wenn ich nicht weiterkomme, melde ich mich wieder.
Vielen Dank, dass du mir den Text hier gepostet hast!
Die Geschichte habe ich halbwegs verstanden, wollte aber sicherheitshalber noch einmal googeln (Nach dem Motto: Was Bibulus kann, kann ich auch! Natürlich nur bezüglich Googeln! ;-)) Dabei musste ich feststellen, dass es auch noch andere Gestohlene-Schwein-Geschichten gibt. Bei einer davon bin ich hängengeblieben und weitersuchen wollte ich danach nicht mehr!
Dass Schweine für Diebe so begehrenswert waren (sind?), hätte ich nicht gedacht. Noch weniger, dass sie schauspielerische Talente entwickeln können. Leid tun sie mir allemal! ;-((
Es gibt - etwas am Rande - einen spannenden französischen Film um die (tatsächliche!) mittelalterliche Gewohnteit, auch Tiere vor Gericht unter Anklage zu stellen: „Pesthauch des Bösen“.
In diesem Falle geht es um einen Mordprozeß gegen ein Schwein. Das Schwein bekommt, wie es sich gehört, einen Verteidiger, und der entlarvt den wahren Täter. Den ich nicht verraten werde, falls einmal jemand diesen Film zu Gesicht bekommt.
Schüler reagieren auf diesen Aspekt des mittelalterlichen Rechtswesens meist verständnislos: „Wie skurril ist das denn?“ Aber wenn bei uns ein Tier beschuldigt wird, einen Menschen angefallen zu haben, wird es umstandslos erschossen. Ganz ohne Prozeß. Wie skurril ist das denn?
Nun,
ein gut gemästetes Schwein
(in früheren Zeiten, also kein Turboschwein von heute),
ergab fleischliche Nahrungsvorräte für eine vielköpfige Familie für ein ganzes Jahr!
So ein Schwein wurde ja vollständig verwertet!
Da blieb nichts übrig, was weggeworfen wurde!
Und geschlachtet wurde es - damals wie heute - ganz ohne Strafprozeß. Nur wenn man es einer Straftat beschuldigte, war es kein ganz so armes Schwein, sondern erhielt einen Verteidiger.
Zu Beginn des Films sehen wir, wie ein Mann und ein Maulesel wegen gemeinschaftlich begangener Sodomie gehängt werden sollen. Der Maulesel wird unter dem Galgen auf Fürsprache eines Mönchs freigelassen, der argumentiert, das Tier habe diese Schandtat doch nicht freiwillig begangen. Der Mann aber ...
Wenn ich bedenke, daß heute noch in manchen Ländern Frauen wegen erlittener Vergewaltigung verurteilt werden, denke ich mir, daß das Mittelalter so finster vielleicht gar nicht wahr.