Dum spiritus hos regit artus, praeter te nemo Lucretiae potens erit, ne maritus quidem - se recte maritum appello eum, qui mihi invitae datus est et cui animus numquam consensit meus."
Das ist der letzte Satz des Kapitels, worüber ihr froh sein werdet.
Bevor ich den Satz zu eurer Prüfung übersetze, möchte ich fragen, was die Römer unter spiritus verstanden haben.
Ich kenne den Ausdruck „Et Pater et filius et spiritus sanctus“ oder so ähnlich aus der katholischen Kirche, also im Zusammenhang mit der Trinitas.
Wie aber unterscheidet sich spiritus im allgemeinen Gebrauch z. B. von mens oder animus?
Dum spiritus hos regit artus, praeter te nemo Lucretiae potens erit, ne maritus quidem - se recte maritum appello eum, qui mihi invitae datus est et cui animus numquam consensit meus."
Während der „Geist“ diese (Körper-)Glieder beherrscht, wird niemand außer dir sich Lucretias (das sagt sie über sich selbst, spricht also über sich in der dritten Person, was etwas merkwürdig ist) bemächtigen, nicht einmal ihr Ehemann - wenn ich ihn zurecht Ehemann nenne, der mir gegen meinen Willen gegeben wurde und dem meine Seele/mein Herz nie zustimmte/das Jawort gab.
Bei dem letzten Relativsatz wäre im Deutschen meiner Meinung nach eine Subjunktion der Begründung sinnvoll.