Liebe Lateiner!
Bitte helft mir bei der Übersetzung der folgenden Worte:
„consorte“
„Patrini fuerunt“
„ottis“
Danke für Eure Mühe und beste Grüße
Heinz
Lieber habiat!
„Ottis“ steht im Sterbebuch von 1680 vorm Alter eines verstorbenen Kindes.
„consorte“ in einer Taufmatrike von 1683 vor dem Vornamen der Mutter - kann das Gefährtin heißen?
Besten Dank für Deine und Klaus Mühe.
Liebe Grüße Heinz
Hallo Heinz, ich habe mich schlecht ausgedrückt, ich meinte ob du den vollständigen lateinischen Satz schreiben kannst in dem „ottis“ vorkommt. Mit Matriken kenne ich mich nicht aus.
consorte ist wie Klaus schon schrieb der Ablativ. consors hat seit dem Mittellateinischen auch die Bedeutung von „Verwandter (Bruder, Schwester, Gattin)“ das könnte vielleicht eher passen.
„a) v. Geschwistern u. Verwandten, die eine gemeinschaftlich angetretene Erbschaft noch nicht geteilt haben, ein ungeteiltes Erbe gemeinsam besitzend, in Gütergemeinschaft lebend, tres fratres consortes, Cic.: frater consors censoris, Liv. – dah. poet. = Bru der od. Schwester“
Lieber habiat, lieber Klaus!
Der Text in der Matrike ist sehr klein:
„Die 2. 8bris obyt et Dno Infans Natus de Matthias Frandstuck Ottis ./. 1 anno“
Da der Kindername nicht angeführt wurde benötige ich zur genaueren Eingrenzung das Alter. Könnte es heißen:
im Alter von weniger als einem Jahr?
Grüße Heinz
Wenn wir davon ausgehen, daß es „ottis“ nicht gibt und das - wie oben vermutet - als „aetatis“ zu lesen ist, dann steht da: „im ersten Jahr seines Alters/seiner Lebenszeit“ = „im ersten Lebensjahr“.
In diesem ersten Lebensjahr ist man natürlich noch nicht ein Jahr alt.
@Heinz: Wenn der handschriftliche Text wirklich so schwer zu entziffern ist, dass du statt „aetatis“das Wort „ottis“ liest, dann verlangst du hier schon sehr viel Vorstellungsgabe. Nur nebenbei: Ich hatte „ottis“ gegoogelt und kam auf den Otto-Versand und Ottis Schlachthof; da hab ich aufgegeben!!
Lieber Klaus!
Dein Protest leuchtet mir ein, doch hat der Pfarrer um 1680 bei allen Eintragungen - jeweils nur eine Zeile - „ottis“ eingetragen. Dieses Wort ist klar zu lesen. Tut mir sehr leid, aber es ist so!
Trotzdem besten Dank für Eure Mühe.
Heinz
Re: Matriken-Eintragungen
Klaus am 30.1.14 um 19:03 Uhr, überarbeitet am 30.1.14 um 20:08 Uhr (Zitieren)
Du solltest mal meine Schreibschrift sehen, wie da seltsame Ligaturen entstehen und Vokale wegfallen können...
Das sind eben unsauber ausgeführte Schriftbilder.
Heinz hat schonmal geschrieben „Ich komme wieder mit der Bitte, eine für mich als Lateinlaie kaum zu entziffernde Eintragung“, auch hat Heinz schon einmal „fum“ gelesen wo „tum“ stand, und hier in der Anfrage „Die 2. 8bris obyt et Dno Infans Natus“ steht wohl eher „in“ statt „et“. Aber solange man keinen Scan vorliegen hat, kann man nur mutmaßen. Die Schriftbilder sind nicht einfach zu entziffern, zusätzlich erschwert durch unsauberes Schreiben des damaligen Erstellers, dem der Inhalt klar war und der nicht an eine Nachwelt dachte, die eines Tages Schwierigkeiten haben würde die Schrift zu entziffern...
Re: Matriken-Eintragungen
Klaus am 30.1.14 um 20:39 Uhr, überarbeitet am 30.1.14 um 20:40 Uhr (Zitieren)
Putavi membrum fori nostri hoc nomine masculini generis esse.
Liebe Lateiner!
Um Eure heiße Diskussion zu beenden, habe ich nun doch das sehr schlechte Bild als Link abgestellt: http://www.directupload.net/file/d/3519/slr5zakg_jpg.htm
Nachdem der damalige Pfarrer die Sterbematrike sehr schlampig geführt hat - so hat er bei dem Kind meines Urahnen sogar den Namen vergessen - schließe ich mich den Hinweis von habiat auf der szt. Übersetzung von filix an: es kann nur „aetatis“ gemeint sein.
Liebe Grüße Heinz
In der Zeite, die mit „Item Georgus“ beginnt, kann man deutlich erkennen, dass da weiter hinten bei „ottis“ ein kleines a und e zusammengezogen geschrieben sind, aettis wäre zu entziffern, und je schneller er also die Eintragung machte, desto mehr wird ae wie ein „o“ aussehend ausgeführt und das „a“ zwischen den zwei „t“ durch die schnelle Schreibausführung verschluckt, bzw. scheint an manchen Stellen noch kaum sichtbar „zwischendrin zu stecken“, aus dem Zusammenhang wäre dann wohl „aetatis“ zu lesen.
filix am 1.2.14 um 14:30 Uhr, überarbeitet am 1.2.14 um 14:31 Uhr (Zitieren)
Ohne eure Delirien über meine genitale Ausstattung unnötig stören zu wollen, sei daran erinnert, dass im Lat. cognomina (und als solche kann man die Nicks durchaus begreifen), auch wenn sie sich von fem. Nomen ableiten, das Geschlecht ihrer Träger annehmen. Es heißt also: „Murena, Dolabella, Orata ... noster.“
Ich möchte aber jetzt einen Nicknamen wie „filix“ nicht im Vergleich mit einem römischen Familiennamen, wie Dolabella in der gens Cornelia sehen. Nostra filix.
Der Ursprung der cognomina liegt (sehr wahrscheinlich) in Spitz- und Spottnamen für individuelle Träger, die erst im Laufe der Zeit zur Differenzierung von Zweigen der „gentes“ dienten. Das Gesagte gilt im Übrigen wohl auch für „echte“ röm. Spitznamen wie etwa Caligula.
Hallo, Ihr „Lieben“!
Ist ja reichlich unfair, wenn Ihr Euch nur in Latein zu meinen gestellten Fragen äußert.
Trotzdem liebe Grüße - auch an filix - der sich ja zuvor nicht geäußert hat.
Heinz
Re: Matriken-Eintragungen
Klaus am 1.2.14 um 16:20 Uhr, überarbeitet am 1.2.14 um 16:38 Uhr (Zitieren)
@Heinz: Keine Sorge, wir sind vom Thema abgekommen, und filix hat ja in Deutsch geschrieben, worüber wir delirierten. Ich kann und will das hier nicht wiederholen!
@filix: Verba tua legens humi me volvens risi, numquam tam bonam sententiam legi ( Ohne eure Delirien.....). Nunc laetor te non genus feminam filicis accepisse.
Klaus am 1.2.14 um 18:44 Uhr, überarbeitet am 1.2.14 um 18:53 Uhr (Zitieren)
Ich habe das Adjektiv „membrosus,a,um“ auf das Substantiv „ membrum,i, n.“ bezogen .
Nachdem uns filix aufgeklärt hat, dass er masculini generis ist, kann man membrosus natürlich auf den Namen beziehen. Filix hat gegen unsere Delirien ja zum Glück nichts einzuwenden!