Latein Wörterbuch - Forum
wegen — 845 Aufrufe
Marcus am 16.2.14 um 20:09 Uhr (Zitieren)
Salvete.

Ist „wegen“ im Deutschen nun eine Postposition oder Präposition?

Ich dachte, wegen werde in der Schriftsprache nachgestellt, aber laut Duden wird es dies nicht?
Kann man es trotzdem nachstellen?

http://www.duden.de/rechtschreibung/wegen
Re: wegen
studens am 16.2.14 um 20:19 Uhr (Zitieren)
Die Nachstellung ist heute eher selten und nur noch in Ausdrücken wie „der Einfachheit halber/wegen“ üblich.

Ansonsten ist die Tendenz ohnehin wegen + Dativ.
Re: wegen
Klaus am 16.2.14 um 20:24 Uhr, überarbeitet am 16.2.14 um 20:25 Uhr (Zitieren)

Die Präposition wegen hat fi­na­len oder kau­sa­len Sinn: Wegen der Prüfung lerne ich wie der Teu­fel (= Ich lerne, damit ich die Prü­fung bestehe). Wegen dem Sturm gehe ich nicht vor die Tür (= Ich gehe nicht vor die Tür, weil es stürmt).
http://de.wikipedia.org/wiki/Postposition
Re: wegen
Marcus studiosus am 16.2.14 um 20:34 Uhr (Zitieren)
Klaus mutiert zu Graeculus :-D

studens trifft es. Auch wenn man früher „wegen“ nachstellte und mit Genitiv konstruierte, hat sich doch die Verwendung als Präposition und dann zumeist auch noch mit Dativ verbreitet. Man wird schief angesehen, wenn man Dinge sagt wie „des Geldes wegen“, „deiner Mutter wegen“ oder auch allein schon fragt „Weswegen?“ anstatt „Wegen was?“ oder „Wegen wem?“ zu fragen. Sprache verändert sich. Dass im Duden allerdings nicht steht, dass „wegen“ eine Postposition, kann ich nicht verstehen.
Re: wegen
Graeculus am 16.2.14 um 22:23 Uhr (Zitieren)
auch: deinetwegen, meinetwegen

Was sagt man heute dazu?
„Wegen mir kannst du es ruhig falsch schreiben!“
Re: wegen
Jonathan am 16.2.14 um 22:56 Uhr (Zitieren)
Zitat von Klaus am 16.2.14, 20:24Wegen dem Sturm

mhhhhhhhhhhhh...

Standardsprachlich ist wegen aber immer noch mit Genetiv zu konstruieren. Ebenso ist „Wegen was“ und „wegen wem“ schlichtweg falsch.

Zitat von studens am 16.2.14, 20:19Ansonsten ist die Tendenz ohnehin wegen + Dativ.

Wenn es danach ginge ... „Tendenzen“ gibt es so gesehen viele - dennoch ist das meiste falsch.
Re: wegen
arbiter am 16.2.14 um 23:03 Uhr (Zitieren)
bekanntlich (?) hat der Duden seine normative Funktion verloren - er beschreibt wertungsfrei, wie dem Volk der Schnabel gewachsen ist. Bedauerlich für alle, die eine Autorität brauchen, um auf der sicheren Seite zu sein und nur die Kategorien richtig und falsch kennen.
Nicht erwähnen muss man wohl, dass jeder von uns Unterschiede zwischen gesprochener Rede und Schriftdeutsch macht, und im ersteren Fall sich am Gegenüber/Adressaten orientiert und an die Situation anpasst, im letzteren die Erfordernisse der je aktuellen Textsorte beachtet.
Re: wegen
Marcus am 17.2.14 um 19:20 Uhr (Zitieren)
Ich verstehe nicht recht, arbiter.
Ist es etwa ein Zeichen von Armseligkeit, die Grammatik zu kennen und demnach Falsch von Richtig unterscheiden zu können?
 
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