...aber beide Wörter beginnen mit einem t ... das ist auch schon mal was: eine Alliteration.
Feuer und Flamme - hier sind beide Begriffe sinnverwandt, daher spricht man von einem hen-dia-dyoin, eine Sache wird durch zwei Begriffe zum Ausdruck gebracht.
Wie das bei terror und tumultus ist ... weiß ich nicht.
Aber zum Trost gibt es hier ...
pax, gaudium, ovorum libum ... ein hendiatris
zu unterscheiden sind solche Wortpaare, die sinnverwandt oder sogar bedeutungsgleiche Elemente enthalten (Feuer und Flamme) und wo durch die Dopplung keine neue Vorstellung/Bedeutung entsteht, und solche, wo die beiden Wörter nicht bedeutungsgleich oder zumindest eng sinnverwandt sind und wo erst durch die Kombination ein neuer Sachverhalt ausgedrückt werden soll (und wo im Lat. der zweite Begriff häufig den ersten sspezifiziert/erläutert, vgl das bekannteste Bsp. vi et armis).
Ich habe gelernt, dass nur im letzteren Fall von einem H. gesprochen wird.
„Meine Habe“ kann doch mein ganzes Gut ebenso umfassen wie „mein ganzes Gut“ auch meine Habe beinhalten kann.
Ein weiteres Beispiel auf wikip. verstehe ich gut: „alt und krank“ haben jeweils eine andere Bedeutung = „alterskrank“.
Aber „Art und Weise“ soll ein Hendiadyoin sein?
Die Art zu singen = die Weise zu singen, da handelt es isch aber bei den beiden Begriffen nicht um - wie heißt es so nett in dem Artikel - „semantisch ungleichrangige Ausdrücke“, oder?
Bin gespannt, wo die DeutschlehrerInnen und den Lateinern sind :-)
ja, Wikipedia hilft hier nicht weiter. Vgl.:
Hendiadyoin: Parataxe von logisch einander untergeordneten Begriffen: „pateris libamus et auro“ st. „pateris libamus aureis“ (Gottwein).
Es gibt auch die Definition, es handle sich um zwei aneinandergereihte Synonyme. Das sieht mir aber mehr wie eine Variante des Pleonasmus aus. Zudem steht bei bei vielen dt. Bsp.n die Wirkung der Alliteration offenbar im Vordergrund, im Lat. eher nicht.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal bieten die Fälle, wo der Hendiadyoin noch zusätzlich metonymisch ist (das obige Vergil-Beispiel ist es ja nicht): mit „Mann und Maus“ für „mit allem Lebenden“ (Frauen und Ratten inklusive).
Re: Hendiadyoin
Padawan Ahsoka Tano am 25.6.14 um 18:31 Uhr (Zitieren)
Bei wikip. war auch vermerkt, dass der Artikel überarbeitet werden müsste :-)
Ein Bsp habe ich aus der Cicero-Lektüre noch im Kopf:
... caede atque incendiis (de)vastare.
... durch Mordbrand verwüsten.
beide Begriffe sind von ihrer Bedeutung her nicht verwandt = Hendiadyoin.
Stünde hier nun
... caede atque flammis ... ist das wohl kein Hendiadyoin, sondern eine Formulierung mit einem zusätzlichen (überflüssigen?) Begriff spielt = Pleonasmus.
Re: Hendiadyoin
Padawan Ahsoka Tano am 25.6.14 um 18:33 Uhr (Zitieren)
Hendiadyoin: syntaktische Figur, die darin besteht, dass ein Begriff durch zwei mit „und“ verbundene Substantive bezeichnet wird, z. B. bei Vergil (Äneide I, 61): „Molem et montes altos“ („die Masse und die hohen Berge“) statt „molem altorum montium“ („die Masse der hohen Berge“).
Brockhaus Enzyklopädie:
Hendiadyoin: rhetorische Figur, in der ein zu einem Substantivum gehöriges Attribut durch ein beigeordnetes Substantivum ausgedrückt wird; z. B. „Arma virumque cano“ „Die Waffen und den Helden (d. i. den Helden in Waffen) besinge ich“ (Anfang der Aeneis).
Meyers Enzyklopädisches Lexikon:
Hendiadyoin: rhetorische Figur, bei der ein Begriff durch zwei nebeneinandergestellte Substantive ausgedrückt wird anstelle eines Substantivs mit einem Adjektiv- oder Genetivattribut, z. B. „natura pudorque“ (= Natur und Scham) für „natürliche Scham“.
D.h.: Ob sinnverwandte oder nicht sinnverwandte Begriffe vorliegen, es hat sich eingebürgert, beide Fälle als Hendiadyoin zu bezeichnen. Anmerkung dazu im / in der Menge:
Re: Hendiadyoin
Klaus am 26.6.14 um 12:38 Uhr, überarbeitet am 26.6.14 um 12:38 Uhr (Zitieren)
Was verleitet dich zu der Annahme, das Buch könne auch femininum sein?
@Ahsoka: Bei dir gehen Spass und Wirklichkeit fließend ineinander über, nach Kulis Hinweis auf ein mögliches Wortspiel bin vollends verunsichert. Ich weiß nur, dass die Forumsmitglieder immer von dem Menge reden (ich hab ihn nicht)
Noch ein weiterer Grund: Es ist ja gar nicht mehr der Herr Menge. Es haben ja schon so viele Autoren daran geschrieben, verbessert, ergänzt - da ist ja wirklich eine Menge verschiedener Autor... Moment eben nachgucken . . . . tene, quaeso, lineam . . . . ...en