Latein Wörterbuch - Forum
Klauselrhythmus — 1413 Aufrufe
JWR am 14.12.14 um 16:46 Uhr (Zitieren)
„totum est, inquam, tuum“ (Pro Macello 7) ist nach E. Fraenkel als Klausel bestimmt.
Ich habe es markiert als -v---vv (Ist das überhaupt richtig?), weiß aber nicht, wie (falls ja) das zu benennen ist.
Re: Klauselrhythmus
Graeculus am 14.12.14 um 18:23 Uhr (Zitieren)
Ich verstehe die Frage nicht. „Pro Marcello“ ist ein Prosatext. Eine Klausel liegt hier m.W. insofern vor, als das „inquam“ zwischen „totum est“ und „tuum“ eingeschlossen ist. Wie aber kommst Du auf ein Problem des Metrums?
Oder stehe ich hier auf der Leitung?
Re: Klauselrhythmus
Graeculus am 14.12.14 um 18:24 Uhr (Zitieren)
Vgl. im Deutschen:
„Es ist dies, sage ich, eine mir unverständliche Frage.“
Re: Klauselrhythmus
rex am 14.12.14 um 18:44 Uhr (Zitieren)
Klausel: In der antiken Prosa rhythmischer Satzschluss in einer der festliegenden metrischen Formen (Duden u. a.).
Re: Klauselrhythmus
Graeculus am 14.12.14 um 18:44 Uhr (Zitieren)
Aha. Gut zu wissen.
Re: Klauselrhythmus
Graeculus am 14.12.14 um 18:47 Uhr (Zitieren)
(Meine Bemerkung bezieht sich auf indicans.)
Re: Klauselrhythmus
Kuli am 14.12.14 um 18:49 Uhr (Zitieren)
Du hast die Aphärese (totumst) nicht berücksichtigt. Es liegt also ein Molossus + Kretikus (--- -v-) vor, der als Nebenform zum Dikretikus auftritt.
Re: Klauselrhythmus
JWR am 14.12.14 um 19:32 Uhr (Zitieren)
Danke kuli.

„et in victoria“ würde ich sagen: v---v-
Auch hier dann die Fragen nach Richtigkeit und Name.

Fraenkel hat auch „nil cohors“ (-v-), „tibi cedit“ (vv-v), „clementer“ (--v) als Klauseln markiert. Aber unsere Dozentin meinte, eine Klausel besteht aus 2 (=1 Metrum), manchmal auch 3 Versfüße; sind diese 3 Beispiele dann nicht zu kurz?
Re: Klauselrhythmus
rex am 14.12.14 um 19:34 Uhr (Zitieren)
Zitat von Graeculus am 14.12.14, 18:23Oder stehe ich hier auf der Leitung?

Ja
Re: Klauselrhythmus
Kuli am 15.12.14 um 17:10 Uhr (Zitieren)
Zitat von JWR am 14.12.14, 19:32„et in victoria“ würde ich sagen: v---v-
Auch hier dann die Fragen nach Richtigkeit und Name.

Die Klausel wird von in victoria gebildet (Spondeus + Kretikus).

Zitat von JWR am 14.12.14, 19:32Aber unsere Dozentin meinte, eine Klausel besteht aus 2 (=1 Metrum), manchmal auch 3 Versfüße; sind diese 3 Beispiele dann nicht zu kurz?

Ja, hier müssen auch die voranstehenden Silben berücksichtigt werden. Beachte, dass die letzte Silbe stets anceps gewertet wird und sowohl für eine Länge wie für eine Kürze stehen kann.

Zitat von JWR am 14.12.14, 19:32... besteht aus 2 (=1 Metrum) ...

Dass zwei Versfüße nötig sind, um ein Metrum zu bilden, gilt nur für Jambus, Trochäus und Anapäst.
Re: Klauselrhythmus
JWR am 16.12.14 um 12:58 Uhr (Zitieren)
Zitat von Kuli am 15.12.14, 17:10
Ja, hier müssen auch die voranstehenden Silben berücksichtigt werden.


Diese 3 Beispiele schließen direkt an Klauseln an, zB „, nil praefectus, / nil cohors, /“ („nil prafectus) ist Dispondeus). Dann kann ich diese vorangehenden Silben doch nicht verwenden, um aus “nil cohors" eine Klausel zu machen, weil diese vorangehenden Silben schon für Klauseln verwendet sind. Oder geht das, eine Silbe für zwei Klauseln zu verwenden?
Re: Klauselrhythmus
Kuli am 17.12.14 um 10:10 Uhr (Zitieren)
Dann handelt es sich bei den Beispielen nicht um Klauseln. Klauseln stehen als Schluss eines Satzes bzw. einer Periode, daher der Name. (Mitunter liest man auch die Bezeichnung „Schlussklausel“, was aber genauso pleonastisch ist wie „Einzelindividuum“ oder „weltweite Globalisierung“.)
 
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