Hallo allerseits,
Ich bin Teil eines 2 Mann Musikprojektes, mit dem Ziel, historisch inspirirte Musik (Black Metal) zu machen. Dafür habe ich mich entschieden, die Texte auf Lateinisch zu schreiben, wobei meine beiden großen Hilfen mein Schullatein und die Gesta Frankorum, das Tagebuch aus dem ersten Kreuzzug sind. Nun ist mein Latein leider etwas.. eingerostet, daher wollte ich mich erkundigen, ob hier jemand willig wäre, mal über die Texte, die ich hin und wieder posten würde, drüberzuschauen und die groben Schnitzer auszumertzen :)
Das e in ausmerzen führt heutige Sprecher des Deutschen in die Irre, da es die Herkunft des Verbes vom Monatsnamen März verhüllt. Im Frühjahr, vor allem jedoch im März, sichteten die Schafzüchter ihre Herden und schlachteten das sogenannte Merzvieh, das waren diejenigen Tiere, die ihnen zu schwach und für die Zucht nicht geeignet schienen. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert war dieses Vorgehen in der Landwirtschaft verbreitet, und im 18. Jahrhundert gelangte das Verb ausmerzen in der Bedeutung „etwas Schlechtes, nicht Taugliches aussortieren“ in die Umgangssprache
@Belial : Im vorhinein eine Zusage zu machen, ist in so einem Fall schwierig. Dies ist kein professionelles Übersetzungsbüro. Du kannst ja mal eine Kostprobe posten und den zu erwartenden Umfang beschreiben. Es gibt hier schon ein Mitglied, welches solche Texte gern übersetzt.
Es gibt sicher immer jemanden, der sich Eurer Texte annimmt. Nur Mut! Und ich für meinen Teil werde gerne in Booklets genannt - es sei denn, Ihr seid weltanschaulich zwielichtige Gestalten. ;-)
Aber: Hat Black Metal den Anspruch, historisch inspiriert zu sein?
...wie auch immer, hier mal der erste, recht simple Text. Wer mag, darf das Ganze auch gern stilistisch etwas aufmöbeln, nur viel länger darf es nicht werden:
Salutem ex Byzantium mitto.
Auxilium egeo, nos a barbaris obsessa.
Pro vita noster timemus; Terras urbesque corripent
Quorum hostium resistere non potiamus.
Haec hypocritae gentibus
Terra nostra surripiunt.
Matronae nostre moechissant !
Aurum nostrum rapent
Deus nobis reliquit?
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Bei Bedarf kann ich auch eine ‚beabsichtigte‘ Übersetzung dazugeben.
Da ca. 96% des Black Metal nur „Satan, Satan.. Satan!!!“ ist, haben wir uns den Anspruch selbst gestellt, uns ein etwas.. tiefgründigeres Thema zu suchen. Daher nun historische Themen, alla ‚Konzeptalben zu historischen Kriegen/ Eriegnissen‘. Und als erstes ist nun eben Kreuzzug I dran :)
Vielen dank schonmal dafür, ich sehe, ich bin hier richtig !
Wir nehmen unsere erste Scheibe im Februar auf, daher wollte ich mich auch vorher vergewissern, dass ich keinen grammatikalischen Stuss in’s Mikro schreie ;)
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Zu dem Song und seiner beabsichtigten Übesetzung:
Der Song soll einen Ausschnitt des Briefes von Kaiser Alexios I. Komnenos darstellen; ein Hilfegesuch an ‚Europa‘ aus Byzanz. Da der originale Brief nicht auffindbar war, ist dieser Text frei erfunden.
Ich sende Grüße aus Byzanz.
Hilfe fordere ich an, da wir von den Barbaren angegriffen werden.
Wir fürchten um unsere Leben; unsere Ländereien und Städte werden überrant.
Gegen diesen Feind können wir uns alleine (nicht mehr lange) verteidigen...
// Hier ein Interludium //
Diese niederträchtigen Heiden
Überschwemmen unser Land.
Vergewaltigen unsere Frauen.
Und stehlen unser Gold!
Über Musikgeschmack will ich garnicht anfangen zu diskutieren, aber den Pegida Schwachsinn kannst du bitte stecken lassen. Die behandelte Thematik spielt im Jahr 1094/95 und soll authentisch wiedergegeben werde, völlig Banane wie korrekt das ist (oder nicht)...
Ausschnitt aus Urbans Kreuzzugsrede (nächster Song wäre das):
On this account I, or rather the Lord, beseech you as Christ’s heralds to publish this everywhere and to persuade all people of whatever rank, foot-soldiers and knights, poor and rich, to carry aid promptly to those Christians and to destroy that vile race from the lands of our friends.
Wer historische Liedtexte mit Augenmerk auf die Massenmanipulation der Christen im 11. Jh meint mit diesen Pegida Schwachmaten in Verbindung bringen zu müssen, soll sich bitte einfach ganz raushalten...
Klaus, bitte halte dich aus diesem Thread in jeder weiteren Diskussion fern. Deine Objektivität Dinge zu beurteilen hat mehr mit Pegida gemein als unser Musikprojekt es jemals haben wird.
Vielen Dank schonmal an jene, die ihre Hilfe anbieten.
@Arborius:
Habe nur eine Frage. Mit welchem Casus steht moechari, das oben verwendet wird, oder ist cum richtig? Ich kann dazu nichts finden.
Die Korrekturarbeit überlasse ich gerne dir.
Ich kann dazu auch nichts finden. „Cum“ habe ich mir ausgedacht, u.a. weil ich dachte, dass der Text nicht das bedeutet, was er bedeuten soll. Weil man aber Ehebruch mit den Frauen begeht, nicht an den Frauen (es sei denn, da sind ganz schlimme Jungs unterwegs), habe ich „cum“ gewählt.
Ich hatte, Klaus, auch Deine Assoziationen, habe aber gehofft, dass der historische Kontext der wichtigere Bezugspunkt ist.
Mit arbiter geht das aber wohl nur nach der Beseitigung v.a. des Christentums und allem, was mit Religion zu tun hat.
Nur mit einem radikalen Atheismus als Ziel ist er vermutlich als Kampfgenosse zu motivieren.
Die ersten 1 1/2 Minuten von Elficidium fand ich toll. Aber ich mag’s mehr melodisch, harmonisch.
Welche Spielart des Satanismus vertreten denn „Deathspell Omega“? Viel ... Reflexion kann ja eigentlich beim Grunten nicht rüberkommen, oder?
@Arborius
zu dem Thema gestern das Handelsblatt unter der Überschrift <göttlich!>:
Ich komme auf die Frage zurück.
Wenn ich mich recht erinnere, ist der Hilferuf von Alexios ungesichert, sicher ist, dass die kolportierte Rede von Urban bestenfalls eine freie Nachdichtung ist