Hallo, ich bitte um Mithilfe bei der Übersetzung von zwei Sprüchen, ich habe schon eigene Versuche gestartet, aber dabei kam nichts brauchbares heraus:
„Vor Gott und der Justiz, stehen die Menschen immer als Schuldner da.“
„Wer auf dem Pranger steht, befindet sich auch auf einem hohen Posten.“
Ok, aber wenn ich „Qui ad palum stat alligatus alto in loco quoque positus est.“ in mehrere Übersetzer eingebe, kommt immer folgendes heraus:„Wer an einen Pfahl gebunden ist, steht er an der Stelle des Kindes wird auf hoch eingestellt.“
Die Übersetzungsmaschinen spuken fast immer Unsinn aus. Das ist ein typisches Beispiel. Der Schwachsinn stammt offenbar von Google.
Von einem KIND ist überhaupt keine Rede.
Re: Spruchübersetzung Deutsch->Latein
filix am 15.3.15 um 14:38 Uhr, überarbeitet am 15.3.15 um 14:44 Uhr (Zitieren)
Im Originalzitat heißt es „auf dem Pranger stehen“, warum dem so ist, lehrt spätestens die Bildersuche auf Google. Die Pointe der Formulierung verdankt sich schließlich dem erhöhten Standpunkt (auf dem), nicht der ebenerdigen Ortsangabe, leidet also auch beim lat. „ad palum alligare“. Für den hohen Posten/hohen Standpunkt bietet sich z.B. das knappere „in excelso“ an.
am Pranger : schließt nicht aus, dass der Pranger erhöht stand. AD kann das Angebundensein ausdrücken und muss nichts über den erhöhten Standort aussagen, der für den Sachkundigen automatisch mitgegebensein dürfte.
Für den Kundigen in Sachen historische Bestrafungsformen zündet also die Pointe in „Wer am Pfahl angebunden steht, der ist auch an einen erhöhten Ort gestellt“ gleichermaßen wie die in der Ausgangsformulierung, erst bei „Wer unters Fallbeil kommt, steht auf hohem Posten“ runzelt sich seine Stirne?
Wieder so ein typischer filix-Satz, über den man nur die Stirn runzeln kann.
Kann man das nicht allgemein verständlich/viel einfacher formulieren, sodass alle was davon haben ?
Solche Sätze liegen vielen wohl schwer im Magen.
Für den Kundigen sollte die Pionte sofort zünden. Sonst ist er kein Kundiger. Muss denn immer Alles explizit gesagt werden, was implizit ohne mitenthalten ist. Wo bleibt da die Fantasie ?
unser Sachkundiger hat das Problem offenbar nicht verstanden.
ad palum ist ohnehin für den Klassiker nicht eindeutig. Fazit: Eine kongeniale Übersetzung des Wortspiels dürfte nur eingeschränkt gelingen.
palo infamanti alligatus idem est positus in excelso
@Tobias:
Der ganze Satz lautet :
Wer auf dem Pranger steht, befindet sich auch auf einem hohen Posten, und für viele ist ein hoher Posten ein wahrer Pranger.(Karl Julius Weber - 1842)