es geht mir um den Begriff „Handlungsträger“. Ist das ein grammatischer? Ist es das Subjekt, weil es die Handlung ausführt - aber das passt dann ja schon spätestens beim Passiv nicht mehr - oder ist es das Agens?
Oder hat es mit Grammatik gar nicht viel zu tun? Ist es vielleicht nur das Element, das die Handlung trägt - also wichtig für diese ist?
Kann ich sagen, dass Namen in einem lateinischen Text auf Handlungsträger deuten - egal, in welchem Kasus sie stehen?
Ich kenne „Handlungsträger“ (Akteur) nur als literarischen Begriff. In „De bello gallico“, als Beispiel, sind Caesar und Vercingetorix Handlungsträger.
Die bloße Erwähnung eines Namens reicht dafür aber nicht aus.
(Das stelle ich jetzt aus dem Stegreif fest gemäß meinen Erfahrungen bei Begegnungen mit diesem Begriff.)
Ich finde eben nicht, dass ein Handlungsträger unbedingt ein Agens sein muss. Ganz profan: Die Geschichte von jemandem, mit dem durchgehend etwas passiert (im Passiv), bleibt doch trotzdem inhaltlicher Handlungsträger selbst wenn es nicht einen einzigen Aktiv-Satz gibt. Heißt also: m.M.n. können sowohl Agens als auch Patiens Handlunsgträger sein. In beiden Fällen könnten sie aber im Nominativ stehen.
Ich möchte den Schülern im Sinner der textlichen Vorerschließung vermitteln, dass Namen (im Nominativ?) in einem Text auf .................. (Handlungsträger?) hinweisen. Denn sonst stünden sie ja nicht im Text. Das Kerncurriculum schreibt nur:
Woran genau erkenne ich Handlungsträger? Vielleicht doch am Nominativ?
Re: Handlungsträger
Klaus am 27.8.15 um 9:32 Uhr, überarbeitet am 27.8.15 um 9:33 Uhr (Zitieren) I
Kuli am 29.8.15 um 10:11 Uhr, überarbeitet am 29.8.15 um 11:17 Uhr (Zitieren)
Die Verwendungsweise des Begriffs „Handlungsträger“ ist in der Literatur doch einigermaßen unscharf. Du selbst, Ailurofilos, gibst ja in deinen Beiträgen zwei Entsprechungen, einmal den Terminus des Aktanten, ein andermal den des Agens, an.
Als Aktanten werden aber im Sinne der Dependenzgrammatik alle an der Handlung eines Satzes Beteiligten, sowohl Subjekt als auch direktes und indirektes Objekt, bezeichnet. Sie können also die Rolle des Agens ebenso wie die des Patiens einnehmen.
Wenn wir die Satzebene verlassen und uns auf die Textebene begeben, kommt zudem der Begriff des Aktanten aus narratologischer Perspektive, wie er im Anschluss an Propp und Greimas verwendet wird, in den Blick.
Schließlich wird der Begriff auch noch, wie Graeculus schon bemerkt hat, gleichbedeutend mit Akteur bzw. Protagonist gebraucht. Das wären dann bereits vier Bedeutungen.
Im Hinblick auf den fraglichen Satz „Die SuS entnehmen dem Text [...] Informationen zum Inhalt (z.B. Handlungsträger, Ort, Zeit)“ ist kaum zu entscheiden, welche Bedeutung dem Wort „Handlungsträger“ hier zukommt.
Ich habe jetzt einfach, wie Graeculus es sagte, Handlungsträger im inhaltlichen Sinne aufgegriffen und ganz allgemein und schwammig behauptet:
Namen weisen auf Handlungsträger.
Genauer gesagt geht es auch nicht um einen expliziten Unterricht, sondern um eine Hausarbeit über einen fiktiven Unterricht. Es nimmt also keiner Schaden, bis auf vielleicht meine Note für die HA :-D