Cicero wird kritisiert – und ich hab’s übersetzt... Freue mich auf die Korrekturen:
Hac oratione habita M. Marcellus, unus ex hospitibus, Caesari inimicissimus, surrexit haec dicens:
Nachdem diese Rede gehalten worden war, stand M. Marcellus – einer der Gäste und ein Erzfeind Cäsars (Dank an indicans für den »Erzfeind«) – auf und sagte folgendes:
»Concedo, mi Cicero, te rei publicae vehementissimum auchtorem defensoremque acerrimum fuisse.
»Ich pflichte bei/gebe zu, mein Cicero, dass du der Republik ein sehr engagierter Förderer und äußerst scharfsinniger Verteidiger warst/gewesen bist.
Deinde, Catalina expulso optimus consul fueris paterque patriae appellatus sis, quoniam rem publicam servavisti, sed nunc mente mutata eius hominis consilia sequeris, qui rei publicae aliquando magnae perniciei erit.
Dann aber – nachdem du Catalina verbannt hast, warst du der beste Konsul und du mögest/könntest/solltest als Vater der Heimat bezeichnet werden – folgst du, weil du deine Gesinnung/Meinung geändert hast, den Ratschlägen (ausgerechnet) der Menschen, die der Republik einst »zur Gefahr gereichten«/ eine Gefahr waren/der Republik den Untergang wünschten.
1. dort steht sicher nicht „auchtorem“, sondern auctorem.
2.Catalina expulso = nach Catilinas Verbannung ( der Senat verbannt)
3.hominis= Gen Sing.
4.erit= Futur
5. Warum fueris und appelatus sis , also Konjunktiv Perfekt dort steht, ist mir unklar. Es handelt sich doch um eine direkte Rede. Hier warten wir auf höheren Rat!
In dem Fall muss die Zeitenfolge beachtet werden, da es sich um einen Konzessivus handelt.
„Magst du ferner auch, nachdem Catilina vetrieben worden war, der ‚Beste Konsul‘ gewesen und als Vater des Vaterlands tituliert worden sein, ..., aber jetzt ...“
Nein, der Konzessiv ist kein Potentialis. Der Konjunktiv steht in Abhängigkeit von einem unausgesprochenen concedo. (Im vorliegenden Fall könnte man den Satz sogar noch an das concedo im voranstehenden Satz anschließen.)
Magst du ferner auch, nachdem Catilina vertrieben worden war, der ‚Beste Konsul‘ gewesen und als Vater des Vaterlands tituliert worden sein, aber jetzt folgst du den Ratschlägen des Menschen, der der Republik einmal »zum Untergang gereichen« wird/»zum Untergang gereicht«.
Wie kann man denn dieses gestelzte »gereichen« besser übersetzen – ist doch dativus finalis?
(...) der für die Republik einmal der Untergang sein wird?