Mich fasziniert es schon das ein ganzer Satz mit 5 bis 8 Worte im Nicht-Latein durch
2 bis drei lateinische Worte ausgedrückt werden können!!!
Zum Beispiel: ex animi sententia - nach bestem Wissen und Gewissen
Hier sind drei lateinische Worte und im deutschen sind es fünf Worte...
Manche sind der Meinung das beim Lernen nicht-deutscher Sprache,
zuerst das Latein zu lernen sei weil das Latein in Lateinische Sprachfamilien
die Worte aus dem Latein ableitbar seien...
Latein ist irgenwie schon sehr schön...
irgendwie erhaben... irgenwie ein Hang zum gemütlichen...
Erhabenheit, Prägnanz, Kürze, (für eine Sprache verhältnismäßig hoch vorhandene) Logik sind die Dinge, die ich an der Sprache am meisten schätze. Dazu ihre Geschichte.
Ist es nicht. (Im Vergleich zum Deutschen) häufige Partizipien, Fehlen des (un)bestimmten Artikels (im Beispiel der Fall), synthetisierte Verbformen (audiatur - ein Wort, es soll gehört werden - vier Wörter), die an sich Person, Numerus, Zeit, Modus und Diathese wiedergeben, Ellipsen ( vor allem von esse) sind die Regel und lassen das Lateinische im Vergleich zum Deutschen m. E. kurz, erhabener und prägnant klingen.
Nehmen wir allein das in Schulen standardlich gelernte Englische und Französische (oder die restlichen romanischen Sprachen); das ist keine „Meinung“, sondern Fakt, dass man nach dem Erlernen der lateinischen Sprache viel einfacher Wörter in genannten Sprachen wird ableiten können, sofern man die Lernenden darauf aufmerksam macht. Im Englischen unterscheidet man sogar zwischen romanischer Steigerung (more und most) und einer germanischen (larger, largest).
Die Komplexität und der relativ logische Aufbau.
Dann natürlich auch, dass Latein der „Vorläufer“ der romanischen Sprachen ist.
Die Verknüpfung zum Römischen Reich und der Antike.
Latein war auch lange Wissenschaftssprache bis ins 18./19. Jahrhundert.
Und meine Antwort wäre: Die hochgezüchtete Sprachkultur, die z.B. bei Ovid auch völlig
mühelos daherkommt. Es gibt keine zeitgenössische Sprachproduktion, die sich auch nur
annähernd vergleichen ließe. Leider lässt sich das anhand der Holzhackerlateintexten der
Lehrbücher nicht erahnen.
Je mehr ich über die „Logik“ einer Sprache nachdenke, desto weniger verstehe ich, was damit gemeint ist. „Logisch aufgebaut“ soll doch so was heißen, wie „wiedererkennbare Elemente finden sich an vorhersehbaren Stellen“, oder?
Ich frage mich dann immer, was das Gegenteil zu einer „logischen Sprache“ wäre - ist denn die Tatsache, dass z.B. die Verbendungen des Deutschen nicht unterschiedlich [b]aussehen[/] ... unlogisch?
Aber das ist ja eigentlich nicht das Thema.
Ich habe nicht ganz erkannt, wie es zur o.g. Fragestellung kommt.
Trotzdem kann ich nicht an mich halten und meinen Senf dazugeben: Ich mag die Prägnanz auch sehr, vor allem z.B. die Partizipien - die hätte ich gerne in dieser Funktion für die deutsche Sprache!
Aber Sprache ist nichts ohne Inhalte! Kann man da nicht begeistert sein, wenn man z.B. so einen Ovid vor sich hat, der ästhetisch und elegant einen tiefen Gedanken ausdrückt, und ausdrücken kann? Ich habe leider kein Beispiel zur Hand.
Aber richtig begeisternd ist natürlich das Griechische ...
komplexer und „logischer“ als die lateinische, auch „musikalischer“ ist z.B. die türkische Sprache.
Der Sinn der Frage ist auch mir nicht ganz klar.
Die individuellen Bekenntnisse laufen auf den alten Witz hinaus: Warum leckt sich der Hund die Eier? - Antwort: Weil er´s kann.
Den Sinn verstehe ich. Nur frage ich mich, ob es einen Anlass gibt. Also was die Absicht ist. An das Türkische als „logische“ Sprache habe ich auch gedacht. Ist aber das Chinesische nicht auch „logisch“? „Ungewöhnliches“ oder „Überraschendes“ spricht einer Sprache ja nicht die Logik ab. Funktioniert eine Sprache i.e.S. wohl überhaupt ohne „Logik“?
Wenn man die Goldene Hochzeit hinter sich hat, wird man nicht mehr so ohne weiteres von Begeisterung sprechen. Begeistert war ich zuletzt von Nigel Kennedys Performance der Neufassung der Vier Jahreszeiten.
Ich bezweifle auch, ob dieser Begriff für das Verhältnis zur Sprache an sich sinnvoll gebraucht werden kann - doch nur im Konnex mit „Inhalten“, wie du sagst, wie ich sage: in der Gestaltung von Inhalten. Der Inhalt von „odi et amo“ ist eher trivial, die Gestaltung göttlich. Und da gibt es viele Beispiele...