Iulia und domina sind beides Nominative. Wie kann das sein? Oder:
„Lucius servus non est.“
Übersetzt: Lucius ist kein Sklave. Wer oder was ist kein Sklave: Lucius (1. Kasus). Wen oder was ist Lucius nicht: ein Sklave (2. Kasus). Aber -us ist doch die Endung für den 1. Kasus.
Die Frage „wen ist Lucius“ ist ja auch nicht sinnvoll, oder? Sie fragt nach einem Objekt. Hattet Ihr das Satzglied „Prädikatsnomen“ schon. Bei „domina“ im ersten und „servus“ im zweiten Satz, handelt es sich um ein Prädikatsnomen, das z.B. bei Formen von „esse“ steht und - im Normalsatz - im Nominativ steht.
Ist ja auch verständlich, weil etwas gleichgesetzt wird: Iulia = Herrin, Lucius = kein Sklave. Und Gleichsetzung heißt auch: gleicher Kasus.
danke für deine schnelle Antwort und ja, ich hatte schon das Prädikatsnomen, wusste aber nie genau, wie sich das dann auf die Übersetzung oder Deklination auswirkt.
Also kann ich als Regel festhalten, dass ein Prädikatsnomen immer in KNG-Kongruenz zu seinem Subjekt steht? Wie erkenne ich dann den Zusammenhang zwischen Prädikatsnomen und Subjekt? (Hier war es ja noch einfach.)
Das Prädikatsnomen kommt nur in Sätzen vor, die Wörter enthalten, die „sein“, „werden“ oder „bleiben“ bedeuten. Daran kann man es erkennen. Es gibt Sätze, die von den Kasus her mehrdeutig sind - man kann ja kaum auf den ersten Blick entscheiden, ob ein Adjektiv ein Attribut ist oder ein Prädikatsnomen. Der Zusammenhang ist aber immer über die KNG-Kongruenz gegeben.
Verstehe! Ich habe nur mündlich Grundkurs im Abitur. Bin eigentlich auch schon weiter gewesen, aber ist länger her und ich fange wieder quasi von Vorne an.