Finde ich klasse, dass es so ein Forum gibt. Mal schaun, ob man mir helfen kann.
Ein Dt. Zitat von Georg von Frundsberg lautet:
.
Ideen fuer eine gute Uebersetzung ins Lateinische?
Besten Dank schonmal...
(sorry, falls das schon tausendmal uebersetzt wurde, aber habs nicht er-google-n koennen)
Ich würde behaupten , dass G.von Frundsberg mit „ Feind“ eher das Substantiv, und wohl kaum ein nominalisiertes Adjektiv wie „Feindlich“ gemeint hatte.
Warum „ Neusprachler“ überhaupt solle es multA honoris , wenn honor doch maskulin ist ....??
Ich würde eher sagen er meinte:
Viele Feinde, viele Ehre
Multi hostes, multi honores...
bzw. auch
Multi hostis , multi honor
dann aber wäre multi als Singular verwendet..
wenn du den zu erst genannten Vorschalg benutz bist du auf der sicheren Seite
„tantum... , quantum...“ -> Pronomina correlativa
->
„so viel..., wie viel..“
also habe ich analog zu dem Rechtsgrundsatz gebildet:
„so viel Ehre, wie viele Feinde“
->
„tantum devolutum, quantum appellatum“
->
„so weit übertragen wie angefochten“
(es wird bei einer höheren Instanz nur der Einspruch verhandelt, nicht das gesamte Verfahren)
Plebeius, ich stimme dir nicht zu in der Deutung, dass es sich bei dem angeführten Rechtsgrundsatz bei tantum und quantum um Adverbien handelt. Ich meine, es sind einfache Neutra der Pronomina, die hier substantiviert sind.
Aber es ist doch wohl ein Unterschied, ob ich von diesem quantum eine Verbform abhängig mache (deren Partizip im zitierten Beispiel auch ganz brav in Kongruenz steht) oder ob ich an ein Neutrum ein Substantiv im Nominativ Maskulinum einfach dranklatsche. Das ist das, was Bibulus gemacht hat, und es geht NICHT.
liebe Elisabeth,
sowohl im Stowasser als auch in meiner Grammatik tauchen „tantum..., quantum..“ in dieser feststehenden Form auf.
Natürlich gibt es eine Reihe andere Bedeutungen
aber ich meine eben den Eintrag: C.I.1.[/b]acc.tantum
-> „so viel, so weit, so sehr“
Beispiele:
tantum eius auctoritate motus est
bis tantum patet Tartarus.
tandtum respondeo, qoud ipsi vidi.
nunc tantum id dicam.
So wie ich dich verstehe, muß es
„tantum honoris...“ heißen?
(ich will ja immer was dazu lernen und mich gerne berichtigen lassen)
;-)
Hm,
danke fuer die gewissenhafte Anteilnahme. Also wie ich das jetzt verstehe sind soweit nur „MULTI HOSTIS, MULTUM HONORIS“ (viele Feinde, viel der Ehre) bzw. „MULTA INIMICA, MULTUM HONORIS“ (viel feindliches, viel der Ehre) sinnentsprechende und vor allem unstrittige Loesungen?
Ja - oder ja oder ja?
Gratia
Ich würde das erste nehmen; dass beim zweiten Vorschlag inimica Neutrum Plural sein soll, erschließt sich womöglich erst auf den zweiten Blick.
Aber Achtung:
multi hostes muss es heißen (mit e bei hostes).
Hallo, Plebeius,
ich denke, das hat mit der Spezialbedeutung der Wörter zu tun. Als Übersetzung sollte man sich ja dann etwa denken „In dem Maße, wie devolviert wird, wird appelliert.“
Je nach Verb - besonders, wenn es sich um ein transitives handelt - wäre ja auch denkbar. „Soviel wie devolviert wird, wird auch appelliert.“ Und das ist das, woran ich zunächst dachte.
Ich möchte noch mal meine Überlegungen darstellen:
„MULTI HOSTES, MULTUM HONORIS“
ist in meinen Augen und Ohren mehr eine Aufzählung,
der der innere und gedankliche Zusammenhang fehlt zwischen
der Menge der Feinde und der daraus resultierenden Menge (oder Qualität) der Ehre.
Daher finde ich den Gebrauch von korrelativen Pronomina angebrachter., weil sie die Abhängigkeit eben zwischen der „Anzahl der Feinde“ und der „höheren Ehre“ darstellen.
Elisabeth,
ja, das stimmt.
vielleicht kann man dann den „Gegner“ in den Singular setzen:
„Wie der Gegner (des Gegners Stärke/Macht), so die Ehre (die Quantität/Qualität der Ehre)“
genitivus partitivus - Na ja das könnte man in Frage stellen. Ich meine, dass Georg von Frundsberg mit " Viel Feind, Viel Ehr eher „Viele Feinde und die daraus resultierende Ehre“ gemeint hat, wenn man in das Auge seines Gegner schaut - Auge um Auge, Zahn um Zahn , wie es so schön heißt. Denn aus großen Worten folgen große Taten.
Daher würde ich keinen genitivus partitivus für die Übersetzung dieses Zitats wählen.
Ich würde vielmehr „ Multus bzw. tantus“ in KNG-Kongruenz zu „ hostes bzw honor“ übersetzten, damit der Sinn erhalten bleibt. Außerdem wie der Name schon sagt bezieht sich der genitivus partitivus auf einen Teil etwas Größeren, zum Beispiel einer Gruppe. Aber Frundsberg meinte sicherlich mit seinem Zitat, dass bei dem „ Ins-Auge-seines-Feindes-Schauen“ dem Tapferen die ganze Ehre zukommen sollte - nämlich die, die er verdient hat.
Dennoch muss ich zugeben, dass „multum hostis“ oder „multum hostium“ doch ganz passend wäre, da man schließlich ja nur gegen einen Teil seiner Feinde siegen kann. Hier würde dann aber das
Quantitätsadjektiv im Nom. bzw Akk..Sg gebraucht werden.