könnte meine Übersetzung mal jemand Korrektur lesen?
Vielen Dank,
Miguel
1. Tertia hora multi Romani in Foro Romano stant et Catilinam exspectant.
Zur dritten Stunde stehen viele Römer auf dem Forum Romanum und erwarten Catilina.
2. Multis Romanis spes est Catilinam consulem novum futurum esse.
Viele Römer haben Hoffnung (dativus possessivus), dass Catilina neuer Konsul wird.
3. Catilinam optimum candidatum putant, nam Catilinam minime candidatum nobiliorum esse sciunt.
Sie glauben, dass Catilina der beste Kandidat ist (Catilina sei der beste Kandidat), denn sie wissen, dass Catilina keineswegs ein vornehmer Kandidat ist.
4. Multos Romanos vitam magnis cum laboribus agere constat.
Es steht fest, dass viele Römer ein Leben mit großen Anstrengungen führen.
5. Multis neque domus neque cibus est.
Viele haben weder Haus noch Nahrung. (dat. poss.)
6. Etiam Catilina, homo nobili genere natus, magnum aes alienum habet.
Auch Catilina, ein Mensch von vornehmer/adeliger Herkunft, hat große Schulden.
Im Text steht tatsächlich nobiliorum. Angegeben war „nobiliores, um“ = die Vornehmen, die vornehmen Herrschaften„. Navigium hatte mir nobiliorum hatte mir das als Adj. ausgespuckt. Ich denke aber, dass es ein Druckfehler im Text ist. Es muss wohl “nobilium" heißen (nōbilēs nōbilium, m = Adelige).
Dann müsste es heißen:
3. Sie glauben, Catilina sei der beste Kandidat, denn sie wissen, dass Catilina keineswegs ein Kandidat des Adels ist.
Re: Bitte um Korrektur (Teil 1)
viator am 10.3.17 um 10:43 Uhr, überarbeitet am 10.3.17 um 10:46 Uhr (Zitieren)
Da hast du natürlich Recht. Bei Miguel aber kann man akzeptieren, was Im Dt. möglich/üblich(er) ist. Ihm geht es auch um möglichst gutes Deutsch.
Im Dt. benutzen wir das Präsens häufig, um Zukunft auszudrücken, wenn der Kontext eindeutig ist.
PS:
Sorry, an den Komparativ hatte ich nicht gedacht.
1.Wir müssten Miguel fragen, ob er weiter nach Latinum Ausgabe B lernt, oder nach einem Programm des Volkshochschulkurses, der jetzt begonnen hat.
2.Das Wort „fieri“ kommt in Lektion 20 dran
3. Infinitiv Futur wird erst in Lektion 16 gelernt
3.„futurus“ kann auch ein Adjektiv= zukünftig sein
4. Meiner Meinung nach bietet sich auch diese Übersetzung an:
...dass C. der neue zukünftige Consul sei
Der Text, den wohl der Dozent selbst erstellt hat, ist Hausaufgabe. Es waren einige Anmerkungen dabei. Ich lerne also noch weiter nach Latinum Ausgabe B... :)
Die sind definitiv nicht weiter. Der Kurs besteht zu acht Leuten, die jetzt bei Lektion 6 sind. Als (stille) Zuhörer sind noch ein paar Teilnehmer aus dem anderen Kurs, die sind wohl bei Lektion 26 oder so, weil sie wiederholen wollen. Aber nach denen richtet sich der Dozent nicht. Ich denke eher, dass das ein Fehler ist.
Nein, der war als Anmerkung angegeben („futurum esse = sein werden“). Ich fand, das „wird“ irgendwie besser klingt. Warum er „futurum esse“ im Text eingebaut hat, wenn auch als Anmerkung, erschließt sich mir gleichwohl nicht ganz. Das Futur kommt erstmals glaube ich in Lektion 16 dran.
Es gibt in Lat. ein strenge Zeitenfolge (consecutio temporum). Du wirst sie noch kennenlernen. Wegen der Nachzeitigkeit muss hier der Inf. Futur von ESSE stehen und der lautet FUTURUM ESSE und ist an den Subjektsakk. angepasst.
Wenn das angegeben war, hast du aber nicht korrekt übersetzt.
„ C. wird der neueKonsul werden“ und „ C. wird der neue Konsul sein“ ist zwar dem Sinn ähnlich aber nicht gleich.
Vergleiche: „ Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr!“ https://www.aphorismen.de/gedicht/2713
Welche Formulierung im Text ist denn Komparativ? Davon steht nichts in den Anmerkungen? Insgesamt fand ich den Text trotz der Anmerkungen nicht ganz so leicht, also zumindest über dem Niveau von Latinum Ausgabe B.
Ah, vielen Dank, jetzt habe ich das verstanden... :) Ich bin mal gespannt, wie die anderen Teilnehmer mit dem Text zurechtkommen.
Re: Bitte um Korrektur (Teil 1)
Klaus am 10.3.17 um 12:40 Uhr, überarbeitet am 10.3.17 um 12:42 Uhr (Zitieren)
Du solltest den Dozenten fragen, welches Wort er gebrauchen wollte, denn alle vier wären möglich:
nobilem, nobiliorem, nobolium,nobiliorum
candidatum nobilem= einen vornehmen Kandidaten
candidatum nobiliorem= einen ziemlich vornehmen Kandidaten
candidatum nobilium= einen Kandidaten der Adligen/ des Adels
candidatum nobiliorum=einen Kandidaten des höheren Adels/ der ziemlich Reichen/der Vornehmeren
Das werde ich machen. Ich gehe bislang davon aus, dass es diese Variante ist „candidatum nobiliorum=einen Kandidaten des höheren Adels/ der ziemlich Reichen/der Vornehmeren“, weil nobiliorum auch im Text stand.
Ich werde auch nachfragen. In der Anmerkung hätte ich zumindest die Angabe (Komp.) erwartet, sonst verwirrt das nur unnötig. Gut, dass ich vorher schon im Selbststudium vorgearbeitet hatte...
falsch
Klaus: abwegig, die richtige Ü. hast du um 10.57 geliefert
Re: Bitte um Korrektur (Teil 1)
Klaus am 10.3.17 um 14:05 Uhr, überarbeitet am 10.3.17 um 14:11 Uhr (Zitieren)
Mir war schon klar, dass dies eine etwas abwegige Übersetzungsvariante sei.
@Miguel:
2. Multis Romanis spes est Catilinam consulem novum futurum esse.
Viele Römer haben die Hoffnung, dass Catilina der neue Konsul sein werde.
So viel habe ich mich mit deutscher Grammatik seit Jahren nicht mehr beschäftigt. :)
Stimmt das so?
... der neue Konsul wird (= Ind. Präsens)
... der neue Konsul werden wird (= Futur I)
... der neue Konsul werde (= Konjunktiv I)
... der neue Konsul sein werde (= Konjunktiv I Futur I)
In der Anm. war „futurum esse = sein werden (Inf. Futur)“ angegeben - also müsste dann werden wird die gewünschte Variante sein, oder?
Re: Bitte um Korrektur (Teil 1)
Klaus am 10.3.17 um 14:29 Uhr, überarbeitet am 10.3.17 um 14:32 Uhr (Zitieren)
Ich beschäftige mich auch den ganzen Vormittag mit diesem Thema und kann dir dennoch nicht bei den deutschen Grammatikbezeichnungen helfen. Da müssen wir nochmal auf arbiter warten.
Die richtige Übersetzung lautet aber:
...der neue Konsul sein wird. (diese hast du noch nicht bei deier Auswahl!)
Ich weiß deine bzw. eure Hilfe wirklich zu schätzen!! Die Anmerkungen im Text finde ich irreführend, im Lehrbuch wird ja direkt die flektierte/konjugierte Form angegeben.
nein,
-sein wird-
deine ersten drei Varianten basieren auf dem Vollverb „werden“ (im Lat. u.a. fieri) , es handelt sich aber um eine Form des Hilfsverbs
Alter Schwede... jetzt raucht mir langsam der Kopf :)
Re: Bitte um Korrektur (Teil 1)
Klaus am 10.3.17 um 14:38 Uhr, überarbeitet am 10.3.17 um 14:41 Uhr (Zitieren)
@arbiter: Gehe ich recht in der Annahme, dass das Problem im Deutschen daher rührt, dass das Wort „werden“ zwei verschiedene Bedeutungen hat?
1. es ist ein Hilfsverb zur Bildung des Futur.
2.es bedeutet „ entstehen“ z.B. Konsul werden, Lehrer werden etc lat.= fieri
P.S. Ich sehe gerade, dass arbiter bereits meine Frage beantwortet hat.
werden als Hilfsverb wird zur Zeitenbildung benutzt und steht also notwendigerweise als finite Form bei einem Infinitiv (futur aktiv ich werde gehen) oder Partizip Perfekt (im Passiv ich werde gelobt).
werden als Vollverb bezeichnet einen aktuellen Vorgang: ich werde groß, ein Konsul (Präsens!)
ein Deutschlerner kann da über die mangelnde Sprachlogik nur verzweifeln
Re: Bitte um Korrektur (Teil 1)
Klaus am 10.3.17 um 14:46 Uhr, überarbeitet am 10.3.17 um 14:48 Uhr (Zitieren)
Fazit@Miguel: Da siehst du, wie schwierig es für einen Fremdling ist, Deutsch zu lernen.
P.S. Auch dieser Beitrag hat sich mit arbiters überschnitten. Ich werde mich jetzt bedeckt halten!
aderimus? Es geht doch um die Zukunft - strenggenommen. :)
Re: Bitte um Korrektur (Teil 1)
Klaus am 10.3.17 um 15:41 Uhr, überarbeitet am 10.3.17 um 18:08 Uhr (Zitieren)
Leider muss ich mein Versprechen, mich bedeckt zu halten, brechen, denn ich habe noch eine Frage an die Fachleute:
Wie lautet denn der Infinitiv Futur von fieri?
Ich finde facturum esse, aber das ist ja der von facere.
Wie würde man übersetzen? Viele Römer hatten die Hoffnung, dass C. der neue Consul werden würde/ werde?
...und um die Gegenwart. Muss dann dennoch die Zukunft gewählt werden?
Re: Bitte um Korrektur (Teil 1)
viator am 10.3.17 um 16:21 Uhr, überarbeitet am 10.3.17 um 16:24 Uhr (Zitieren)
Wenn wir ihm morgen wieder helfen, findet das faktisch in der Zukunft statt.
Oder sollen wir zwischen einer relativen und absoluten Gegenwart unterscheiden bzw. zwischen einer „gefühlten“ und einer faktischen?