Vllt. auch so:
Ars natura sua semper erat eritque audacissimus a natura et rerum simplicitate discessus, quo ponte perveniatur ad ingeniorum regnum.
Re: Franz Marc-Kunst
filix am 7.5.17 um 18:22 Uhr, überarbeitet am 7.5.17 um 18:26 Uhr (Zitieren)
„discessus“ ist ein sehr buchstäbliches Abrücken, gemeint ist doch die Entfremdung von Natur und Natürlichkeit (alienari). Für die Wesensdefinition kann man, um das zweifache Auftauchen der „natura“ zu vermeiden, zu „artis est“ greifen. „ist und war (immer)“ = „et est et fuit (semper).“
filix am 7.5.17 um 18:40 Uhr, überarbeitet am 7.5.17 um 18:42 Uhr (Zitieren)
Denkbar ist eine metaphorische Verwendung natürlich, es ist ja in der Antike auch vom „discessus animi“ die Rede, wo allerdings eine räumliche Entfernung/Lösung (vom Körper) in der Vorstellung wesentlich bleibt - die Frage ist nur, ob es hier die Sache trifft. Das bezweifle ich.
Re: Franz Marc-Kunst
Klaus am 7.5.17 um 18:45 Uhr, überarbeitet am 7.5.17 um 18:53 Uhr (Zitieren)
Dann versuche ich, deine Vorschläge umzusetzen:
Artis et est et fuit alienari audacissime a natura et simplicitate et pontem esse in regnum ingeniorum.
Ich fürchte, F. Marc wird sich so oder so im Grab umdrehen.
Kategorie: Eigentlich nicht adäquat übersetzbar.
Zudem ist die „Geisterfrage“ wohl noch offen.
Begeisterungsstürme wird keine Übersetzung auslösen, es sei denn filix geht nochmal „ganz in sich“ und findet eine Möglichkeit der Übertragung. Ihm traue ich es am ehesten zu.
Harry möge sich noch etwas gedulden. Das/Der Beste kommt oft am Schluss. :)
Die Schwierigkeiten beginnen schon beim Auffinden einer Entsprechung für die Kunst. Den attributlosen Kollektivsingular hätte schon Kant nicht so verstanden, wie Franz Marc ihn verwendet hat (die „Schönen Künste“ des 18. Jahrhunderts wiederum entsprechen nicht völlig einem bloßen „Kunst“; im Gegensatz Natur/Natürlichkeit-Kunst schwingt darüber hinaus der Gedanke der Künstlichkeit mit). Wieviel schwerer hält es nun, der hier gemeinten Kunst einen lateinischen Ausdruck anzupassen, der weder zu weit (ars) noch zu eng (wie z. B. ars pingendi) sitzt.