Von wegen! Die überwältigende Mehrheit der Menschen konnte die längste Zeit weder Lesen
noch schreiben, geschweige denn Latein.
Gute, aber sachlich unzutreffende Übersetzungen.
@viator: Aber sagen wir nicht auch bei der gegenwärtigen Weltsprache, „Englisch!, das kann doch jeder!“, obwohl es objektiv nicht stimmt? Objektiv wird Englisch mehr oder weniger nur von ca. 1 Milliarde von 7,5 Milliarden Menschen gesprochen. Übertragen auf die damalige Zeit könnte ich mir vorstellen, dass man ähnlich über das Latein sprach: „Latein, das kann doch jeder!“ Allerdings sehr spekulativ. ;-))
Wieder viator, dieses Schwein! Natürlich war Latein mit Griechisch die Weltsprache und allgemeine Verständigungssprache! Mit Englisch hat Tom einen wunden Punkt gefunden: Wieviele können denn wirklich Englisch in der Umgebung zur Verständigung, na?
An Tom:
Die Zahlenangabe zum Englischen bezieht doch wohl auf die Erst- bzw. Muttersprache. Als Zweitsprache beherrschen es doch weit mehr Menschen, wenn auch in unterschiedlichem Grade.
Der entscheidende Unterschied zwischen Latein und Englisch dürfte darin bestehen, daß die Aussage über das Englische heute global gilt, während der orbis terrarum in der Antike lediglich den Mittelmeerraum bedeutete, wobei in dessen östlichem Teil schon eher das Griechische dominierte (mit Latein als Zweitsprache).
Im Mittelalter dann: Europa. Genauer: Westeuropa.
Sobald man wirklich an die Welt denkt, kann man doch unmöglich behaupten, das Latein habe früher in China oder im präkolumbischen Amerika irgendeine Rolle gespielt.
@Graeculus:
Willkommen im Club der Schweine! :) Wetten, dass B. ab heute auch Jagd auf dich macht!
Du bist nun der Dritte im Bunde, den B. wohl am liebsten im Jenseits sähe.
Das wird hier wieder eine Mordsgaudi heute, Betonung auf Mord und stinken tut’s bereits erbärmlicher als im Augiasstall. Ubi B.,ibi foetor suinus. Quod erat exspectandum.
Merke: Wer B. widerspricht oder gar mit Sachargumenten widerlegt, wird als Wildsau zum
Abschuss freigegeben. Hahali!
Schwein oder Nichtschwein - Latein war niemals eine Weltsprache - in der Antike nicht, und im Mittelalter ebenfalls nicht.
So denken allenfalls Leute, die Westeuropa als den Nabel der Welt ansehen.
Ob Latein in der damaligen Welt Weltsprache war oder nicht, läßt sich nur auf die Größe der damaligen Welt sagen. Natürlich war es das, genauso wie mehr im Griechischen. Die heutigen Maßstäbe gelten nicht. Was du denkst, ist mir scheißegal,,, du bist und bleibst das Schwein!
@all: aber war nicht „orbis terrarum“, der Erdkreis, das, was damals unter der ganzen Welt verstanden wurde? Klar, dass Latein nur Weltsprache im Gebiet des Römischen Reichs war, und nicht global im heutigen Sinne, immerhin war Amerika ja noch gar nicht entdeckt, dennoch besaß das Römische Reich für damalige Verhältnisse eine gewaltige Ausdehnung, war für viele „die Welt“, nicht wahr?
Wenn B. auftaucht, geht es schnell um Sein oder Nichtsein. Lieber ein Schwein im Sein als ein Nichtschwein im Nichtsein. Noch haben wir Schwein gehabt. Doch die Treibjagd geht munter weiter - quodam insanissimo B. duce.
Man hat den Eindruck, Deutsch ist nicht die Muttersprache von B.
Dafür beherrscht er den Schweinejargon meisterhaft. Wer sooft die Sau rauslässt, kann
selbst nur ein (armes) Schwéin sein.
An Tom:
Das was damals von den Bewohnern der Mittelmeerwelt als die ganze Welt angesehen wurde, meinst Du wohl, oder?
Aber meinst Du nicht auch, daß den Römern sehr wohl bewußt war, daß es Randvölker gab, die nicht zu ihrem Imperium gehörten und nicht Latein sprachen?
Sie haben doch die Parther gekannt und die Skythen, die Nubier und (von der Alexander-Überleiferung her) die Inder, die Scoten und die Hiberner!
Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu der Ansicht, daß, welcher Römer auch immer (gibt es dafür eigentlich einen Beleg aus der Antike?) dergleichen behauptet hat, eher ein Angeber oder Ideologe als ein Realist war.
Gut kann ich mir vorstellen, daß eine solche Einstellung erst mit der katholischen Kirche aufgekommen ist, die sich bekanntlich als die alleinseligmachende verstand und deren Sprache das Lateinische war. Eine Religion für die gesamte Welt und damit eine Sprache.
Wirklich unglaublich ist, wie da einer ohne Sinn und Verstand mit aller Gewalt versucht, aus einem beliebten Forum täglich einen Schweinestall zu machen.
Seit heute wissen wir, dass er auch erhebliche Defizite in Sprach- und Wortlogik hat.
Und so ein indiskutabler Typ will „echt diskutieren“. Absurder gehts nicht mehr. :(((((((((((((((((
„Die Menschen der damals bekannten Welt“ ist ja im Grunde Quatsch, weil auch die Chinesen damals eine ihnen bekannte Welt hatten. „Die den Menschen im Mittelmeerraum bekannte Welt“, das ist korrekt.
Aber wie gesagt, auch die kannten etliche nicht-lateinischsprechende Randvölker.
Ich stelle mir das alltägliche Leben im antiken Rom eher als geprägt von einem Gemisch verschiedener Sprachen vor. Da trafen sich auf einem der Foren ein griechischer Lehrer und ein Bewohner der Magna Graecia, zwei syrische Freigelassene, zwei germanische Sklaven, ein ägyptischer Priester und ein ägyptischer Händler - ja, die werden doch nicht Latein miteinander gesprochen haben!
Das mit der Ausbreitung des Römischen Reiches zur Weltsprache avancierte Lateinische behielt diesen Status als Kirchensprache, Literatur- und juristische Sprache bis ins 17. Jahrhundert (wikipedia u.a.)
Bislang kannte ich niemanden, der unter „Weltsprache“ verstand, ausnahmslos alle Menschen hätten diese gesprochen oder verstanden. Insofern sind die Ausführungen von Graeculus und unseren caligula foetens obsolet.
Ja genau, das Römische Reich aus Sicht eines Römers war der „Erdkreis“, also „die Welt“, vielleicht so ähnlich wie heute für einen Amerikaner die Grenzen der U.S.A. „die Welt“ darstellen, und alles, was darüber hinausgeht, ist uninteressant, wiewohl der Amerikaner weiß, dass es da durchaus noch was gibt. ;-))
Da stinkt einem gewaltig, dass er mit deiner ÜS voll danebengegriffen hat. weil ihm ein banaler, aber schwerwiegender Denkfehler unterlaufen ist, den er, wie zu erwarten war, nicht zugeben wird.
Offenbar kann der Autor auch nicht zwischen Weltsprache und Fachsprache unterscheiden.
Re: Latein war früher Weltsprache
viator am 15.1.18 um 17:14 Uhr, überarbeitet am 15.1.18 um 17:21 Uhr (Zitieren)
Nö, Weltsprache meint nur, dass eine Sprache als Verkehrssprache über das Volk hinaus, das sie als Muttersprache spricht, Geltung hat. Seit die Römer das Gebiet rings um das Mittelmeer erobert hatten, sprach man Latein nicht mehr nur in Latium, sondern auch in den eroberten Gebieten. Seneca stammte bspw. von der Iberischen Halbinsel, Augustinus aus Nordafrika etc.
Amtssprache war Latein im ganzen Röm. Reich. Wer beim Militär diente einen Prozess führte, musste Latein können. Sogar im Oström. Reich, wo man Griechisch sprach, blieb Latein die Sprache der Justiz.
Das ändert nichts an der Tatsache, dass „omnibus hominibus communis“ Quatsch ist.
Re: Latein war früher Weltsprache
Lateinhelfer am 15.1.18 um 18:01 Uhr (Zitieren) II
Bevor man sich hier zerfleischt, insbesondere viator/Gast und so weiter, empfehle ich andere Autoren zu lesen, die sich sicher mehr mit Latein beschäftigt haben als hier alle Anwesenden:
Prof. Wilfried Stroh, Latein ist tot, es lebe Latein! ... und auch das Kapitel S.92 Urbi et Orbi ... Latein wird Weltsprache.
@Lateinhelfer:
Sind Sie eigentlich noch Admin. hier? Wenn ja, warum werden gewisse Beiträge nicht gelöscht, die weit unter die Gürtellinie gehen?
Falls nein, wäre dringend ein Nachfolger erforderlich, der täglich reinschaut und ausmistet.
So kann das doch nicht ewig weitergehen. Bei Morddrohungen hat der Spaß ein Loch.
@Klaus: Du öffnest mir die Augen! Ich habe auch schon hie und da mal bei Pons was nachgeschaut, aber das war mir nicht aufgefallen. Prima Tip! - Sogar Schach steht drin: ludus scacorum. Und für Sport gleich drei verschiedene Begriffe. Allerdings Handstand fehlt. Egal, genau das, was ich suchte. Klaus, thumbs up for you!
@all: Ein kleines Beispiel zur Veranschaulichung des Begriffs der Weltsprache wollte ich noch anbringen: Als ich im vergangenen August in Montpellier/Südfrankreich an einem einwöchigen Französischkurs teilnahm, bestand unsere Klasse aus neun „Studenten“. Drei Deutsche, ein junger Japaner, eine Südkoreanerin, eine Venezuelanerin, eine U.S.-Amerikanerin, eine Holländerin und eine Spanierin versammelten sich neben vielen anderen in anderen Klassen in dem alten Gebäude. Wir kommunizierten in Pausen und außerhalb des Unterrichts alle auf englisch. Während des Unterrichts durften wir nur ausnahmsweise mal 'ne Frage auf englisch stellen, wenn es uns aufgrund fehlenden Vokabulars zu schwer fiel, uns auf französisch zu artikulieren. Ansonsten waren alle externen Sprachen verpönt, da unser Ziel ja war, Französisch zu lernen. Ansonsten wäre der Unterricht ins Englische abgerutscht, da das die uns (= Leuten aus den verschiedensten Gegenden der Welt) allen gemeinsame Sprache war. Ein faszinierendes Erlebnis. Insofern ist lingua universalis verständlich.
(aus: Edward Gibbon (1737-1794), Verfall und Untergang des RÖMISCHEN REICHES. Herausgegeben von Dero. A. Saunders. Aus dem Englischen von Johann Sporschill / Die andere Bibliothek / Herausgegeben von Hans Magnus Enzensberger - Verlegt bei Franz Greno, Nördlingen 1987, Seite 37.)
@Graeculus
wie du weißt, diskutiere ich nicht mit Leuten ohne Hirn und Charakter - bislang rechne ich dich nicht dazu.
Du scheinst auf deiner sehr individuellen Auffassung des Begriffs „Weltsprache“ beharren zu wollen. Bedauerlich. Zur Richtigstellung ist alles gesagt.
Wie also jemand, der Welt- (-kultur, -religion, -politik etc) sagt, in der Regel nicht „wörtlich“ tatsächlich die ganze Welt in allen Teilen und Facetten meint, so ist auch die Rede von „allen Menschen“ im Alltag regelmäßig nicht so gemeint, dass wirklich jeder einzelne adressiert wäre (vgl. tout le monde - mich wundert, dass die Klugscheißer hier mir nicht die Taubstummen vorgehalten haben).
Die Zahlenschätzung von Edward Gibbon ist völlig veraltet. Meines Wissens geht man heutzutage von ca. 50 Mio. Bewohnern aus (die gewiß nicht alle Latein gesprochen haben).
Die größten Reiche, die jemals existiert haben, waren wohl das Mongolenreich (bestimmt war dann auch das Mongolische eine Weltsprache) und das British Empire.
Es scheint alles davon abzuhängen, was man unter „Welt“ versteht. Sicherlich hatte das Lateinische nie die Funktion, die heutzutage das Englische (wie in der von Tom berichteten Anekdote) besitzt, nämlich die Menschen des physikalischen Globus zu verbinden.
Immerhin etwa 10% Trefferquote. Für den Anfang nicht unbedingt schlecht. Ermutigend. ;-))
Re: Latein war früher Weltsprache
filix am 16.1.18 um 15:39 Uhr, überarbeitet am 16.1.18 um 15:58 Uhr (Zitieren) I
Die lat. Wikipedia hat den entsprechenden Artikel unter „lingua mundana“ angelegt (Cicero überträgt in Tusc. disp. 5. 108 die angebliche Selbstbezeichnung des Sokrates als Weltbürger durch „mundanus“ ins Lateinische [nach späteren Quellen im Gr. κόσμιος (Epiktet, Plutarch)]). Das scheint mir prinzipiell keine schlechte Wahl für die Wiedergabe des Determinativkompositums, vergisst aber ein wenig, dass das Adjektiv „mundanus“ mit der Entwertung der Welt in der christlichen Latinität vorwiegend in der Bedeutung von „irdisch, weltlich, heidnisch“ im Gegensatz zur himmlischen, geistlichen oder rechtgläubigen Sphäre gebraucht wurde.
„lingua universalis“ gemahnt m.E. zu stark an die seit der Aufklärung unternommenen Versuche, die natürlichen Sprachen durch eine künstliche Idealsprache zu ersetzen, die zunächst als optimiertes Ausdruckssystem wissenschaftlich fundierter Kenntnis der Welt und ihrer Zusammenhänge und erst dann als universales Kommunikationsmittel der Menschen untereinander dienen sollte. Das ist nicht, was wir heute gemeinhin unter Weltsprache verstehen, nämlich eine natürliche Sprache, die als Zweitsprache weit über ihr erstsprachliches Verbreitungsgebiet hinaus als Verkehrssprache Bedeutung erlangt hat (aber natürlich nicht von allen Menschen beherrscht werden muss).
Dem einschlägigen Artikel aus Meyers Großem Konversations-Lexikon kann man übrigens entnehmen, wie groß die Zweifel noch um 1900 waren, dass eine solche jemals aufkommen könnte:
Die dort als Ausweg gesehenen Plansprachen Esperanto und Volapük haben es nicht geschafft den Platz einzunehmen, den heute die englische Sprache besetzt.
Paraphrasen, die zu „omnium hominum/omnibus hominibus communis“ - eine solche findet sich auch im dt.-lat. Georges - greifen, kann man durchaus daraufhin befragen, ob die darin ausnahmslos prädizierte Gemeinsamkeit oder Geläufigkeit dem dt. Kompositum im gegenwärtigen Verständnis gerecht wird, das in seinem Erstglied einen Geltungsbereich angibt, aber nirgendwo von der universalen Kenntnis aller Kommunikationsteilnehmer spricht. Es ist im Übrigen nicht Aufgabe der Wortbildung, die begriffliche Dimension mit größtmöglicher Präzision abzubilden, Komposita sind so gut wie immer semantisch unterdeterminiert.
Die, wenn ich nicht irre, einzige Stelle in der antiken Literatur, in der „omnium hominum communis sermo“ gebraucht wird, handelt auch keineswegs von einer natürlichen Verkehrssprache von Weltgeltung in besagtem Sinne, sondern bei Quintilian XI, 3, 85ff von der Gestik als quasi anthropologischer Konstante, derer sich alle Menschen gleich welcher Herkunft und Zunge unterschiedslos bedienten:
@filix: interessante Gedanken, die ich mit Gewinn gelesen habe. Gestik („wir unterhielten uns mit Händ' und Füßen“) wird auch heute noch von vielen als internationale Verkehrssprache verstanden und angewandt. ;-))
Ixh dachte mir schon, daß das in der Antike vom Lateinischen nicht behauptet worden ist.
Die Gestik ist natürlich ein heißer Kandidat.
Allerdings ist schon das Kopfschütteln als Verneinung nicht mehr universell.
Filix hat dieses Thema doch gar nicht angeschnitten. Ihm ging es nur um den Georges-Ausdruck „omnium hominum communis sermo“ und wofür der stand. Das Thema, ob die Römer davon ausgingen, dass ihre Sprache bei den unterworfenen Völkern verstanden würde, ist ein anderes. Lässt sich aber belegen, z.B. bei Horaz, Ode 2, 20, s. hier http://stroh.userweb.mwn.de/vortraege/weltsprache.html