Ich bin dem Rat von „monitor“ gefolgt. Ihr seht hier meine ausgesuchte Stelle und meine Ideen, die ich bereits dazu habe.
Ich hatte an diese Stelle gedacht:
ipse tridente suo terram percussit, at illa
interemuit mortuque vias patefecit aquarum.
exspatiata ruunt per apertos flumina campos
cumque satis arbusta simul percudesque virosque
tectaque cumque suis rapiunt penetralia sacris.
siqua domu mansit potuitque resistere tanto
indeiecta malo, culmen tamen altior huius
unda tegit, pressauque latent sub gurgite turres;
iamque mare et tellus nullum discrimen habebant:
omnia pontus erant, deerant quoque litora ponto.
Generell finde ich bei dieser Metamorphose auffällig, dass alles sehr bildlich geschrieben ist. Interessant für die Interpretation ist vielleicht auch, was denn die eigentliche „Verwandlung“ ist, da sie hier nicht so offensichtlich oder klassisch ist. Meiner Meinung nach ist es vielleicht die Wandlung von der belebten Erde hin zur „leeren, “ Welt. Die Erdoberfläche ändert sich zudem natürlich auch, schließlich wird sie nun gänzlich von Fluten bedeckt. Eben genau dieses Textstück habe ich mir rausgesucht, da es für mich die Schlüsselszene der Geschichte darstellt. Alles andere ist ja nur die Vorbereitung der Katastrophe oder dann die Schilderung der schon die zerstörte Welt.
Sprachliche Auffälligkeiten:
- Die vielen Enjambement, die Ovid verwendet (vielleicht auch als sprachliches Sinnbild -
als Bild der Welle, die über die Zeilengrenze hinaus schwappt)
- Der Chiasmus in der letzten Zeile: pontus ...erant - deerant ... pontus
- Die antithetische Formulierung der letzten Zeile: erant-deerant
- Das Polyptoton in der letzten Zeile (also das selbe Wort in unterschiedlichen
Beugungsformen in unmittelbarer Nähe): pontus-ponto
Der letzte Satz ist also wirklich ein echtes Schmuckstück. Außerdem:
- Klimatisches Trikolon: flumina... exspaciata, ruunt, rapiunt
Ist zwar etwas unsauber, würde ich aber noch mit dazu zählen
- Eine Enumeration, welche zudem auch noch klimatisch angeordnet ist: (auf Deutsch)
Saaten, Büsche, Vieh, Mensch, geweihte Räume, die mitgerissen werden
Das sind so die Dinge, die mehr hauptsächlich aufgefallen sind. Was fällt euch noch auf?
Re: Die Sintflut bei Ovid-Meine eigenen Vorschläge
ipse tridente suo terram percussit, at illa
intremuit motuque vias patefecit aquarum. exspatiata ruunt per apertos fluminacampos
cumque satis arbusta simul percudesque virosque
tectaque cumque suis rapiunt penetralia sacris.
siqua domu mansit potuitque resistere tanto
indeiecta malo,culmen tamen altiorhuius unda tegit, pressaeque latent sub gurgite turres;
iamque mare et tellus nullum discrimen habebant:
omnia pontus erant, deerant quoque litora ponto.
PS:
Es muss „klimaktisch“ lauten.
Re: Die Sintflut bei Ovid-Meine eigenen Vorschläge