1. Romani in omnibus artibus discipuli erant eorundem Graecorum, quos superaverunt.
Die Römer waren Schüler derselben Griechen, die (welche) sie in allen Künsten übertroffen hatten.
2. Non ignorabant ipsam artem scribendi a Graecia ad Romanos pervenisse.
Sie wussten genau, dass die Fertigkeit des Schreibers von den Griechen zu den Römern gelangen würde.
3. Iisdem Graecia artem roeticam (!) debebant.
(?)
4. Multi Romani in Graecia ipsam veniebant, nam ibi multa monumenta videre in animo habebant.
Die Römer kamen persönlich nach Griechenland, denn sie hatten vor, dort viele Denkmäler zu sehen.
1. Die Römer waren in allen Künsten die Schüler derjenigen / genau der Griechen, die sie überwunden / besiegt haben. Steht da vielleicht vorzeitig „superaverant“? [Die Römer hatten die Griechen militärisch besieht und wurden dann kulturell zu deren Schülern.]
2. ars scribendi: die Schreibkunst / die Kunst des Schreibens; a Graecia: von Griechenland / aus Griechenland
3. In diesem Satz muß etwas falsch sein; unter „roeticam“ kann ich mir „eroticam“ vorstellen. „Diesen verdankten sie die erotische Kunst“? Es bleibt das rätselhafte „Graecia“.
4. in Graecia --> in Graeciam
- Graecia --> Graecis, das ergibt einen Sinn.
- roeticam --> rhetoricam ist besser als eroticam, das gebe ich zu, auch wenn es weiter weg ist von dem, was da steht; ich mußte nur drei Buchstaben neu ordnen und keine hinzufügen.
Komisch, daß Klara „roeticam“ ausdrücklich mit einem „(!)“ bestätigt.
„Im gesprochenen Deutschen verwenden wir anstelle des Präteritums jedoch häufig auch das Perfekt als Erzähltempus der Vergangenheit. Mit diesem konstatierenden Perfekt drücken wir aus, dass ein Vorgang der Vergangenheit für uns endgültig abgeschlossen ist. Gerade diese Distanzierung setzt als Gegenpol die Gegenwart und Anteilnahme des Sprechers voraus, weshalb das konstatierende Perfekt (im Deutschen wie im Lateinischen) vor allem dann verwendet wird, wenn wir von unseren persönlichen, unwiderbringlichen Erlebnissen der Vergangenheit erzählen“
Die Anteilnahme könnte man in einer gewissen Verwunderung des Sprechers sehen, die darin besteht, dass es ungewöhnlich ist, wenn der Sieger ausgerechnet beim Besiegten „Unterricht nimmt“.