Aelius Donatus, ein Grammatiker des 4. Jahrhunderts, unterscheidet vier Deklinationen: maskuline, feminine und neutrale Nomina sowie doppeltgeschlechtliche (genus commune). Das zeigt immerhin, daß die heutige Einteilung nicht antik ist.
Kommt darauf an, wo du die Antike enden lässt. Priscian hat bereits die heute übliche Zählung Deklinationsklassen (1. = a-Dekl., 2. = o-Dekl., 3. = kons. Dekl., 4. = u-Dekl., 5. = e-Dekl.).
filix am 8.6.20 um 12:15 Uhr, überarbeitet am 9.6.20 um 12:39 Uhr (Zitieren)
Mit der Nachzählung ist es ja nicht getan, man muss sich, wie Graeculus' Beispiel schon nahelegt, ansehen, wie in der grammatischen Theoriebildung der Antike z.B. das klassifikatorische Verhältnis von Flexionsparadigma und Genus bestimmt wurde. Einen kurzen historischen Abriss bietet: https://www.persee.fr/doc/hel_0750-8069_1991_num_13_2_2334
Da war Varro ja nicht gerade sorgfältig.. wie konnte er denn z. B. der unterschiedliche Infinitiv bei Verben der lang- und kurzvokalischen i-Konjugation entgehen bzw. so unwichtig erscheinen? Insgesamt hat es lange gedauert, bis erkannt wurde, dass der Genetiv zur Klassifizierung am geschicktesten ist.