Latein Wörterbuch - Forum
Epitaphinschrift - Finalsatz — 672 Aufrufe
Rudolf Burger am 30.9.21 um 4:43 Uhr (Zitieren)
Ich bitte freundlich um Hilfe bei der Übersetung einer Epitaph-Inschrift aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts:
„Hic iacet XY
Qui ut ecclesiam hanc sponsam suam A fundamentis erigeret ad eum, quem miraris, Splendorem perduceret
ex asse haeredem voluit.”
An sich ist der Sachverhalt klar: Der verstorbene Pfarrer hat das Gotteshaus zu seinem Gesamterben eingesetzt, „damit der Pau besagten Gotteshauses desto mehrer befördert werde“, wie es in seinem Testament heißt.
Ich komme aber mit der Konstruktion des Finalsatzes nicht zurecht; insbes. wer ist dessen Subjekt? Es kann doch eigentlich nur der „haeres“ aus dem Hauptsatz sein. Der ist aber die Kirche selbst, die errichtet werden soll.
Nun soll man ja wahrscheinlich nicht allzu strenge grammatikalische Maßstäbe an Epitaphinschriften der Barockzeit stellen, aber allzusehr „tricksen“ will ich auch nicht. Mein Vorschlag:
„…der seinen Gesamterben dazu bestimmt hat, dass er die Kirche, diese seine Braut, errichte und zu zu jenem Glanz führe, den du bewunderst.“
Sachangemessener wäre es (aber das kann ich nicht rauslesen):
„…der die Kirche, diese seine Braut, zu seinem Gesamterben bestimmt hat, damit sie errichtet und zu jenem Glanz geführt werde, den du bewunderst.“
Danke für einen Kommentar im voraus.
Re: Epitaphinschrift - Finalsatz
h s am 30.9.21 um 6:46 Uhr (Zitieren)
Qui = relativer Satzanschluss

Dieser wollte/setzte ein, um diese Kirche, seine Braut, von Grund auf (neu) zu errichten/erneuern und zu dem Glanz führen, den du (=man) bewunderst,
einen Alleinerben (nämlich die Kirche)

Nach erigeret sollte ein ET stehen (als Verbindung zu perduceret)

Re: Epitaphinschrift - Finalsatz
Rudolf Burger am 9.10.21 um 18:12 Uhr (Zitieren)
Herzlichen Dank; Sie haben natürlich recht, dass mit „qui“ ein Relativsatz angeschlossen wird. An diesen schließt sich dann der von mir in der Konstruktion nicht so ganz nachvollzogene Finalsatz an.
So ganz „rund“ scheint mir der Satz ja nach wie vor nicht, aber auch Ihre Übersetzung zeigt mir, dass ich wohl nichts Gravierendes übersehen habe - oder sieht das jemand anders?
 
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