Hallo liebes Forum,
ich bin auf der Suche nach einer grammatikalisch korrekten Übersetzung, leider ist mein eigenes Latein sehr eingerostet und ich bin mir nicht ganz sicher.
Es geht um eine Gravur, welche bezogen auf Koordinaten angeben soll „seitdem/seit diesem Ort verbunden“.
In der Grundform würde ich gerne „hinc“ und „concors“ verwenden, da hinc sowohl das Örtliche, als auch das Zeitliche der Koordinaten widerspiegelt. concors/concordis wiederum gefällt mir wegen der Implikation des Herzens in dem Kontext besser als connexus oder coniunctus.
Nun scheitert es nur daran, wie ich das grammatikalisch richtig in Relation setze, da es darum geht, dass zwei Personen miteinander verbunden sind…nutze ich dann Ablativ Plural? „Hinc concordibus“?
Vielen Dank für die Hilfe im Voraus!
Ich schätze, Lia möchte sinngemäß etwas wie 48° 51′ N , 2° 21′ O - von da an verbunden gravieren lassen, wobei in räumlicher (und mitschwingender zeitlicher Bedeutung) auf den Ort (und ein dort gemachte Erfahrung) referiert werden soll.
Anzunehmenderweise ist der durch die Koordinaten repräsentierte Ort von dem gravierten, sprechenden Objekt meist sehr weit entfernt, dafür ist hinc zunächst eher nicht geeignet, weil es gewöhnlich auf die unmittelbare örtliche Sprechersituation sich bezieht. Mit der Deixis ist das aber so eine Sache, dem Sprecher sehr nahe Zeichen können beispielsweise sehr weit entfernte Orte vertreten. Wer einem Gesprächspartner bei der Routenplanung auf einer Karte einen Punkt zeigt, der einen vielleicht tausende Kilometer entfernten Ort repräsentiert, kann dennoch sagen: Von hier aus nehmen wir die Straße nach …, dann weiter nach …. Das funktioniert mit der zeitlichen Zusatzbedeutung allerdings nicht mehr, denn die mit dem Ort verknüpfte vergangene Erfahrung wird nicht im Sprecher-Jetzt durch ein Zeichen aktualisiert.
@Omega Vielen Dank, genau so ist es gemeint! Danke auch für den Vorschlag und die ausführliche Erklärung, in dem Fall werde ich mich für „inde“ statt „hinc“ entscheiden. Das mit dem Ablativ Plural passt dann grammatikalisch?
@hs35 Da es sich um eine Gravur handelt, ist die Anzahl der Zeichen leider beschränkt und ich benötige deshalb eine „Kurzform“. Danke dennoch für den Vorschlag!
Das von dir bevorzugte concors tritt allerdings m.E. in amourösen Kontexten eher selten auf, es drückt vorrangig Einhelligkeit und Eintracht aus.
Re: Übersetzung „seitdem verbunden“
Luisa K. (Skye Parlous) am 23.10.23 um 22:42 Uhr (Zitieren)
@Omega Erneut vielen Dank! Dass es in einem romantischen Kontext unüblich ist, macht nichts, da mir die Bedeutung im Sinne von Eintracht/Harmonie sehr gut gefällt. Ich habe „concors“ in älteren Texten auch in Bezug auf verbundene bzw. verwandte Seelen in Zusammenhang mit „animus“ gefunden, deshalb passt es eigentlich sehr gut für das, was ich sagen möchte.
Den Nominativ müsste ich dann in welcher Form verwenden…? Wenn ich das richtig im Kopf habe, dann der feminine Plural, wenn der Sender (ergo ich) weiblich ist, oder? Also „inde concordes“?
Gefordert ist hier im Lateinischen Kongruenz in Kasus, Numerus und Genus mit dem Subjekt, das mit dem kollektiven Pronomen wir neben der dir, der Sprecherin, noch mindestens eine weitere Person mit Geschlechtszugehörigkeit umfasst (sehen wir vom Pluralis Majestatis mal ab). Da concordes als Form sowohl Nominativ Plural Maskulinum wie Femininum ist, erfasst es alle denkbaren Kombinationen eines Systems binärer Geschlechtsidentität: m+m, w+m, w+w.