aha:
„dictorum“
kommt von „dicere“ -> „sagen“, „sprechen“
„dictum“ hier -> „das Gesagte“, „das Ausgeprochene“
bzw.
„dictorum“ Genitiv Plural!
„Erstes Buch des Valerius Maximus erinnernswerte Taten und Aussprüche“
Falls das an mich geht: „Graeculus“ war keine Bezeichnung der Römer für die Griechen, sondern sie haben einem ihrer Kaiser diesen Spitznamen gegeben, weil er die griechische Kultur so liebte - dem Kaiser Hadrian (der auch deshalb, als Zeichen seiner philosophisch-griechischen Gesinnung, als erster römischer Kaiser einen Bart trug).
In Rom gibt es die sogenannte Engelsburg, die ursprünglich das Mausoleum dieses Kaisers Hadrian war. In einer heute leeren Nische stand einst seine Urne, und darüber an der Wand findet man eine Tafel mit dem letzten Gedicht, das Hadrian geschrieben hat: über seinen Tod.
Es ist ein wunderbares Gedicht, voller Trauer und Ironie. Seit ich es gelesen habe, liebe ich Hadrian.
nun ja,
in der Antike gab es die „Magna Graecia“ ,
das heutige Süditalien,
somit waren die eigentlichen Griechen die „Graeculi“
(aus Klein-Griechenland)
;-)
Cato hat Graeculi für die griechischen Philosophen abfällig verwendet.
->
Cato Major, eigentlich Marcus Porcius Cato Censorius, (234-149 v. Chr.), konservativer römischer Staatsmann und Schriftsteller. Er trat besonders als Wahrer der altrömischen Tugenden auf und kämpfte vehement gegen griechische Kultureinflüsse........
Nein, das ist nicht falsch. Hadrian war einer der Träger dieses Spottnamens (obwohl er natürlich gar kein Grieche war).
Du hast die Frage grundsätzlicher gemeint, als ich sie aufgefaßt habe.
sagen wir mal so:
das Verhältnis Griechen <-> Römer vor 2000 Jahren
kann man in etwa mit unserer Zeit und dem Verhältnis
„altes“ Europa <-> USA vergleichen...
Die Römer waren für die Griechen und die anderen
altorientalischen Völker
kultur- und geschichtslose, neureiche Banausen,
die stets und überall rumprotzten, sich einmischten,
sich als „Weltpolizei“ aufspielten., usw...
;-)
Re: „dictorum“
Lateinhelfer am 29.12.08 um 19:23 Uhr (Zitieren) I
Interessante Verwendung von Plautus:
pergraecor , āri, auf griechische Art = in Saus und Braus leben (s. Paul. ex Fest. 215, 5), Titin. com. 175. Plaut. most. 22 u. 64; truc. 87.
Unter Berufung auf mein Menschenrecht zur freien Meinungsäußerung: Hatten sie nicht recht, die Griechen? Was haben die Römer schon ihrem Homer, ihren Dramatikern Aischylos, Sophokles, Euripides, ihrem Aristophanes, ihren Philosophen Demokrit, Platon und Aristoteles entgegenzusetzen?
Gute Historiker hatten sie, die Römer. Obwohl auch da ... Herodot, Thukydides, Xenophon ...
die Römer, zumindest die höheren und gebildeten
Schichten, beneideten natürlich die Griechen und haben
ja angefangen, den „Lebensstil“ nachzuahmen.
(So wie reiche Amis ja auch vieles „europäisches“ Nachahmen)
In gebildeten Kreisen wurde fast nur Griechisch gesprochen.
(so wie ja in Europa an Fürstenhöfen auch fast nur
französisch gesprochen wurde
(Friedrich II. von Preussen! am Zarenhof)
eine eigene römische Literatur entstand ja eigentlich
erst nach der Eroberung Griechenlands um ca. 150 v.Chr.
Und es war eine ehemaliger griechischer Sklave,
der diese Literatur begründete.
Bis dahin haben die Römer höchstens mal irgendwelche Gesetzestexte schriftlich festgehalten.
(oder bzw. irgendwelches Geschriebsel,
was nicht als erhaltungs- und aufbewahrungswürdig angesehen wurde...)
Stimmt, ich habe grade gelesen, dass eine normale Frau ja eigentlich nicht so gebildet war wie eine Hetäre.
Aber: Was bringt es, zu wissen, dass die Frau gebildet ist, wenn sie doch nichts weiter macht, als ihren Körper zu verkaufen?
Oder war sie so eine Begleiterin, mit der man sich gepflegt unterhalten konnte?
Ergänzung:
die gemeine griechische „Ehefrau“ hatte natürlich außerhalb des Hauses nichts zu melden.
Aber das galt ja bis vor kurzem zu unseren Zeiten ja auch noch.
Und einige Organisationen haben immer noch nichts
von „Gleichberechtigung“ (z.B. die kath. Kirche)
gehört oder sind nicht bereit, diese wahrzunehmen.
Die katholische Kirche hat auch die Kreuzzüge verursacht, ist gegen Verhütung (tut also somit nichts gegen Aids) und hat die armen Leute abgezockt. Was soll man dazu noch sagen?
Es gab eigentlich drei Arten von Frauen im antiken Griechenland (zwei in Rom):
- die „normale“ Ehefrau
- die Hetäre
- die Sklavin
Aber:
- Sappho war nichts davon und dennoch sehr berühmt.
- Es gab auch große Liebesbeziehungen in der Antike. Augustus - Livia ist eine davon; und der kürzlich hier erwähnte Demetrios Poliorketes hat eine sehr spannende, wenngleich „offene“ Ehe geführt. Bei der Belagerung von Rhodos hat Ptolemaios I. Soter Liebesbriefe der Frau des Demetrios abgefangen und, ganz unkavaliermäßig, an die Öffentlichkeit gebracht, um Demetrios lächerlich zu machen.
Die Realität ist, zum Glück, nicht immer so schlimm wie die zeitgebundene Norm.
Falls hier gerade Ridley Scott oder Steven Spielberg unsere Diskussion verfolgen: Dieser Demetrios Poliorketes gibt Stoff für einen faszinierenden Abenteuerfilm her.
Die 30 Meter hohe Helepolis, von 3000 Menschen auf die Mauern von Rhodos zugeschoben - das ist doch eine Szene!
[quote]Bei der Belagerung von Rhodos hat Ptolemaios I. Soter Liebesbriefe der Frau des Demetrios abgefangen und, ganz unkavaliermäßig, an die Öffentlichkeit gebracht, um Demetrios lächerlich zu machen.
.......
Falls hier gerade Ridley Scott oder Steven Spielberg unsere Diskussion verfolgen: Dieser Demetrios Poliorketes gibt Stoff für einen faszinierenden Abenteuerfilm her.[quote]
Hier schon mal ein Szenenfoto aus der o.a. ersten Szene
im Laufe der Zeit kennt mandas www und wie man Bilder findet
(hier Stichwörter Donald, Liebesbrief),
weil ich mich ganz dunkel erinnert habe,
daß ich mal solche Szene in einem Heft gesehen hatte...
@Susanne,
aber jetzt keine Sorge,
es gibt in diesem Forum auch deinem Alter entsprechende,
äh..., junge Männer...
;-)
(ich sag jetzt aber nicht,
wer von den regelmäßigen Schreibern das ist)
;-)
Hm... ja weiß ich. Ist ja noch in einigen arabischen Ländern so. Achso, über 30 ist ja nicht schlimm, ich dachte zwischen vierzig und fünfzig ^^
Aber halt nicht mehr in meinem Beuteschema-Alter ^^
@Susanne,
aber damals war es eben der relativen kurzen
Lebenserwartung geschuldet.
Im Durchschnitt wurden die Menschen nur 35 Jahre alt
Ausnahmen wie Augustus, der 76 Jahre alt wurde,
waren sehr selten)
Daher mußten junge Frauen so früh wie möglich Kinder bekommen, damit die Chance, daß
wenigstens eines das Erwachsenenalter erreicht,
höher wird.
Schau mal, die Kaiserin Maria Theresia von Österreich war mindestens 23 mal schwanger,
aber nur ein paar Kinder wurden erwachsen,
und die starben dann auch noch relativ jung.
Ein vereiterter Zahn genügte,
oder eine Blinddarmentzündung,
oder eine kleine Verletzung,
die mit Tetanus infiziert wurde...
(aber es gibt auch schon erstaunliche Leistungen der antiken Ärzte!)
es gibt Skelettfunde, die Zeichen von großen Operationen, die der Patient sehr lange überlebt hat,
aufweisen.
Es scheint schon eine Möglichkeit zur Narkose gegeben zu haben...
(leider ist dieses Wissen verloren gegangen)
Das mit dem „Beuteschema“ meinte ich nicht wörtlich! Ich wusste nur nicht, wie ich es einigermaßen treffend ausdrücken sollte. Also über 23 sollte ein Typ bei mir nicht sein, damit ich auf ihn reagiere. So meinte ich das ^^
Keine Sorge, ich bin nicht eine von diesen komischen Feministinnen, die meinen, sie müssten den Spieß jetzt umdrehen. Inzwischen gibt es ja schon teilweise eine richtige Männerfeindlichkeit. Ich hoffe, alle finden einen Mittelweg ^^ Es geht ja schließlich um Gleichberechtigung ^^
Und eigentlich ist es mir auch egal, wie alt ihr seid. Wenn ihr es mir nicht sagen wollt, kann ich euch ja auch nicht zwingen.
23 mal schwanger? Das ist heftig. Also die hat echt eine Menge durchgemacht. Ja klar, wenn die Leute so eine geringe Lebenserwartung hatten und die Kinder an allen möglichen Dingen gestorben sind: Verständlich, dass man früh heiraten sollte, besonders wenn man eine Kaiserin ist (sein wird).