Ignosce mihi. Non adiuvor, partim quia „Bavarius“ non sum, partim quia non intellego.
Signa oppidorum prope illum montem sitorum quaesivi, sed nihil inveni.
Könntet Ihr einem Rheinländer mal erklären, was es mit den sieben Kindern und der Gattin des Berges (auf den sich „comitatus“ ja wohl bezieht) auf sich hat?
Im „signum“ Berchtesgadens tauchen einmal sieben (!), einmal fünf Lilien auf sowie zweimal zwei gekreuzte Schlüssel (nebst den bayerischen Rauten) - das hilft mir aber nicht.
@Graeculus:
Ich bin Berchtesgadener...
Die sieben Kinder beziehen sich auf die Watzmannsage....
Mit „Signum“ ist das Wahrzeichen gemeint mit dem Berchtesgaden eng verbunden ist ---> der Watzmann..
Hat Spass gemacht!
Danke auch an Arborius, dem Rätsellöser!
Conare. Ego conari cupio, sed nondum feci.
Quid nomen Latinum Berchtesgaden est?
Discipulos e Bavaria fabulas in Latinam versisse vidi, sed titulum de Watzmann monte scriptum non est.
Jetzt habe ich mich über die Watzmannsage informiert und verstehe das mit dem Weib und den sieben Kindern des grausen Königs Waze. Und ein See aus Blut entstanden! Ich staune.
Genau die Seite habe ich gesehen. Da ich eigentlich die Lösung auf Latein präsentieren wollte, habe ich nach den Namen gesucht.
Auf der Seite steht ja leider der „Watzmann“ nicht auf Latein. Aber „Berchtesgarden“ scheint keine dramatische Übersetzung zu sein!
Danke nochmal für den Freizeitspaß, Lateinhelfer, und schönen Nachmittag noch.
Auf dem Bild sieht er ja eher gemütlich aus.
Aber mit diesem Teil des Rätsels ist man als Nicht-Bayer vermutlich überfordert, jedenfalls wenn man es ohne Hilfsmittel versucht.
Danke!
(Wenn ich mal etwas Zeit habe, werde ich auch mal ein lateinisches Rätsel suchen ...)
Ich habe ein Rätsel:
Bei Sueton, Augustus 71, 2 f. werden zwei Briefe des Augsutus zitiert, in denen er von seiner Leidenschaft für das Würfelspiel berichtet. Die Würfel, mit denen er gespielt hat, nennt er „tali“, nicht „aleae“. Diese Würfel hatten nur vier Seiten: für die Werte 1, 3, 4 und 6.
Wie aber schaut ein solcher Würfel mit vier Seiten aus? (Sie werden auch „astragali“ bzw. „Astragale“ genannt.)
Vorschlag:
Der Würfel könnte ein Tetraeder sein, aber dann rollt er nicht gescheit. Und ist auch nicht würfelförmig.
Aber die alten Römerr haben - was Würfel betrifft, recycelt und mit Knochen gewürfelt.Und die waren so geformt, dass sie nur in vier verschiedenen Positionen zum Liegen kamen.
Von der Geometrischen Form her- abstrahiert- müsste das dann ein
Zylinder sein, dessen Grundfläche aber kein Kreis, sondern ein Oval ist
Auf den Tetraeder bin ich auch als erstes gekommen. Aber abgesehen vom Rollen kann man dann nicht entscheiden, welche Seite oben liegt.
Das genau ist das Problem. Ein „Zylinder“ aber mit einer ovalen Grundfläche hat doch, wenn ich Dich recht verstehe, keine Kanten. Dennoch bist Du damit an einer der beiden römischen Lösungen dicht dran. (Es ist auch die, auf welche die Schüler gekommen sind.)
Die andere, also zweite Lösung ist so verblüffend und kompliziert, dass ich micht schon frage, wie ich sie erklären sollte ... da ich ja hier keine Bilder einstellen kann. Ich habe solche - und damit die zweite Lösung - in einem schönen Buch gefunden: Ulrich Schädler (Hrsg.), Spiele der Menschheit. 5000 Jahre Kulturgeschichte der Gesellschaftsspiele. Darmstadt 2007
Salve Graecule,
Hoc aenigma ingeniosissimum est. Hominibus sunt ossa, quorum unum „TALUS“ appellatur. Hoc os optimam solutionem aenigmatis esse puto......
An Lateinhelfer:
Da ist was Wahres dran. Vorausgesetzt, man hat eine Vorstellung davon, wie dieser spezielle Knochen so geformt ist, daß der gewünschte Effekt eintritt. Außerdem ist dies nur einer der beiden von den Römern verwendeten 4er-Würfel (wobei ich gar nicht mal weiß, welche der beiden Varianten Augustus nun benutzt hat).
P.S.: Ich bewundere wirklich Deine Fähigkeit, gutes Latein zu schreiben - gerade angesichts des Umstandes, daß ich in grauer Vorzeit just vor dieser Anforderung kapituliert und mein Lateinstudium abgebrochen habe.
Ja, das ist ein Astragal - ein sehr schönes Exemplar sogar. Wegen der unterschiedlichen Fallwahrscheinlichkeit konnten die Römer dabei auf die Angabe von Zahlen verzichten: Die wahrscheinlichste Seite bekommt den Wert 1, die unwahrscheinlichste den Wert 6. Diesen vom Prinzip unserer Würfel abweichenden Gedanken finde ich sehr pfiffig.
Es bleibt die andere Variante, an der Hilde so dicht dran war.
Natürlich hat ein Zylinder mit ovaler Grundfläche Kanten. Und zwar die das Oval umschreibenden. Und aufgrund des Schwerpunkts wird der „Würfel“auf der einen oder anderen Seite des Ovals zu liegen kommen. Oder auf den ovalen Flächen. Voraussetzung ist natürlich, dass der Schwerpunkt des Zylinders aufgestellt annähernd identisch ist mit dem Schwerpunkt des liegenden Zylinders.
Vermutlich verstehe ich das mit dem „ovalen Zylinder“ nicht richtig - er hat , so wie ich es sehe, natürlich oben und unten Kanten, aber auf die fällt er ja nicht drauf, wenn Basis und Spitze hinreichend schmal sind. Fallen soll er ja auf die Seiten.
Also, die Lösung besteht einfach in Stäbchen mit quadratischer Grundfläche; die müssen so lang sein und die Grundfläche so klein, daß der Würfel nur auf die Seiten fallen kann - und deren gibt es halt nur vier.
An der von Dir, liebe Hilde, angegebenen Internetstelle finde ich spannend die Angabe zur Fallwahrscheinlichkeit bei den Astragalen.
Das ist AUCH eine Möglichkeit, an die habe ich überhaupt noch nicht gedacht!
Zylinder: das ist gleichsam eine Walze, oder Säule, im vorliegenden Fall mit ovalem Querschnitt.
Und wenn sie kurz genug ist, sodass der Schwerpunkt der stehenden Säule identisch ist mit dem Schwerpunkt der liegenden Form kann sie als Würfel funktionieren.
Mensch, Lateinhelfer, da siehst Du mal, wie sich sowas entwickelt! Jetzt geht es um Physik/Mathematik!
Beim Lesen des Wikipediartikels habe ich überlegt, ob die Schweinchen-„Würfel“ in etwa vergleichbar sind mit Astragali, auch von der Spielidee.
An Hilde:
Nachdem ich nochmals darüber nachgedacht habe, verstehe ich das jetzt mit Deinem Zylinder. Wegen des ovalen Querschnitts gibt es vier Fallmöglichkeiten: Spitze, Basis und die beiden Längsseiten. Spitze und Basis wären freilich sehr unwahrscheinlich.
Tatsächlich waren es aber sehr längliche Stäbchen mit quadratischem Grundriss. Dann ist die Fallwahrscheinlichkeit für alle vier Längsseiten gleich, und Spitze-Basis fallen weg.
Da die Punktberechnung 1-3-4-6 von der unterschiedlichen Wahrscheinlichkeit ausging, bin ich inzwischen überzeugt, dass Augustus mit den „astragali“ genannten Knöchelchen gewürfelt hat, nicht mit den Stäbchen.
Noch eine Möglichkeit:
statt der langen dünnen Stäbchen könnte nam auch 2 gegenüberliegende Seiten abrunden.
So, als würde man bei den heute bekannten Würfeln bei der 1 und bei der 6 je eine Halbkugel ankleben.
An Ralph:
Das kann ich mir vorstellen. Dabei hätten dann die verbliebenen vier Seiten die gleiche Wahrscheinlichkeit.
Hast Du Dir das ausgedacht, oder gab es das wirklich? Falls Letzteres: Kennst Du eine Abbildung davon im Internet?
(Ich vervollständige meine Materialsammlung „Spielen“ im Zuge dieser Diskussion hier.)
Nein, das habe ich mir selbst ausgedacht, habe also kein Bild dazu.
Noch eine Idee:
Wenn ich die Halbkugel an 2 nicht gegenüberliegende Würfelseiten klebe (z.B. 1 und 2), dann müssten die anderen Zahlen unterschiedlich oft gewürfelt werden (3 und 4 öfter).
@ Graeculus
Der Treidel, mit dem die Kinder beim Chanukkafest spielen, ist eine Art Würfel mit vier Seiten.
Nur, dass er nicht geworfen wird, sondern wie ein Kreisel benutzt wird.
Sowas kenne ich, glaube ich, auch noch aus meinen Kindertagen: ein Würfel mit einem Stäbchen, das oben und unten (spitz zulaufend) herausschaut. Die untere Spitze wird auf die Unterlage gestellt, der obere Teil des Stäbchens gedreht --> Kreiselbewegung. Und am Ende des Kreisens plumpst der Würfel auf eine Seite. Allerdings waren das wohl sechs Seiten: 1.: Jeder gibt, 2.: Nimm alles, 3.: Gib 1, 4.: Nimm 1, 5.: Gib 2, 6.: Nimm 2.
Jeder legt einen Einsatz in die Mitte, und los geht’s!
Kennst Du das auch?