Salve, sommaren.
„non est vitas“ gibt es nicht, da musst Du nochmal gucken.
„non serviam“ kann eine Menge heißen: ich will/werde nicht dienen; ... ich nicht diene.
„Non serviam“: u.a. Titel eines lesenswerten Essays von Stanislaw Lem in seinem Buch „Die vollkommene Leere“. Dort meint er: Ich will [Gott] nicht dienen!
z.B. non est vita ... das Leben ist nicht, es gibt kein Leben, das ginge, aber Akk. (vitas) geht nicht. Und die andere Version (vitare) macht auch keinen Sinn.
Natürlich ist „non serviam“ das, was - gemäß den Apokryphen und dem Koran - Luzifer geantwortet hat auf Gottes Aufforderung hin, Adam zu dienen.
Dies greift Lem auf, allerdings ganz unteuflisch, sondern in einer logischen Umkehr von Pascals „Wette“.
Ich könnte mir zwei Sachen vorstellen: derjenge hat schlecht Griechisch gelernt und den Genitiv mit dem Akkusativ verwechselt(was mir auch erst passiert is) und meinte eigentlich „ich werde nicht dienen (denn) es is nicht die Aufgabe unseres(unserer) Leben(s)“...oder er hat seeeehr viel hineininterpretiert und verwendet den Akkusativ der Ausdehnung(bzw der Richtung) wenn er damit meint, dass das Dienen keine Auswirkung auf ihn hat, keine Vorschrift(Richtung) für ihn ist.
Aber ganz ehrlich: NÄH! so viel kann man dabei nich gedacht haben. so hätte mans auch gleich wörtlich schreiben können.
ich hoffe das hat dir was gebracht.
liebe grüüße
Meine Kenntnisse beziehen sich auf „Das Leben Adams und Evas“ (in: Die Apokryphen. Verborgene Bücher der Bibel. Hrsg. von Erich Weidinger. Aschaffenburg 1985, S. 23 ff.); dort ist es eindeutig auf Adam bezogen, und Satan diskutiert sogar mit Adam über diesen Fall.
Das macht nichts, sommaren. Durch solche Diskussionen lernen wir hier selber was dazu.
Und den Text habe ich gespeichert, den brauchte ich nur hineinzukopieren.
Jeremias 2, 20 ist an das Volk Israel gerichtet, wie du ja schreibst. Der (An-)Klagende ist Gott.
Das läuft natürlich ebenfalls darauf hinaus, daß die Sünde in der Weigerung besteht zu dienen.
Passcal argumentiert unter Einsatz der von ihm entwickelten Probabilistik dafür, daß es - gleich ob es Gott gibt oder nicht - in jedem Falle günstiger sei, ihm zu dienen.
Und Lem dreht das mit seiner Argumentation um: Gleich ob es Gott gibt oder nicht, es ist auf jeden Fall günstiger, Gott nicht zu dienen.
Diesem Essay gibt er den Titel „Non serviam“.
Insgesamt finde ich ihn logischer als Pascal, weil dieser von einigen problematischen Voraussetzungen ausgeht (z.B. daß Gott gerecht ist), was Lem aufdeckt und dann nicht tut.
Da Gott in der jüdischen Vorstellung nicht darauf festgelegt ist, gerecht zu sein, ist das kein aus der Luft gegriffener Einwand.
Ich habe gerade gelesen, daß „Die vollkommene Leere“ später nochmal unter dem Titel „Das absolute Vakuum“ neu erschienen ist. (Wikipedia, Stanislaw Lem)
das viele sich tot lachen oder viel zu lesen bekomme....ne ich glaub ni das ich wieder komm und wenn dann weiss ich ja wo mir geholfen wird,,lol
lg yvonne
Plebeius, geschätzter Kollege:
Daß der Satan es abgelehnt habe, Jesus zu dienen, finde ich nirgends. Kannst Du mir dazu eine Fundstelle angeben. (Ich meine weiterhin, daß es sich auf Adam beziehen muß, wie es auch der Koran übernommen hat.)
Umgekehrt gibt es natürlich eine Stelle, in der Jesus es ablehnt, dem Satan zu dienen.
Verehrter Graeculus,
ich kann leider keinen Beleg für meine Aussage bringen, aber ich meine das irgendwann mal gehört zu haben. Dass es sich auf Adam beziehen soll, ist mir ganz neu. http://de.wikipedia.org/wiki/Non_serviam
Lieber Plebeius,
ich hatte heute Gelegenheit, einen Religionslehrer danach zu fragen. Seine Auskunft war eindeutig: Eine solche Aufforderung an Satan, Jesus zu dienen, gibt’s nicht. Der Ursprung des Non-serviam-Mythos sind die Apokryphen, und er bezieht sich auf Satan & Adam.
Nebenbei: Es ist dies natürlich eine merkwürdige Geschichte. Warum verlangt Gott das?
Nun ja, eigentlich gibt Gott in der Geschichte eine Antwort auf meine Frage: weil der Mensch (Adam) nach seines, Gottes Ebenbild geschaffen ist. Die Engel sollen also im Menschen Gott anbeten.