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Ohne Gewähr, gültiges nationales Regelwerk geht immer vor!
inscriptio | Überschrift | Datum, Patientenname | Max Mustermann 21.5.2010 | ||
Ordinato (praescriptio) | Verordnung, Vorschrift | Rp. | Recipe | Nimm | |
Codein.phosphoric. 0,02 g | Codeini phosphorici centigrammata duo | des Codeinphosphats 0,02 g | |||
Coffein. 0,05 g | Coffeini centigrammata quinque | des Koffeins 0,05 g | |||
Phenacetin. 0,3 g | Phenacetini decigrammata tria | des Phenazetins 0,3 g | |||
Mass.supp. ad 2,0 g | Massae suppositoriorum ad grammata duo | der Zäpfchenmasse auf 2 g | |||
subscriptio | Anweisung | ||||
M.f.supp. | Misce, ut fiat suppositorium | Mische, dass es ein Zäpfchen werde | |||
D.tal.dos. No. XX | Dentur tales doses numero viginti | Es weden abgegeben solche Dosen an Zahl 20 | |||
signatura | Auszeichnung | S. | Signa | Beschrifte | |
2 x tgl. 1 Z. | zweimal täglich ein Zäpfchen |
Regeln
Zeilenanfänge werden groß geschrieben!
ordinato:
Gewichtsangaben und Volumenangaben in arabischen Ziffern, Anzahlen können in lateinischer Schreibweise stehen. (z.B. „gtts. III“, „guttas tres“, „drei Tropfen“)
Die Mengenangaben im Akkusativ, die Substanzangaben im Genetiv
Namen von Fertigpräparaten werden nicht gebeugt.
Die Mengenangabe „q.s.“ steht für „quantum satis“ (genügend viel; soviel, bis es genügt).
subscriptio:
Im Beispiel ist ganz offensichtlich die Dosis für ein Suppositorium angegeben, d.h. für 20 Zäpfchen ist der zwanzigfache Ansatz zu bereiten.
Möglich ist auch die Divisionsmethode, bei der die Gesamtmenge präscribiert wird. Dann lautet die subscriptio:
M.f.supp. | Misce, ut fiant suppositoria | Mische, dass es Zäpfchen werden |
Der Plural ist an der Rezeptabkürzung nicht zu erkennen!
Div.in part.aeq. No. XX | Divide in partes aequales numero viginti | Teile in gleiche Teile an Zahl 20 |
D. kann außer „dentur“ wie oben auch „da“ (gib!) bedeuten, insbesondere in der Formel
D.ad scat. | Da ad scatulam | Gib in eine Schachtel |
oder dergleichen.
Natürlich kann man auch M.f.pulv., M.f.tab., M.f.bac.med., M.f.glob.vag. und vieles andere verlangen (Misce, ut fiant pulveres / tabulettas / bacillos medicatos / globulos vaginales - Pulver, Tabletten, Medizinalstäbchen, Vaginalkugeln usw.)
oder ad amp. (ampullam - Ampulle), v.ampl. (vitrium amplum - Weithalsgefäß), v.patent. (vitrium patentatum - Tropfflasche), v.tect. (vitrium tectum - Schliffstöpselflasche) oder sogar s.v. (sine vitro - ohne Gefäß) abgeben lassen.
In speziellen Fällen wird verlangt:
i.p. ipse paratus selbst hergestellt
ne reit. ne reiteretur oder
ne rep. ne repetatur nicht zu wiederholen (= nur einmal abgeben)
reit.; rep. reiteretur; repetatur kann wiederholt (abgegeben) werden
s.conf. sine confectione ohne Umhüllung (= ohne Originalschachtel abgeben)
s.cop. sine copia ohne Abschrift (= Rezeptur nicht auf der dem Etikett angeben)
s.nom. sine nomine ohne Namen (= Patientennamen nicht auf dem Etikett angeben)
Bei offensichtlicher Rezeptur wird der Aufbau des Rezepts vereinfacht:
MD. | Misce, da | Mische, gib ab |
oder
MDS. 2 x tgl. 10 Tr. | Misce, da, signa „2 x täglich 10 Tropfen“ |
Was würden Sie herstellen und abgeben bei
Rp.
Codein.phosphoric. 0,01 g
Coffein. 0,05 g
Phenacetin. 0,25 g
Mass.tab.q.s.
M.f.tab.
D.tal.dos. No. C
S. 3 x tgl. 1 Tbl.
oder
Rp.
Codein.phosphoric. 2,0 g
Aq.ad 20,0 g
MDS. 3 x tgl. 10 Tr.
oder
Rp.
Ol.Lavand.gtts. III (Olei Lavandulae guttas tres)
Ungt.Ad.suill. ad 100,0 g (Unguenti Adipis suilli ad grammata centum)
M.D.S.„Bei Bedarf Brust einreiben“
oder
Rp.
Lactos.ad lib. (Lactosi - des Milchzuckers - ad libitum)
Glucos. aa (Glucosi ana - des Traubenzuckers - zu gleichen Teilen)
M.f.pulv.
D.S.s.cop. „bei Liebeskummer 1/2 Teelöffel“
(so etwas wird placebo „ich werde gefallen“ genannt…)