beide Übersetzungen sind theoretisch möglich.
Das Bezugswort erkennt man an der Kongruenz in Numerus und Genus.
Bei „cuius“ ergibt sich aber das Problem, dass es sowohl für das Maskulin als auch für das Feminin die gleiche Form ist; d.h. es kann sich auf puer oder auf puellam beziehen.
Allerdings gibt die Stellung des Relativsatzes den Ausschlag, dass sich dieser auf „puellam“ bezieht [sonst hätte man ihn hinter „puer“ gesetzt].
Hm, sorry, aber wir haben gelernt, dass puella femininum ist. Da habe ich gerade nochmal extra bei mir in den Unterlagen nachgeschaut :-( Wie ist es dann mit der Übersetzung?
Re: Relativpronomen
filix am 22.4.14 um 21:07 Uhr, überarbeitet am 22.4.14 um 21:07 Uhr (Zitieren)
Es geht um die Genuskongruenz im deutschen Relativsatz: „das Mädchen ...., dessen ... “; während, wie du richtig nachgeschlagen hast, im Lat. „puella“ feminin ist.
Was für die lat. puella gilt, gilt nicht für das dt. Mädchen.
In Lat. spielt es im Gen. Sing. ohnehin keine Rolle, weil CUIUS sich auf alle 3 Geschlechter beziehen kann.
Was für die lat. puella gilt, gilt nicht für das dt. Mädchen.
In Lat. spielt es im Gen. Sing. ohnehin keine Rolle, weil CUIUS sich auf alle 3 Geschlechter beziehen kann.
filix, Du findest sicher bei zahlreichen deutschen Autoren Stellen, an denen „das Mädchen“ mit femininen Pronomina konstruiert wird.
Re: Relativpronomen
filix am 22.4.14 um 21:55 Uhr, überarbeitet am 22.4.14 um 22:08 Uhr (Zitieren)
Wenn du schon albern spötteln willst, Graeculus, sei wenigstens präziser.
Wir reden hier von Relativpronomina nicht von Personalpronomina, die in zunehmender Entfernung vom Bezugswort allerdings öfter das Genus wechseln, wofür du die entsprechenden Beispiele im Duden nachschlagen kannst - Thomas Mann und so.
Ändert jedoch nichts daran, dass das von mir im Thread, auf den du anspielst, angesprochene Phänomen im dt. Finalsatz komplexer ist und eigentlich mehr Aufmerksamkeit verdiente.
Scis me capillos libenter findere. Quidam magister me quondam „capillorum fissorem“ appellavit.
Capillis findendis nonnumquam veram et naturam et „complexitatem“ rerum cognosci et indagari posse puto.
Oder: „Sie gebar ein Mädchen, die sie Claudia nannte.“
Ich weiß ja, daß ‚eigentlich‘ „das Mädchen, das ...“ heißt. Und den Unterschied zwischen Relativ- und Personalpronomen kenne ich auch. Jedoch zweifle ich, ob hier die feminine Form noch korrigieren. Ich - Nicht-Deutschlehrer - habe es mir inzwischen abgewöhnt; es ist gängig, begegnet mir auch in der Literatur und liegt zudem im feministischen Trend.
Nach den Ferien werde ich mal Deutschlehrer fragen.
Korrektur: „... ob Deutschlehrer hier die feminine Form ...“
Re: Relativpronomen
Klaus am 23.4.14 um 15:30 Uhr, überarbeitet am 23.4.14 um 15:32 Uhr (Zitieren)
@Graeculus: Dann frage den Deutschlehrer auch, wie er es beurteilt, wenn der Dativ den Genitiv verdrängt.
„Das Haus von meinem Vater“ statt „meines Vaters Haus“
Es ging nicht um das vergessene „nt“, eigentlich heißt die 3.Pers. Sing. „sie gebiert“, daneben scheint aber auch „gebärt“ möglich. http://de.wiktionary.org/wiki/geb%C3%A4ren