Das heißt du sollst dich darauf konzentrieren, den HEUTIGEN Tag zu „leben“, nicht an das morgige zu denken!

-->Nutze den Tag, den folgenden (Tag) möglichst arglos gegenüber

„Lebe den Tag ohne das Morgen zu beachten“

... posterum (Horaz).... nicht postero

... und traue dem nächsten so wenig wie möglich.

Nutze den Tag, traue nicht dem nächsten

Ich glaube so wird es noch klarer!

Tipp: erstmal googeln

Horaz, Oden I 11

Nutze (Pflücke!) den Tag, [und zwar] möglichst wenig leichtgläubig/vertrauend gegenüber dem folgenden [Tag].

... posterum (Horaz).... nicht postero

Es heißt „postero“!

Sapias: vina liques et spatio brevi
Spem longam reseces. Dum loquimur, fugerit invida
Aetas: carpe diem quam minimum credula postero.

Zeige dich klug: kläre den Wein, stelle der Hoffnung Flug
Auf das Heute nur ein! Neidisch entflieht, während du sprichst, die Zeit:
Schenk dem kommenden Tag nimmer V ertraun, koste den Augenblick!

Es ist so schön!

@rico....was es bedeutet weiß ich, aber es sollte ja eine ordentliche formulierung werden, da es eine hausaufgabe ist. trotzdem danke. ich habs übrigens gegooglelt (oh gott schreckliches wort) aber ich schreib doch nicht die übersetzung aus dem internet so ab, wenn das unsere lehrerin vielleicht zensieren will.

und an andreas...kann sein aber auf dem zettel von unserer lehrerin steht postero.

das mit dem traue dem nächsten nicht hab ich ja auch gefunden, aber in keinem wörterbuch (weder im inet noch in meinem hier was ich zuhause hab) steht credula als verb da.....das war eigtl. das einzige was ich nicht verstanden hab......kann mir vllt. einer erklären warum man das dann als verb übersetzen darf?

ich danke euch übrigens allen. :)

Nutze (Pflücke!) den Tag, [und zwar] möglichst wenig leichtgläubig/vertrauend gegenüber dem folgenden [Tag].

So kann man es übersetzen, ohne dass man - außer „carpe“ - ein Verb braucht.
„credulus“ ist ein Adjektiv.
Und lass Dich nicht beirren: es heißt „postero“.

Wenn man „credula“ mit einem Verb verbinden will, muss man ein „esto“ = sei! ergänzen. Was man aber auch weglassen kann.

graeculus.......danke...die übersetzung hatte ich schon beim ersten mla gelesen...die hat mir sowieso am besten gefallen

wieso eigentlich credula weiblich?

Weil die Adressatin der Aufforderung (Leuconoe) weiblich ist.

@graeculus, beim Text-Überflug: „Dum loquimur...“ -->„...während du sprichst...“ ???

Lu.

Ich werde Deine Bedenken an den Übersetzer weiterleiten, der sich vermutlich an den Notwendigkeiten des Versmaßes orientiert und so zwischen „wir sprechen - du sprichst“ entschieden hat.
Der Schlimme!

Das ist wohl ein Flüchtigkeitsfehler des guten Graeculus'
;-)

Nein, hat er aus der Tusculum-Ausgabe abgeschrieben.

oha!

Wenn man bei einer Übersetzung auch auf das Versmaß achten will,
so darf doch so was nicht passieren
2x-Fehler -> Person und Numerus!

ich sehe gerade, der Thread stammt von 04.01.2009

Inzwischen hat der Herausgeber bestimmt schon gebeichtet und bereut...

Schau Dir die Kontext an. Der Übersetzer setzt das „du“ nur fort - da macht es keinen großen Unterschied im Sinn, ob der Sprecher sich an dieser Stelle auf den Angesprochenen oder die gemeinsame Gesprächssituation bezieht.

Gut,
aber in einer Prüfung wird das doch wohl als Fehler angestrichen?

Sappho hat einmal geschrieben: „Eine Übersetzung ist wie eine Frau - sie ist entweder treu oder schön, beides zusammen nie.“

(Ich meine die Sappho in diesem und dem Griechischforum.)

So gesehen ist diese Übersetzung ein diesem Sexismus
angesmessener Einspruch: sie ist untreu und sieht nicht besonders gut aus.

angemessener

De gustibus non disputandum.
Ich empfinde die Übersetzung als schön und Sapphos - einer Frau! - Ausspruch amüsant, nicht sexistisch.
Ich kann aber auch darüber schmunzeln:

Die beiden wichtigsten Organe des Mannes sind sein Gehirn und sein Penis. Leider gelingt es seinem Kreislauf nicht, beide zur gleichen Zeit mit Blut zu versorgen.

@Graevultus: Bitte etwas volkstümlicher, nicht so wissenschaftlich:
„Wenn´s Schwänzle steht, steht der Verstand still“.

die Übersetzung in dichterischer Form : nütze den Tag
und denke so wenig wie möglich an die Zukunft
credula hab ich in der Schule 1957 in Schondorf als freie Übersetzung von credere verstanden