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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
ἄ-συλος (458 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 07.09.2020 um 11:45 Uhr (Zitieren)
Wenn man bedenkt, daß das "a" in dem bekannten Wort "Asyl" ein Alpha privativum ist, mutmaßt man, daß es auch ein 'Syl' ohne a geben muß, was frfeilich nicht so bekannt ist.

- ἀσυλία: Unverletzbarkeit, Heiligkeit des Ortes und des dahin Flüchtenden, Sicherheit vor jeder Mißhandlung
- ἄσυλος: ohne Plünderung oder Beraubung, ungeplündert, unberaubt, unverletzt, unverletzlich, sicher vor Mißhandlung und Verfolgung

- σύλη, σῦλον: Raub, Tempelraub; das Recht, die Schiffe und die Schiffsladung eines Kaufmanns, der uns schuldig und ausgeklagt ist, an Zahlungs Statt in Beschlag zu nehmen; Repressalien; ein in Kriegszeiten auch gegenüber ganzen Staaten ausgeübtes Gewaltrecht (wie später das Erteilen eines Kaperbriefes)

Mit dem Asylrecht schützten also ein Tempel oder eine ganze Polis den Asylanten vor irgendwelchen Ansprüchen und Zwangsmaßnahmen anderer Parteien.
Re: ἄ-συλος
Mitleser schrieb am 07.09.2020 um 13:39 Uhr (Zitieren)
Dazu fällt mir diese bekannte Geschichte von
C. Nepos ein:

5. Nachdem dies die Ephoren mit angehört hatten, hielten sie es für besser, ihn in der Stadt zu ergreifen. Sie begaben sich also dorthin und auch Pausanias kehrte im Glauben, den Argilier beruhigt zu haben, nach Lakedaimon zurück. Noch auf dem Wege jedoch, als es eben so weit war, ihn festzunehmen, merkte er aus der Miene eines Ephoren, der ihn zu warnen wünschte, dass man ihm nachstelle. Daher entfloh er seinen Verfolgern um wenige Schritte voraus in das Heiligtum δer Athena mit dem Beinamen Chalkioikos. Um sein Entkommen von da zu verhindern, ließen die Ephoren sogleich die Türen des Tempels verrammeln und das Dach abdeckten, damit er unter freiem Himmel desto schneller sterbe. Man erzählt, die Mutter des Pausanias habe damals noch gelebt und schon hochbetagt habe sie, von den Verbrechen ihres Sohnes unterrichtet, unter den ersten einen Stein zur Einmauerung ihres Sohnes zum Tempel gebracht. So befleckte Pausanias seinen hohen Kriegsruhm durch ein schimpfliches Ende. Als man ihn halb tot aus dem Tempel trug, hauchte er sogleich sein Leben aus. Der Leichnam des Toten, behaupteten einige, müsse eben dahin geschafft werden, wohin man die zum Tod Verdammten stürze; die meisten jedoch waren dagegen und man scharrte ihn in einiger Entfernung von dem Platz ein, wo er gestorben war. Von dort wurde er später auf Befehl des delphischen Gottes wieder ausgegragen und an derselben Stelle bestattet, wo er sein Leben geendet hatte.
Re: ἄ-συλος
Γραικύλος schrieb am 07.09.2020 um 14:36 Uhr (Zitieren)
Ja, das paßt. Hier war es sogar schonmal Thema:
https://www.albertmartin.de/altgriechisch/forum/?view=5884
 
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